Wenn eine Aktie am Tag nach der Ankündigung eines Übernahmeangebots zu den größten Verlierern zählt, ist das Angebot als unbefriedigend anzusehen. Pro Aktie sollen 20,81 Euro plus die Dividende für 2012 geboten werden. Das gaben abends zuvor die B&C Industrieholding und die Linzer Oberbank bekannt, nachdem diese ihre Anteile am Aluminiumkonzern zusammenlegen. Denn gemeinsam halten die beiden mehr als 30% der Anteile, was ein entsprechendes Pflichtangebot auslöst. Es werde kein Squeeze-Out oder eine Komplettübernahme angestrebt, heißt es weiter in der Aussendung - was den für Aktionäre im Vergleich unattraktiven Übernahmepreis begründet. Denn in Relation zu den Mitgliedern der Peergroup (siehe Grafik) müsste eher ein Preis von an die 30 Euro geboten werden.
Etwas unattraktiver sind dafür ab nun die Aussichten der Amag-Aktie. Denn die gegebene Unterbewertung löste immer wieder so etwas wie Übernahmefantasie an - das ist nach dem Schulterschluss von B&C sowie der Oberbank wohl vom Tisch. Kurzfristig mitentscheidend für den Amag-Kursverlauf wird aber sein, wie der große Konkurrent Alcoa in die Berichtssaison startet - das wissen wir heute nach (US-)Börseschluss. Die Erwartungen sind jedenfalls groß: Analysten gehen davon aus, dass der vom Deutschen Klaus Kleinfeld geleitete Konzern vor seinem größten Wachstum beim Jahresgewinn in drei Jahren steht. Den Prognosen der Analysten zufolge wird Alcoa für das Q4 einen Gewinn je Aktie nach Sonderposten von 6 Cent bekannt geben. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch einen Verlust von 3 Cent gegeben. Und für das soeben angelaufene Geschäftsjahr 2013 sehen die Experten voraus, dass sich der Gewinn je Aktie auf 65 Cent mehr als verdoppeln wird. Und erwarten, dass der Aluminiumpreis um 6,4% steigt.
Charttechnisch ist bei der Amag auch nach dem Kursrückgang nichts passiert - ist eher als Kaufgelegenheit zu interpretieren.
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