TeamViewer AG - Hype oder echte Kursrakete?

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neuester Beitrag: 02.12.23 13:58
eröffnet am: 13.09.19 22:24 von: TheseusX Anzahl Beiträge: 12160
neuester Beitrag: 02.12.23 13:58 von: JBelfort Leser gesamt: 5310129
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13.09.19 22:24
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1338 Postings, 2482 Tage TheseusXTeamViewer AG - Hype oder echte Kursrakete?

Das Unternehmen:
TeamViewer ist eine Fernwartungssoftware für Screen-Sharing, Videokonferenzen, Dateitransfer und VPN. Die Software arbeitet als Online-Dienst durch Firewalls und NAT sowie Proxy-Server hindurch. TeamViewer funktioniert nur mit der Internetprotokoll-Version 4 (IPv4). Im Gegensatz zu VNC nutzt es ein proprietäres Protokoll. Für Privatnutzer ist TeamViewer als Freeware verfügbar.

Die Software wurde erstmals 2005 durch die Göppinger TeamViewer GmbH vorgestellt. Derzeit arbeiten mehr als 700 Mitarbeiter in Niederlassungen in Deutschland, USA, Australien, Großbritannien und Armenien für das Unternehmen.

Die Homepage:
https://www.teamviewer.com/de/

Der Börsenstart:
Seit gestern können Aktien gezeichnet werden - die Spanne beträgt 23,50 Euro bis 27,50 Euro. Daraus würde sich eine Marktkapitalisierung von etwa 4,7 bis 5,5 Milliarden Euro ergeben. Der Börsenstart ist für den 25. September geplant. Es dürfte Deutschlands größter Börsengang eines Technologieunternehmens seit dem Platzen der Dotcom-Blase werden - bei einigen werden sicherlich die Alarmglocken klingeln. Die Umsätze dürften heuer bei nur etwa 320 Millionen Euro liegen (extrem niedrig gemessen an der erwarteten Marktkapitalisierung) - die Ergebnismarge liegt etwa bei traumhaften 50 %. Auch das Umsatzwachstum ist bombastisch. Die Software des Unternehmens wird gegenwärtig auf sage und schreibe 340 Millionen Geräten aktiv eingesetzt.

-> wie immer freue ich mich auf interessante, spannende und offene Diskussionen
-> bitte keine Pusher und Basher - versucht bitte realistisch zu bleiben in alle Richtungen  
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12134 Postings ausgeblendet.

20.11.23 20:13

2336 Postings, 929 Tage maurer0229#12.116

Der Anfang deiner Übernahmetheorie?  

20.11.23 20:13

32 Postings, 1619 Tage Chrisi7480@maurer

13 mio shares… das ist schon etwas… wieviel hält permira noch?  

20.11.23 20:16

2336 Postings, 929 Tage maurer0229Knapp doppelt so viel.

20.11.23 20:28

2336 Postings, 929 Tage maurer0229Aber stimmt schon,

da hatte ich mich anfangs verrechnet... 37,5-13 = 24,5 Mio. stimmt's? Im Grunde müssen wir dankbar sein, das Premira raus geht und TMV deren Anteile günstig einsammeln kann...  

20.11.23 20:30
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638 Postings, 1399 Tage JBelfortÜbernahme

Es bleibt abzuwarten, wer der Käufer des Paketes ist.  7% ist nicht wenig. Ich würde erstmal sagen, dass das kurzfristig ein Rückschlag für eine Übernahme ist. Zumindest erwartet Permira wohl keine kurzfristige Übernahme. Warum sollte man sonst zu 14 EUR verkaufen, wenn man glaubt kurzfristig deutlich mehr zu bekommen? Das Timing finde ich sehr überraschend. Die müssen Verkaufsdruck haben. Denke aufgrund auslaufender Fonds.

