Da ist die Sachlage das etwas anders. Bei den D-Shares handelt es sich einfach um ein zweites Listing. Da man die chinesischen Anteile CNE1000031C1 in Europa nicht handeln kann hat man ein Listing in Europa vorgenommen (Wie das z. B. auch Alibaba gemacht hat USA und Honkong) die Anteile haben dabei die gleichen Berechtigungen was Dividende und Stimmrechte angeht wie die chinesischen. Anbei mal ein ganz guter Artikel von "Der Aktionär" von Ende letztes Jahr. Dort wird das Thema ganz gut erklärt.
Haier Smart Home ist an den Kapitalmärkten außerhalb des chinesischen Festlands ein nahezu unbeschriebenes Blatt. Dabei bringt die Firma knackige 13 Milliarden Euro auf die Börsenwaage.
Die Firma stellt keine High-Tech-Chips her, entwickelt keine KI-Software und bietet auch keine Cloud-Dienste an. Haier stellt schlicht und einfach „nur“ Hausgeräte, so genannte Weiße Ware her. Ganz old school wenn man so will.
Schon alleine die Dividendenrendite von 4,6 Prozent rechtfertigt einen näheren Blick auf die Firma,
Haier Smart Home ist mit rund 87.000 Beschäftigten der weltweit führende Hersteller von Hausgeräten.
Der CEO versteht das Geschäft. In einem hart umkämpften Markt ist Haier mit einem Marktanteil weltweit von mehr als zehn Prozent seit zehn Jahren in Folge Weltmarktführer.
HAIER SMART HOME ...Nov '18Jan '19Mär '19Mai '19Jul '19Sep '190,750,80,850,90,9511,051,1Mittwoch, Okt 9, 2019● HAIER SMART HOME ...: 0,972
HAIER SMART HOME ... (WKN: A2JM2W)
Hair hat über die Jahre ein spannendes Portfolio aufgebaut. Jede Kundenschicht wird bedient: Haier hat vom günstigen Produkt für den Massenmarkt bis hin zum High-End-Produkt für den gehobenen Geldbeutel verschiedene Marken.
Zum Beispiel Haier, Casarte und Leader in China, GE Appliances in den USA, Fisher & Paykel in Neuseeland, AQUA in Japan und Candy Hoover in Europa.
Mit umgerechnet etwa 4,5 Milliarden Euro ist Ihre Kasse prall gefüllt. Wachstum durch Akquisitionen ist also durchaus denkbar. Umsatz und Gewinn klettern seit Jahren kontinuierlich.
Die D-Shares von Haier Smart Home notieren mit einer Dividendenrendite von rund 4,6 Prozent und einem KGV von 6. Die A-Shares in China weisen etwa eine doppelt so hohe Bewertung auf.
Ausländer haben in der Regel keinen Direkt-Zugang zu "A-Aktien" an den Börsen in Shanghai oder Shenzhen. D-Shares bieten Investoren eine weitere Möglichkeit, in Unternehmen aus China zu investieren. Dafür wurde 2015 die China Europe International Exchange AG (CEINEX) als Joint Venture zwischen der Shanghai Stock Exchange, der Deutschen Börse und der China Financial Futures Exchange gegründet.
DER AKTIONÄR hat mit Ming Guozhen von Haier Smart Home gesprochen.
Sie haben die Marketingausgaben in Deutschland stark erhöht. Sehen Sie Haier in Deutschland auf dem richtigen Weg?
Ming Guozhen: Deutschland ist ein herausfordernder Markt mit traditionsreichen Marken, die über etablierte Vertriebskanälen und einen hohen Akzeptanzgrad verfügen. Diese sogenannten Klasse-A-Anbieter dominieren mit einem Anteil von etwa 70 Prozent bis 80 Prozent den Markt. Zudem war 2018 das Gesamtvolumen im deutschen Hausgeräte-Markt mit einem Minus von 2,5 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro leicht rückläufig. Dennoch sind wir mit der bisherigen Entwicklung zufrieden und konnten in den vergangenen zwei Jahren unseren Umsatz in Deutschland sogar verdoppeln. Daran wollen wir anknüpfen. Da Deutschland in Sachen Smart-Home-Komponenten sich mehr und mehr öffnet, sehen wir hier gute Chancen und einen vitalen Markt.
Mit Aktien chinesischer Unternehmen haben sich Viele deutsche Anleger eine blutige Nase geholt. Wie wollen Sie die Deutschen für ein Investment in China im Allgemeinen und Haier im Speziellen überzeugen?
