www.wormser-zeitung.de/region/worms/stadtteile/herrnsheim/10698039.htm Noch größer und leistungsfähiger 06.05.2011 - HERRNSHEIM Von Gunter Weigand WINDKRAFT Ortsbeirat Herrnsheim diskutiert geplante Erweiterung der bestehenden Anlage / Projektbewerber stellt Pläne vor Der neue Regionalplan der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe sieht eine Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien um 30 Prozent bis 2020 vor. Erreicht werden soll dies durch die Ausweisung von Vorranggebieten, in denen Windparks errichtet oder schon bestehende erweitert werden sollen. Auch die Herrnsheimer Höhe ist ein solches Vorranggebiet, und der dortige Bestand soll um sieben zusätzliche Windräder erweitert werden. Das Unternehmen EnergieKontor, einer der Bewerber für dieses Projekt, stellte in der jüngsten Ortsbeiratssitzung das geplante Konzept vor. Bernhard Baumann (EnergieKontor) erläuterte zunächst, nach welchen Kriterien die Ermittlung von Vorrangflächen stattfindet. Um eine „Verspargelung“ der Landschaft zu vermeiden, müssen bestimmte Faktoren wie eine Mindestgröße der Fläche und bestimmte Abstände zu Siedlungen eingehalten werden. Weiterhin muss auch eine „Windhöffigkeit“ gegeben sein, so Baumann, das heißt, die Fläche muss wirtschaftlich rentabel sein. Die von der Planungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe ermittelte Vorrangfläche umfasst 145 Hektar und befindet sich auf den Gemarkungen der Wormser Vororte Abenheim, Herrnsheim und Pfeddersheim sowie dem zur VG Monsheim gehörenden Mörstadt. Hier stehen auch schon einige Windenergielagen, der Plan sieht nun die Errichtung von sieben weiteren vor. „So lautet die Vorgabe der Stadt Worms“, sagte Baumann, mehr Anlagen seien von der Verwaltung nicht erwünscht. Energiebedarf von 13 500 Vier-Personen-Haushalten Die neuen Windräder werden größer sein als die bereits vorhandenen, aber auch deutlich leistungsfähiger. Baumann verwies auf die Entlastung der Umwelt und schätzte, dass der durch sie erzeugte Strom den Bedarf von rund 13 500 Vier-Personen-Haushalten decken kann. „Es gibt sicherlich bessere Standorte als diesen, aber er ist wirtschaftlich absolut betreibbar“, zog der Vertreter von EnergieKontor Resümee. Ein Thema, das vielen Bürgern auf den Nägeln brennt, ist der Immissionsschutz von Windanlagen. Auch hierzu müssten im Vorfeld detaillierte Untersuchungen gemacht und gesetzliche Richtlinien befolgt werden, versicherte Baumann. „Bei den Berechnungen handelt es sich immer um eine Worst-case-Betrachtung“, betonte der Projektkoordinator. Sollte EnergieKontor mit der Durchführung beauftragt werden, so dürfte sich das für die Grundstückseigentümer in der Vorrangfläche auch finanziell lohnen, versprach Baumann. So soll es eine prozentuale Ertragsbeteiligung geben. Bau und Inbetriebnahme hoffe man, bis Ende 2014 abgeschlossen zu haben. Die Fragen von Ratsmitgliedern und interessierten Bürgern wusste der Projektkoordinator der Energiekontor AG im Wesentlichen fundiert zu beantworten. Dass die bereits vorhandenen Windräder oft stillstünden, liege an der veralteten Technik, erklärte Baumann. Die neuen Windräder würden bereits bei wesentlich geringerer Windgeschwindigkeit anlaufen und somit deutlich effizienter sein. Ortsvorsteherin Silvia Gutjahr bewertete den Vortrag Bernhard Baumanns als sehr informativ und dankte ihm dafür, viele Fragen geklärt und Sachverhalte verständlich gemacht zu haben.
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