... zehn Jahren keine konkurrenzfähigen BEVs haben, werden sie auf einem riesigen Berg unverkäuflicher Verbrenner sitzen - und sind dann weg vom Fenster.
Oder glaubst Du wirklich, dass die Politik bis dahin noch immer den Diesel fördert, und dass die stetig angehobenen Abgasnormen, flankiert von Fahrverboten, die Kunden werden ruhig schlafen lassen?
Wer sein Auto braucht, der braucht Planungssicherheit sowohl, was dessen Einsatz, als auch dessen Kosten betrifft. Und bezüglich Einsatz kann man derzeit von den wenigsten Diesel ausgehen, dass die bei Fahrverboten nicht betroffen wären (trotzdem BMW, Peugeot etc. ‚sauberere‘ Diesel verkaufen), mitgefangen, mitgehangen.
Wie müsste denn aus Kundensicht eine solide Planung aussehen, wenn er 2022 ein Auto mit Verbrennungsmotor kauft? Kaufpreis über 5 Jahre Laufzeit plus Verbrauch plus Versicherung/Steuern plus Kraftstoff entsprechend Laufzeit plus 50% geringerer Gebrauchtwagenpreis?
Denn ab 2027 dürfte kaum jemand in Deutschland Interesse an einem Verbrenner haben, wenn BEVs bereits zu konkurrenzfähigen Preisen verfügbar sind. Das ginge nur mit deutlichen Preisabschlägen.
Und in zehn Jahren werden eben sehr viele BEVs gleich viel, oder gar weniger als die gleichen Verbrenner Modelle kosten, davon geht ja sogar das VW Management aus.
Und dann haben eben die Dinos Probleme, weil es für sie schwer sein wird den richtigen Anteil von Brennern (worst case gegen Null strebend) und BEVs zu treffen. Wenn sich aber BEVs sehr viel besser verkaufen, dann haben sie erst recht ein Peoblem - mit ihrer Marge. Denn sie müssen beide Architekturen betreiben, von Produktion über Vertrieb bis zu Service und Ersatzteilen, was reine BEV Hersteller nicht müssen.
Das ist ein großer Vorteil reiner BEV Produzenten: keine alte Infrastruktur, keine alten Zöpfe, und eine einfache Produktion, ein einfacher Vertrieb und ein unkomplexer Service.
Wenn die Vorstände von BMW, Daimler und Volkswagen schlau sind, werden sie die BEV Produktion sehr viel schneller hochfahren, als sie derzeit noch propagieren.
Ich denke, dass das erst dann passieren wird, wenn die Konzerne im tiefen Tal der Tränen stecken, und eine neue Generation von Firmenlenkern an die Macht kommen, die nicht mit dem Geruch von Diesel und Benzin groß geworden sind, und die eben pragmatisch an das Thema herangehen.
Die werden dann einfach entscheiden: Wir bauen die Autos, die ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind, die die Anforderungen der Kunden erfüllen, und die sowohl bezüglich Einsatzfähigkeit als auch wirtschaftlichen Aspekten für jeden eine Planungssicherheit gewährleisten.
Erst mit dieser Erkenntnis haben die deutschen Autobauer eine Chance das verlorene Vertrauen wiederzuerlangen, und einen angemessenen Platz in der Zukunft zu sichern.
Ich fürchte aber, dass die aktuelle Generation der Manager die Konzerne erst in ein sehr tiefes Tal der Tränen treiben wird. Und andere Manager müssen das dann wieder ausbaden.
Was für den Wirtschaftsstandort Deutschland sehr tragisch wäre.
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