Die EU kauft doch noch den Impfstoff des Herstellers Valneva, allerdings in deutlich geringerer Menge als ursprünglich geplant. Eine Vertragsklausel hatte Brüssel den Ausstieg aus der Vereinbarung über 24 Millionen Dosen in diesem Jahr möglich gemacht. Auch Deutschland erhält in den kommenden Wochen erste Lieferungen. Nach der Meldung vom Mittwochabend rutscht die Aktie dennoch deutlich ins Minus. Das ist auf die niedrige Bestellmenge zurückzuführen.
Der Vertrag zwischen der EU-Kommission und Valneva zur Lieferung des COVID-19 Totimpfstoffs VLA2001 des Unternehmens schien schon geplatzt. Nun aber gibt es doch noch eine Vereinbarung beider Seiten, die allerdings für das französisch-österreichische Biotech-Unternehmen alles andere als attraktiv erscheint. Die Kommission will zunächst lediglich 1,25 Millionen Dosen des Vakzins von Valneva im Jahr 2022 beziehen. Darüber hinaus besteht eine Option, nochmals die gleiche Menge an Impfstoff für das laufende Jahr zu erwerben, ein Bruchteil gegenüber den bis zu 60 Millionen Dosen, die inklusive einer Option ursprünglich geplant waren.
Den Aussagen des Valneva-Managements entnehmend, spricht eine deutliche Unzufriedenheit mit dem Deal. „Wir begrüßen die Tatsache, dass die Europäische Kommission beschlossen hat, den Vorabkaufvertrag nicht zu beenden, obwohl wir der Meinung sind, dass das Auftragsvolumen nicht das Interesse widerspiegelt, das wir bei den europäischen Bürgern sehen. Trotzdem haben wir beschlossen, dieser Abänderung zuzustimmen, um den Europäern, die darauf gewartet haben, unseren Impfstoff zur Verfügung zu stellen”, sagt Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva. Es bleiben Zweifel, ob sich die Fortsetzung des Impfstoffprogramms samt Produktion für Valneva rentiert. 23.07.2022, 18:32 Uhr
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