Die Firma bleibt stark unterbewertet. 100% SaaS mit 100% wiederkehrenden Umsätzen, die prozentual zweistellig wachsen und 45% EBITDA marge bei 8-10% cash flow yield - da passen 10x EBITDA 2024 nicht als Bewertung. Software peer multiples liegen doppelt und dreifach so hoch. Die Visibilität und nicht-zyklizität der Geschäftsmodelles werden mit 10x nicht honoriert. IMO

Ich bleibe investiert - auch wenn mich diese Nachricht etwas schockiert hat. Positiv: es gibt jemand der solche Pakete kaufen will.  

21.11.23 07:59

2336 Postings, 929 Tage maurer0229Nur damit ichdas richtig einordne...

Bislang wurden doch lediglich die 13 Mio. angeboten, richtig?
@JBelfort: Wie siehtst Du, das jemand das Paket kaufen will?

Oder interpretierst du die "nur" -6% gestetrn so, dass der Markt die platzierten Aktien schon (teilweise)
aufgekauft hat?
Ich dachte eigentlich, das war lediglich die Reaktion auf die Nachricht, oder nicht?

 

21.11.23 08:27
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611 Postings, 1651 Tage RainybruceVielen Dank an Belfort

Danke für die Aufklärung über die internen, bzw. gegenüber den Investoren zu verantwortenden Haltefristen seitens Permira. Dadurch wird hier auch einiges klarer. Warum sollten Leerverkäufer die Positionen schließen, wenn klar ist, dass Permira ab einem bestimmten Zeitpunkt mit dem Verkauf der übrigen Anteile unter Druck gerät? Da bestimmt der Käufer irgendwo den Preis. Und diese Käufer sind ja ganz klar auf seiten der Leerverkäufer vorhanden. So kann man gemütlich seine Position schließen, ohne unter Druck zu geraden. Und da Permira hier noch 2 solcher Positionen in der Hand hält und diese wahrscheinlich auch noch in den nächsten Monaten loswerden möchte, wird der Kursverlauf, bzw. das nicht aus dem Quark kommen hier logisch.
Somit kann man festhalten, dass wir erst wieder andere Bewertungen erfahren, wenn Permira komplett aus TMV raus ist und sich damit wohl auch die Leerverkäufer verabschieden. Fraglich ist nur, ob Permira die restlichen Anteile dann auch zu solchen Preisen los wird.
Was schon etwas "ekelhaft", aber aus Sicht von Permira nachvollziehbar ist - man wird am Ende über 5Mrd. Euro damit gemacht haben, TMV an die Börse zu bringen und zu verkaufen. Und TMV ist gerade mal 2,5Mrd. Euro an der Börse wert. Der komplette Rest wird durch die Kleinanleger getragen, die den Braten nicht gerochen haben. Permira selbst könnte man als Heuschrecke bezeichnen und TMV könnte man hier große Fehler in der Wahl oder der Art und Weise, wie man an die Börse geht unterstellen. Für das Unternehmen, sowie auch die verbleibenden Aktionäre und Investoren ist das ganze doch mit einem bitteren Beigeschmack behaftet.
Ich hoffe, die 13 Mio. Anteile wurde schon bei einem Käufer untergebracht. Wenn der Preis bei Xetra-Start nicht drunter rutscht, sollte dies eigentlich davon zeugen.

Am Ende steht dann einfach noch eine ziemlich lange Durststrecke, bis es hier aufwärts geht. Egal wie gut die Zahlen oder wie gesund das Unternehmen ist. Das ARP fängt zwar große Teile der jetzt platzierten Verkäufe seitens Permira im Vorfeld ab, jedoch wird auch klarer, warum diese Maßnahme einfach kaum einen Effekt auf den Wert der Anteilsscheine hat.

