Arcandor im freien Fall Die Aktien des Warenhauskonzerns haben heute ein Rekordtief von 5,41 Euro erreicht. Die seit 2007 andauernde Abwärtsbewegung scheint kein Ende zu nehmen. Die jüngste Gewinnwarnung ist jedoch nicht der einzige Grund. Verbreitet an der Börse wenig Glanz Mitte August kamen die bitteren Wahrheiten an den Tag: Im dritten Quartal wies Arcandor einen operativen Verlust (Ebitda) von 51 Millionen Euro aus und zog daraufhin die Jahresprognose zurück: Statt 1,3 Milliarden Euro geht Arcandor jetzt davon aus, operativ nur noch 1,1 Milliarden Euro zu verdienen – ein schwerer Schock für die Aktionäre. Der Kurs ist seitdem im Sinkflug. Vorstandschef Thomas Middelhoff bezeichnete die Börse daraufhin als "nicht immer rational", er sei gelassen, weil er die operative Entwicklung des Konzerns und damit die wahren Werte kenne. Man stelle den Anteilseigern sogar eine Gewinnbeteiligung in Aussicht.
Börse bleibt skeptisch Für Arcandor kommt es nämlich ganz dicke, denn der Wert ist jetzt auch noch aus dem Stoxx600 abgestiegen, ein weiteres Verkaufssignal. "Arcandor ist für die Aktionäre insgesamt eine große Enttäuschung", ist von Händlern zu hören. Als der Titel in dem schwachen Marktumfeld die charttechnische Unterstützungslinie von sechs Euro unterschritt, habe sich der Verkaufsdruck für charttechnisch orientierte Anleger verstärkt. Außerdem könnte Thomas Middelhoff, der derzeit auf Road Show sei, mit einigen Äußerungen für Irritationen gesorgt haben.
Die Arcandor-Aktie befindet sich seit 2007 in einem steilen Abwärtstrendkanal. Allein seit Jahresbeginn 2008 verzeichnete sie einen Verlust von über 60 Prozent
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