Ich sag ja schon seit 1-2 Jahren, dass das Umfeld eigentlich sehr gut für eine starke linke Partei wäre, aber Die Linke sich erstens medial nicht genug präsentiert und zweitens lange durch Wagenknecht gespalten wurde. Für mich war das auch der Grund, wieso ich die Partei nicht mehr wählen wollte solange sie Wagenknecht nicht rausschmießen.
Nun ging sie von selbst, aber DieLinke tut sich jetzt immernoch schwer, ihr Profil zu schärfen. Zumal Wagenknecht-Wähler ja ernshaft denken, sie wären links, nur weil als einziger Punkt dabei soziale Fragen wären, allerdings nur für Deutsche, die nicht gendern wollen, nichts von Klimapolitik halten, die Ukraine und die Nato für Schuld am Krieg halten.
Eigentlich könnte eine echte Linke Partei diese Lücke schließen, aber scheinbar besteht dafür aktuell kein Bedarf. Ich sehe es ja in meinem eigenen persönlichen, familiären Umfeld. Wenn man in meiner Familie, insbesondere der Generation meiner Eltern, Onkel/Tante und deren Freunden etc eine Wahl abhalten würde, würden 50% BSW wählen, 30% CDU/FDP und der Rest verteilt sich auf AFD und SPD. as sind halt alles Leute, die in der DDR großgeworden sind und mit Gendern nichts anfangen können, die Nato für eine Bedrohung halten, Grüne für Träumer halten und Windräder die Landschaft verunstalten. Und überhaupt würden die Medien unausgewogen berichten. Das ist hier die Grundstimmung, selbst bei Leuten, die ich nicht unbedingt als fremdenfeindlich einschätzen würde, wobei ich mich schon in den 90er Jahren ot gewundert habe, wieso in meiner Familie die damalige PDS gewählt wurde, obwohl es immer mal wieder fragwürdige Kommentare zu Ausländern gab. Insofern hat mich auch nie gwundert, wieso ein Teil der Linkswähler im Osten ab 2015 AFD wählten, und jetzt wandern diese Leute alle zur BSW rüber, weil sie so von sich behaupten können nicht rechtsradikal zu wählen, aber ansonsten alles andere auch beim BSW bekommen. Also die Abneigung zu "DEN Medien", der USA und Nato, der Klimapolitik, dem Kulturschock in Sachen Gendern, teilweise auch LGBTQ Bewegung, wobei man letzteres differenzieren muss. ... Jedenfalls schon komisch, dass wir mit BSW und AFD zwei Parteien haben, die derartig in kulturellen, gesellschaftlichen Fragen rückständig oder zumindest konservativ sind, aber DieLinke als Partei es nicht schafft, sich dadurch als Alternative zu präsentieren, zumal Grüne/SPD in Sachen sozialen Fragen ja keine Alternative sind. Es gibt aktuell eigentlich nur DieLinke, die echte linke Werte in Sachen internationaler Solidarität, gegen Deutschtümelei und für Minderheitenrechte mit sozialer Gerechtigkeit für Alle verbindet, ohne dabei radikal und dämlich wie linksradikale Parteien zu sein. Aber sie kann es überhaupt nicht medial rüberbringen. Ich kenne ein paar junge Leute, die bei der Europawahl VOLT gewählt haben, aber mir nicht richtig begründen können wieso überhaupt. Irgendwie ein bißchen ein Internetphänomen gewesen, weil die TikTok und den Wahlomat clever für sich nutzten. Aber was die letztlich in Konsequenz wollen? ----------- the harder we fight the higher the wall
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