Geduld, Geduld, Geduld  

21.11.23 08:56
2

2336 Postings, 929 Tage maurer0229Sehen wir es mal von der ARP Seite aus

Nach der Meldung vom 17.11. hat man bisher für 70 Mio. € Aktien zurückgekauft.
Wenn man jetzt einen zukünftigen Rückkaufswert von 13,90€ ansetzten würde, entspräche das
bei den übrigen 80 Mio. 5,76 Mio. Aktien. Also, quasi gut 40% der platzieren Aktien könnten dann doch
an TMV gehen, oder?

Der Zeitpunkt war überraschend, aber gar nicht mal so unklug, oder? Kann ja durchaus sein, dass
TMV das ARP nächstes JAhr nochmal aufweitet und das gesparte Geld vom ManUDeal dafür nutzt. So kauft man quasi Stück für Stück Premiras Anteile auf.
Fände ich jetzt nicht mal schlecht, wenn auch Geduld gefragt ist.  

21.11.23 09:47
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638 Postings, 1399 Tage JBelfortMaurer & Rainybruce

Ein paar Anmerkungen von mir dazu.

Das ist natürlich ein valider Punkt mit den Leerverkäufern. Wenn da einer Wind bekommen hat davon, dass Permira bald abstoßen wird, warum sollte man die Position schließen. Das Risiko für Leerverkäufer bestand natürlich darin, dass ein Dritter die Firma für deutliche mehr übernimmt. Aber die LV waren mal wieder schlauer.

Zum Verkauf: Der Verkauf läuft nicht über die Börse. Es handelt sich um einen sogenannten Block-Trade. Da wird außerbörslich das Paket, also die 13mio Aktien, an institutionelle Investoren verkauft. Der Preis wird bilateral zwischen Permira und dem Käufer vereinbart. Wer der Käufer oder die Käufer sind, werden wir eventuell demnächst erfahren, da eventuell Schwellenwerte überschritten werden.

Warum der Druck auf den Kurs? Nun, das sind dann Kleinanleger und eventuelle wieder Leerverkäufer, trader usw. Die Leute sehen, dass neue Investoren die Firma mit 13,9€ bewerten, da fällt der Kur meistens direkt in diese Region. Fairerweise, erfolgen solche Verkäufe von großen Paketen außerhalb der Börse immer zu einem Abschlag. Der Käufer will ein discount und erhofft sich damit natürlich mehr Rendite.

Der Kursverlauf ist für insgesamt nicht verständlich. De Facto haben wir 450mio für ARP ausgegeben und nun deutlich weniger Aktien im Umlauf und damit höhere EPS und niedrigere KGV. On top, ist die Firma die letzten 2 Jahre zweistellig gewachsen, hat massiv cash flow generiert. Die Kosten reduziert und Manu ausgestiegen. Und wo steht der Kurs? Auf Anfang 2022 level.  

21.11.23 10:03
1

2336 Postings, 929 Tage maurer0229Vielen Dank für die Aufklärung!

21.11.23 10:20
1

1763 Postings, 3073 Tage lordslowhandIch habe im Mai 1/3 für 15,24 verkauft,

Gewinnmitnahmen auch im August für das nächste Drittel bei 16,55, und im September ging das letzte für 15,82  weg.  -
Da steige ich doch gerne für 13,60 wieder ein bei einem Unternehmen, das kürzlich seinen Ausblick bestätigt hat mit einer Marge von über 40% und weiterhin steigenden Umsatzzahlen.
Permira macht Kasse - so what?  

21.11.23 11:06

3 Postings, 774 Tage M44SBoden

die Frage ist wer verkauft noch alles und wo ist der Boden,  dann geht's wieder hoch...  

21.11.23 12:10
1

611 Postings, 1651 Tage RainybruceGaps

Es gibt noch Gap ein Gap aus dem Frühjahr 2023...

ohne das vorherige Abwärtsgap zu beachten wäre Gap-Schluss bei 13,09 €
mit dem ausgerissenen Teil unterhalb dieses Gaps wäre der Schluss bei 12,41 €

mal sehen, was damit passiert...