Ming Guozhen: Einerseits haben Sie mit D-Shares tatsächlich das erste Mal die Möglichkeit, als Privatanleger oder institutioneller Investor, der nicht als sogenannter qualifizierter ausländischer institutioneller Investor registriert ist, Aktien eines chinesischen Blue-Chip-Unternehmens zu erwerben. Wir repräsentieren die klassischen Industrieunternehmen Chinas. So gehörte Haier Smart Home 2019 wieder als Fortune Global 500 Company zu den umsatzstärksten Unternehmen der Welt. Die von Ihnen angesprochenen Unternehmen erfüllten in der Regel nicht die ausgesprochen strengen chinesischen Auflagen, um überhaupt die Erlaubnis einer Börsennotierung in der Volksrepublik China zu erhalten, ganz zu schweigen von einem Dual Listing. Unsere D-Shares bieten nun deutschen Anlegern alle Vorteile eines Investments in ein bestens im Markt positioniertes chinesisches Unternehmen zu deutschen Bedingungen. Dies fängt bei der Dividende an, geht über die Hauptversammlung bis hin zu einem Mindeststreubesitz. So werden deutsche Anleger am besten geschützt und erhalten ein hohes Maß an Transparenz.
Ihr Unternehmen ist als zuverlässiger Dividendenzahler bekannt. Kontinuierlich zahlen Sie eine Quote von 30 Prozent. Derzeit liegt die Dividendenrendite bei rund 5 Prozent. Umreißen Sie uns doch bitte einmal ihre Dividendenstrategie.
Ming Guozhen: Wir sind sehr stolz darauf, dass wir stets eine kontinuierliche und stabile Dividendenpolitik aufrechthalten konnten. Dabei achten wir auf Ausgewogenheit der Anlegerrendite sowie der langfristigen und nachhaltigen Unternehmensinteressen. So können Anleger am Wachstum unseres Unternehmens partizipieren und gleichzeitig eine stabile Rendite erwarten.
Das Thema Handelsstreit zwischen den USA und China beherrscht nicht nur die Berichterstattung, sondern auch Stimmung an den Kapitalmärkten. Wie wirkt sich die Anhebung der US-amerikanischen Zölle auf die Umsatz-und Ergebnisentwicklung von Haier aus?
Ming Guozhen: Eigentlich gar nicht. Haier erlöste 2018 rund 42 Prozent seiner Umsätze außerhalb von China und ist dazu in mehr als 100 Ländern vertreten. Insgesamt verfügen wir über 114 Produktionsstandorte, davon mit der Akquisition von General Electric Appliances im 2016 auch zahlreiche in den USA. Da wir vor Ort produzieren, sind wir mit Ausnahme einzelner Komponenten für die Fertigung, kaum von der Anhebung der Zölle auf chinesische Waren betroffen. Mit einem Marktanteil von rund 20 Prozent sind wir dort nicht nur der zweitgrößte Anbieter, sondern auch dreimal so stark gewachsen wie der Branchendurchschnitt der US-amerikanischen Unternehmen.
Mit umgerechnet etwa 4,5 Milliarden Euro ist Ihre Kasse prall gefüllt. Ist beispielsweise anorganisches Wachstum durch Akquisitionen denkbar?
Ming Guozhen: Wir möchten uns natürlich nicht an Spekulationen beteiligen, sondern nachhaltige Werte schaffen. Das kann organisch als auch anorganisch passieren. Mit der Candy Group haben wir zu Anfang des Jahres ein großartiges Unternehmen zu einem angemessenen Preis (Anm. d. Red.: 475 Mio. Euro) übernehmen können. Nun geht es darum, Candy gewinnbringend zu integrieren. Aber natürlich werden wir den Markt weiter nach günstigen Chancen prüfen.
Wo sehen Sie Haier in fünf Jahren?
Ming Guozhen: Es ist unser erklärtes Ziel, im Zeitalter des Internets der Dinge einer der führenden Anbieter von Smart-Home-Lösungen zu werden. Wie wichtig IoT für uns ist, unterstreicht auch die im Rahmen der Hauptversammlung beschlossene Umfirmierung in Haier Smart Home Co., Ltd. Wir erwarten, dass sich Verlangsamung der globalen Konjunktur zunehmend zu Konsolidierungen in der Branche führen wird. Unsere Weltmarktführerschaft wird damit zu einem zentralen Asset. Gleichzeitig sehen wir weiterhin attraktive Wachstumschancen ausgewählter Teilmärkte in den westlichen Ländern, wie Klimaanlagen und Kühlschränke in Europa sowie Kühlschränke und Waschmaschinen in den USA.
Vielen Dank für das Interview.
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