1. Die norwegische Energiefirma Heimdall Power AS hat erneut Verluste beim Haupteigner Saga Pure ASA herbeigeführt, die dieser laut dem Jahresbericht 2023 abgeschrieben hat. Aber wie ernst steht es wirklich um das Unternehmen Heimdall Power, dass durch seine revolutionär wirkende AI Technologie, das gesamte Stromnetz optimieren möchte?
Dass Heimdall Power bald eine Finanzierung nötig hat ergibt sich aus der Diskrepanz des Heimdall-Wertes vom Jahresbericht Saga Pure 2022 zum Jahresbericht Saga Pure 2023. Heimdall hatte Ende 2022 einen Gesamtwert von etwa 527.000.000 NOK und Ende 2023 einen Gesamtwert von etwa 160.000.000 NOK. Dies ist dem Wert „Associates“ in den jeweiligen Jahresberichten zu entnehmen, wobei Saga laut Webseite 22% von Heimdall hält. Also immer den Heimdall Wert in den Saga Zahlen mit 100/22 = ~4,55 multiplizieren.
Innerhalb eines Jahres wurden demnach 367.000.000 NOK bei Heimdall benötigt, ohne dass dafür ein Gegenwert entstanden wäre in Form von Wertanlagen oder Lagerbeständen. Anders ist so eine Abwertung nicht zu erklären. Heimdall benutzt offenbar einfach Cash Mittel, die es hat. Diese Cash Mittel dürften bald versiegen, wenn sich nichts ändert. Pro Quartel wurden durchschnittlich ~ 92.000.000 NOK bei Heimdall im letzten Jahr gebraucht.
Es steckt noch genug Wert in Heimdall, um das zwei mal hinzubekommen ohne auf die Bremse treten zu müssen. In zwei Wochen wird man sehen, wie der Wert sich weiterentwickelt, wenn Saga die neuen Zahlen zeigt. Gemäß der obigen Zusammenstellung müsste Heimdall in den nächsten Zahlen nur noch etwa ~80.000.000 NOK Wert sein und bei 22% Beteiligung mit 17.600.000 NOK in den Saga Büchern auftauchen. Sollte es so sein, steht Heimdall wahrscheinlich kurz vor der Pleite.
2. Ob Saga dann Heimdall unter die Fittiche nimmt ist unklar. Spetalen hat die Gewohnheit angeschlagene Konzerne aufzufangen, selber in den Vorstand zu breschen und alles einzunehmen, wenn das Unternehmen aus allen Löchern nach Luft japst. So hat er dies 2014 mit Nel ASA und später 2020 mit Vistin Pharma ASA gemacht. Die Gesellschaften waren hoch verschuldet und Spetalen hält auch heute noch an seinem Sitz im Vorstand bei Vistin fest, da sich das Unternehmen gut entwickelt hat.
Mehrere Zeitschriften hingegen haben Spetalen zitiert, der von sich und Saga Pure behauptete, er habe sich inzwischen fast aller „Grünabfälle“ entledigt. Er meinte auch, dass wenn die Zeiten sich ändern, er sich ändere. Lundaas hingegen gab laut einer Zeitung vor etwa einem Jahr an einen Käufer für die Heimdall Anteile zu suchen. Dennoch wurde nicht verkauft und das Mandat von Saga auf „distressed Assets“ erweitert und alle Cash Positionen bei Saga Pure zunehmend konservativ ausgebaut, als ob Saga Pure auf den Zusammenbruch bestimmter Unternehmen warten würde, um sie sich quasi gekonnt unter den Nagel zu reissen. Sobald sie Zeiten sich wieder ändern, ändert Spetalen sich quasi wieder.
Saga könnte vom Eigenkapital her mühelos Heimdall kaufen, oder die ehemaligen Saga-Schafe Horisont Energi, oder ICT, oder Hyon. Der Umstand, dass Saga bislang jedoch keiner dieser Firmen einen Kredit gewährt hat oder diese gekauft hat, ist ziemlich eindeutig. Nach der Insolvenz von ICT war Saga nicht da, um ICT zu fördern. Als Hyon den Verkauf einleitete, hat Saga nicht gekauft. Eventuell macht es mehr Sinn Heimdall komplett zu verschulden, die Gesellschaft auf Saga umzuschreiben und eine Schuldverährung von Heimdall Power AS im Rahmen einer Insolvenz anzustreben. Auf die Art und Weise könnte Heimdall bis Ende des Jahres uneingeschränkt auf Pump weitermachen, hätte aber irgendwann einen Insolvenzverwalter am Hals. In der Zwischenzeit wäre die Sache mit der Förderung durch den EIC Scaling Club abzuwarten, der ebenso eine Finanzierung anbieten könnte und - laut Heimdall Power AS - einer Förderung erst kürzlich zugestimmt hat. Auch eine schwedische Bank, die sich momentan in Saga Pure ASA einkauft, könnte ein Kreditgeber sein.
Es bleibt abzuwarten, was Saga Pure am 14.05.2024 im ersten Quartalsbericht verkündet.
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