Die Experten sind sich einig, dass eine deutliche Zinssenkung dem angeschlagenen US-Häusermarkt kräftig Auftrieb geben würde. Von daher kann man Pulte als unmittelbar Betroffenen - sowohl als Chef der FHFA, aber auch als Besitzer von Pulte Homes - gut verstehen. Aus Trumps Sicht ist er genau der Richtige, der Powell kritisiert. Trump selbst hat geschrieben, dass jedes Prozent an Zinsen den Steuerzahler 250 Milliarden Dollar pro Jahr kosten würde. Und das kommt ungefähr hin, Stichwort Refinanzierung der Staatsschulden. Ob Trump sich um den Steuerzahler sorgt oder um ein kleineres Budget im Haushalt, sei dahingestellt.
Ich denke, dass die FED die Zinsen senken könnte. Das würde dem Land richtig gut tun. Und die Zahlen würden solch ein Handeln unterstützen. Aber Powell jetzt politisches Handeln vorzuwerfen, geht vielleicht zu weit. Denn die zukünftigen Auswirkungen von Trumps Zollpolitik ist nicht absehbar. Und eine Stagflation gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Bei einem Treffen der internationalen Zentralbanker hat Powell breite Unterstützung für sein Handeln erhalten. Lagarde und Co sagten, sie würden genauso handeln. Aber die Renovierungskosten des FED-Gebäudes von unglaublichen 2,5 Milliarden Dollar könnten Powell den Job kosten oder ihn zum Rückzug bewegen, auch wenn die Kosten transparent und der Renovierungsbedarf nachvollziehbar sind.
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