 
Angehängte Grafik:
tmv-gap.jpg (verkleinert auf 78%) vergrößern
tmv-gap.jpg

21.11.23 13:10

2542 Postings, 2067 Tage crossoverone@JBelfort, @Rainybruce @maurer0229

Vielen Dank, für Euere Sichtweisen und Erklärungen, die
zum jetzigen Zeitpunkt, einen klareren Blick schaffen.

Ärgerlich ja, aber man hat gemerkt das etwas im Anmarsch ist
und den Kurs abservieren lies.

Es ist, in der Tat so und @Rainybruce darauf hinweist, das (weiterhin
Geduld) das Gebot der Stunde ist.  

21.11.23 14:03
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638 Postings, 1399 Tage JBelfortPermira

Ich spekuliere jetzt mal etwas. Permira hat alles mögliche probiert, damit der Kurs anzieht. Massives ARP, Manu beendet, Margen erhöht, Firma hat guidance der letzten beiden Jahre eingehalten etc.. Und der Kurs machte nichts. Man wird dann sicher auch gehofft haben, dass ein Dritter ankommt und die Firma für deutlich mehr übernimmt. Und weil nichts davon eingetreten ist, ist die Geduld zu Ende (mit dem Druckpunkt der auslaufenden Fonds). Ich hätte nicht gedacht, dass Permira das jetzt so durchziehen wird.

Aber das ein Kurs jetzt derart abschmiert, weil Aktien die Hände wechseln, was ja die fundamentals nicht tangiert, kann eigentlich ein Kaufsignal sein.  

21.11.23 19:35

937 Postings, 1726 Tage Pleitegeier 99@JBelfort

Wenn du dir aber das Timing der vergangenen Permira Verkäufe anschaust war es aber jedes mal ein Verkaufssignal. Wobei da die Frsge ist was die Ursache und was der Effekt ist weil der Kurs jedesmal schon aufgrund der Tatsache dass eben Permira verkauft abgeschmiert ist.

Der Vorteil für dich ist ja aber dass die krasse Unterbewertung die du siehst jetzt noch viel krasser ist und du günstiger nachlegen kannst.  

21.11.23 22:05

638 Postings, 1399 Tage JBelfortKaufsignal

Meinte ich aus fundamentaler Sicht. Der Verkauf hat ja keinen Einfluss auf die Zahlen und Perspektiven. Chart technisch und was dann man mit dem Kurs passiert ist, das ist natürlich eine andere Story.

Ich kaufe nach. Per Jahresende 2024 könnte die Kasse wieder auf 300mio anschwellen. Vielleicht gibt es ne Dividende? Die können doch locker über einen Euro zahlen.  

22.11.23 07:11

2336 Postings, 929 Tage maurer0229Man kann es evtl.

auch als clever ansehen, oder nicht? Mal unterstellt, TMV wusste von dem wachsenden Verkaufsdruck bei Premira... und mal angenommen Premira ist nicht unbedingt der Lieblingsonkel vom Steil, wäre es dann nicht clever ein langfristiges ARP zu fahren, bei dem der Kurs offensichtlich gedrückt wird? Also quasi Kursstillstand... oder hätte TMV auch etwas davon, wenn Premira gewinnbringender verkauft? Oder ist das zu sehr zusammengereimt? Kann schon auch sein...  

22.11.23 08:46
1

611 Postings, 1651 Tage RainybruceSchlusskurs Xetra schließt das Gap

Der gestrige Xetra-Schluss auf 13,10 € hat das Gap vom Frühjahr 2023 geschlossen. Es wäre schön, wenn es jetzt wieder nach oben geht...  

22.11.23 10:26

562 Postings, 1582 Tage tomwe1Leidgenossen

Durchhalten ist mal wieder die Parole. Man hätte hier ja wunderbar zocken können, der hätte und der wäre mal wieder, aber ich bleibe eh dabei.

