... ich hoffe, ich habe Deinen Einwurf korrekt verstanden.
Eines vorweg, damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich gebe mit dem von Dir zitierten Satz lediglich die Ansicht der kleineren und in diesem konkreten Konflikt häufig verfemten Regierungspartei wider. Ich persönlich hätte mir einen konsequenteren, schnelleren und unwiderruflichen Ausstieg gewünscht. Der Ausstieg war ein Kompromiss aufgrund sogenannter „Sachzwänge“ (eines meiner drei bestgehassten Wörter in der dt. Sprache). Atomlobby, SPD, Opposition, die Regierungen der Länder, Gewerkschaften... – alle mussten/wollten gefragt werden. Zusätzlich gaben gefasste und langfristige Verträge einen juristischen Rahmen für den Atomausstieg vor, der die eigentliche Absicht vehement behinderte. Ein Resultat dieser Verträge (über die Rücknahme aufgearbeiteten Atommülls) erleben wir heute. Dennoch: Den Gruenen vorzuwerfen, heute Dinge zu rechtfertigen, die sie vor ein paar Jahren noch verteufelt hätten, trifft nicht die Wahrheit. Damals wurde demonstriert, um gegen die Atomabhängigkeit und -hörigkeit aufzubegehren. Heute müssen die alten Verträge erfüllt werden – ob es uns (der Regierung) nun passt oder nicht.
Leider sehe ich keine rechtlich gangbare Alternative zu diesen Transporten. Wo soll der Müll bleiben – in Frankreich?? Die angesammelten Mengen sind real und lassen sich nicht wegdiskutieren. Deutschland muss damit verantwortungsbewusst umgehen lernen – wie eine etwaige Endlagerung aussehen kann, weiß ich nicht. Neuer Atommüll aber sollte nicht erzeugt werden – und hier liegt die Inkonsequenz der Koalition. Die zugesicherten Restlaufzeiten (>30 Jahre) konterkarieren den Ausstiegsbeschluss und sind nicht glaubwürdig.
Slainte Rosebud
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