So long,

Tom  

01.12.23 10:12
1

376 Postings, 889 Tage eisbaer1Was der Teamviewer Aktie fehlt

Der Einstieg eines strategischen Partners wie Google mit einem Minderheitsanteil würde dem Wachstum des Unternehmens und der Aktie neuen Schwung verleihen.

Finanzinvestoren wie Permira sind für die heutige Teamviewer definitiv nicht mehr die richtigen Ankerinvestoren. Für die Weiterentwicklung zu einem Unternehmen mit mehr als 1 MRD EUR Umsatz benötigt Teamviewer strategische Investoren.

Die zuletzt schwachen Wachstumsraten schreien danach, dem Unternehmen durch strategische Partnerschaften / Joint Ventures neue Wachstumskräfte zu verleihen.  

01.12.23 21:31
1

638 Postings, 1399 Tage JBelfortWarum

sind 10-14% organisches Umsatzwachstum bei noch stärkerem Gewinnwachstum, schwache Wachstumsraten? Das geht mir irgendwie nicht in den Kopf. Ich bin selbst im Private Equity Geschäft und sehe sehr viele M&A Transaktionen. Uns würde nie in den Sinn kommen, dass als schwaches Wachstum zu bezeichnen. Kein Angriff  gegen Eisbär. Bist nicht der einzige User. Habe dies nun schon öfter gelesen. Ich finds einfach nur krass. Solche organischen Wachstumsraten, davon können viele Unternehmer nur träumen. Ich hab in meiner Karriere noch nie einen Deal über den Tisch gehen sehen mit so einem Wachstum und den Margen für 10-11x Ebitda Bewertung. Und ich bin schon verrammt lange dabei. Warum kein PE bisher den Laden schon wieder von der Börse genommen hat, ist mir ein Rätsel. Könnte mir vorstellen, dass einige PE die Firma auf dem Radar haben, und schauen ob das Wachstum auf dem Level so bleibt und dann zu schlagen.  

02.12.23 02:18
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376 Postings, 889 Tage eisbaer191,7 Mio EK vs. 2,3 MRD EUR MKAP

Die Antwort, warum bislang offensichtlich kein Übernahmeinteresse besteht, kann man u.U. anhand der Q3 Bilanz ablesen. Dank Aktienrückkäufen ist das bilanzierte EK auf nur noch 91,7 Mio EUR gesunken. Die liquiden Mittel betrugen zum 30.9. nur mehr 79,9 Mio EUR... bei 531,7 Mio EUR Finanzverbindlichkeiten... => 451,8 Mio € Nettofinanzverbindlichkeiten

https://ir.teamviewer.com/download/companies/...0-Q3-2023-EQ-E-00.pdf

Im Gegensatz zu US Pendants hat Permira Teamviewer finanziell derart miserabel ausgestattet, dass TV trotz erheblicher IPO Erlöse und mittlerweile ansehnlicher Gewinne zum 30.09.2023 noch immer auf 451,8 Mio € Nettofinanzschulden sitzt...

By the way... zum Thema Dividende... lt. IFRS Konzernabschluss sitzt TV zum 30.9. noch immer auf 125,46 Mio EUR Bilanzverlust.

Man muss sich vergegenwärtigen, dass Permira mit dem Verkauf der TV-Beteiligung bis heute ca. 5,6 MRD EUR von Kleinanlegern und Fonds abgezockt hat und noch immer 13% an einem Unternehmen hält, dass in Bezug auf lächerliche 91,7 Mio EK - trotz Kursverfalls - noch immer stolz anmutende 2,3 MRD EUR Börsenwert aufweist und inkl. 451,8 Mio Net Debt, deren Tilgung beim aktuellen FCF von ca. 200 Mio € p.a. noch weitere 2,3 Jahre in Anspruch nehmen würde, einen Gesamtunternehmenswert (EV) von 2,75 MRD EUR auf die Waage bringt.

https://www.zeit.de/news/2023-11/21/...kauft-erneut-teamviewer-aktien

US Pendants wie ZOOM verfügen spätestens nach dem IPO über hohe Net Cash Positionen, während deutsche "Wachstumsunternehmen" im Regelfall hochverschuldet an die Börse gebracht werden und der IPO standardmäßig dazu genutzt wird, um seitens der Altaktionäre Kasse zu machen. Statt frischen Wachstumskapitals für das Unternehmen bringen IPOs in Dtl. fast immer vor allem viel Geld für die Altaktionäre. Da verwundert es denn auch kaum, dass deutsche IPOs im internationalen Vergleich miserabel abschneiden, d.h. den IPO Zeichnern im Durchschnitt kaum Zeichnungsgewinne bescheren, da die IPO Preise beinahe ausnahmslos fantastisch hoch getaxt sind, eben weil die Altaktionäre Kasse machen wollen und jeder Zeichnungsgewinn aus Sicht des veräußernden Altaktionärs entgangene VK-Gewinne darstellt.

Beim Thema Wachstumsraten muss man - leider - feststellen, dass TV lt. IPO-Planung ab 2024 mehr als 1 MRD EUR Umsatz erreichen wollte... verglichen mit der ursprünglichen Planung, deren Rücknahme in 2022 einen beispiellosen Kurseinbruch verursachte, sind 10% organisches Wachstum eben bei weitem nicht genug... und das trotz eines durch Corona massiv verstärkten, nachhaltigen Trends zu Home-Office-Anwendungen und Video-Konferenzsystemen...

Beim IPO wurden den Aktionären langfristig phantastische Wachstumsraten von mehr als 20% versprochen, die TV ab 2024 auf über 1 MRD Umsatz hätten bringen sollen...
Darauf basierte die phantastische IPO Bewertung und dank Corona-Push das aus heutiger Sicht vollkommen verrückt anmutende Allzeithoch über 70 EUR...

Dem IPO Prospekt lag eine durch die Geldgeilheit Permiras motivierte, an der Realität vollkommen vorbeigehende Unternehmensplanung mit horrenden Wachstumsraten zugrunde, für die nach dem IPO hinzugetretene Aktionäre bis heute die Zeche zahlen. Aus Sicht des Unternehmens, des CEO Steil, der Mitarbeiter und der Altaktionärin Permira war und ist das StartUP Teamviewer eine gigantische Erfolgsstory. Aus Sicht des Kapitalmarkts eine gigantische Wertvernichtungs- bzw. genauer gesagt Umverteilungsmaschine. Permira hat Stand heute mit insgesamt ca. 5,6 MRD € mehr als 3,3 MRD mehr Geld aus Beteiligungsverkäufen erlöst, als TV heute (MKAP 2,3 MRD EUR) an der Börse noch wert ist... und dabei ist man immer noch mit 13% beteiligt... was eine geniale Abzocke von Kleinanlegern und Fonds, die von einem Hauch Silicon Valley in Deutschland geträumt haben und für diesen Traum mit mehr als 3,3 MRD EUR Kapitalverlust (= Gewinn für Permira) bestraft wurden.

Dieses Vermächtnis eines aus Geldgeilheit der Altaktionärin brutal überteuerten IPOs wird TV noch jahrelang wie Blei anheften. Vor diesem Hintergrund kann ich den Frust eines großen Teils des Aktionariats gut nachvollziehen und auch die Aussagen über im Vergleich zu vor und nach dem IPO von Hr. Steil und Co. propagierten langfristigen Wachstumsraten relativ ärmlich bzw. "normal" anmutendem organischem Umsatzwachstum von 8% bis 10%, zumal vor dem Hintergrund  hoher Inflation...

8% organisches Umsatzwachstum haben zuletzt auch VW und Schaeffler locker geschafft - im Wesentlichen dank inflationsbedingter Preisanhebungen... als Wachstumsaktien hat die meines Wissens noch niemand bezeichnet... ;-)

Bei TV lagen die Billings in Q3 erstmals signifikant unter den Umsatzerlösen... was hoffentlich ein Einmaleffekt war, da andernfalls die Wachstumsstory (vorerst) beendet ist...

Fazit: Ich bin glücklicherweise erst nach dem Kursmassaker bei TV als Aktionär eingestiegen und daher emotional einigermaßen unbelastet. Die Durchführung von Aktienrückkäufen zulasten eines ohnehin schwachen Eigenkapitals und vor dem Hintergrund noch bestehender Finanzverbindlichkeiten i.H.v. 531,7 Mio € erachte ich als strategisch und betriebswirtschaftlich grundfalsch.
Wieviel stärker weil bilanziell gesünder stünde TV heute da, wenn sämtliche für Aktienrückkäufe verwendeten Finanzmittel in die Schuldentilgung gesteckt worden wären. Eine hohe Nettoverschuldung stellt in Krisenzeiten stets eine Gefahr für die Realisierbarkeit des Wachstumspotenzials dar. Insbesondere bei Wachstumsunternehmen führen verschuldungsbedingte Wachstumsrisiken regelmäßig zu einem erheblichen Sicherheitsabschlag auf den bei planmäßiger Entwicklung realisierbaren Unternehmenswert. Vor diesem Hintergrund böte eine Änderung der Unternehmenspolitik mit klarem Bekenntnis zur Priorität eines schnellstmöglichen und vollumfänglichen Abbaus der Finanzverschuldung m.E. ein erhebliches Kurspotenzial, zumal in Zeiten rekordhoher EZB-Leitzinsen und deutlich gestiegener Bonitätsanforderungen.
In Erwartung eines 2024 beginnenden Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland, Europa und China habe ich die jüngste Korrektur auf Kurse um 13 EUR für Zukäufe genutzt, da ich TV - vor dem Hintergrund des ab dem 01.07.2024 deutlich reduzierten MU-Sponsorings - in 2024 und 2025 einen deutlichen Anstieg bei Gewinn und Free Cashflow zutraue. Ob des sich zuletzt Quartal für Quartal spürbar abkühlenden Billings-Wachstums bin ich trotz des historisch günstig anmutenden Kursniveaus - kurzfristig betrachtet - nicht euphorisch für die Aktie.

Wie bereits erwähnt hielte ich den Einstieg eines strategischen Ankerinvestors wie Google, Microsoft oder SAP für sehr wünschenswert im Hinblick auf die Realisierung langfristiger Wachstumspotenziale.
Kurzfristig böte m.E. ein klarer Fokus auf EK-Aufbau und Entschuldung deutliches Kurspotenzial.  

02.12.23 13:58
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638 Postings, 1399 Tage JBelfortEisbär

In deinem Beitrag sind so viele Dinge nichts sagend, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Das schlimmste ist wohl der Punkt mit den Finanzschulden. Ein net leverage von unter 2x ist für eine Software Firma ein Fliegenschiss. Selbst Petrus sagte in ihrem Brief a Management, dass ein net leverage von 2,5x adequate für eine Firma wie TMV.  Verschuldung ist für so profitable Firmen doch das beste was es geben kann, so lange man solche Margen damit erwirtschaftet, ist der Hebel doch immens. Ist diese Verteufellung von Verschuldung eine deutsche Sache?  Und Verschuldung muss man immer relativ zum Ebitda sehen. Eine absolute Zahl ist nichtsaussagend.

Bin selbst bei sehr niedrigen Kursen eingestiegen. Zu 40€ hätte ich sie auch nicht angefasst.

By the way, der Fokus auf das EK vs Market cap, ist für die Katze. Vor allem bei Software. TMV ist keine Bank. Viel aussagekräftiger ist die Tatsache, dass TMV einer vergleichbar so kleinen Asset Base (ohne Goodwill) so ein hohes Ebitda generieren kann.

Deutsche Tech IPOs sind miserabel, weil der deutsche Aktienmarkt miserabel ist!

Den Rest erspare ich mir.  

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