Unterstützung für sozial Bedürftige: 36.000 Anträge liegen vor, keine Chance für Selbständige Ansturm auf Heiz-Zuschuss Heizen verbrennt viel Geld: Heuer große Nachfrage nach 200-Euro-Zuschuss. Foto: bb
Fast doppelt so viele Anträge in Wien als im Vorjahr. Erhöhung auf 200 Euro und strenger Winter sind schuld.
Wien. Zu viel Bürokratie, zu wenig Geld: So dachten in den vergangenen Jahren offenbar viele Wiener und suchten deshalb gleich gar nicht um den von der Stadt Wien gewährten Heizkosten-Zuschuss an. Doch im heurigen Winter ist dies anders: Nachdem die Stadtregierung die Beihilfe auf 200 Euro verdoppelt hat und zusätzlich die Temperaturen wochenlang unter der Null-Grad-Grenze blieben, gingen die Anträge sprunghaft in die Höhe – es kam sogar fast zu einer Verdoppelung der Ansuchen. "Nach derzeitigem Zählstand sind es 35.000, wir rechnen letztlich mit 36.000 Anträgen, weil von diversen Außenstellen wie Bürgerdienst oder AMS noch einiges kommen wird", erklärt Susanne Vesely, Sprecherin der MA40 (Soziales) im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Die Antragsfrist ist mittlerweile per 31. Jänner abgelaufen – Verlängerung wird es keine geben. "Das wäre unfair den anderen gegenüber", meint die Sprecherin.
Laut ihren Zahlen gab es jedenfalls noch nie einen derartigen Andrang auf den Heizkosten-Zuschuss: Im Vorjahr haben 21.600 Personen eingereicht, im Winter 2000/2001 waren es lediglich rund 4000 Anträge (für damals 1000 Schilling).
Überrascht über den heurigen Rekord ist Vesely nicht: "Wir haben durchaus gerechnet, dass es mehr sein werden. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation ist die Nachfrage größer. Außerdem wurde die Sache von uns auch vielfach beworben." Doch vorwiegend seien die Verdoppelung der Summe sowie der frostige Winter samt hoher Heizkosten schuld gewesen. "Schon 100 Euro sind sehr attraktiv, aber 200 Euro sind halt noch einmal eins drauf", sagt Vesely. Und die registrierte Antrags-Flut im Jänner dürfte wohl auf den Frost ab Weihnachten zurückzuführen sein.
Der große Andrang hatte jedoch auch Nachteile: Ein Betroffener berichtet etwa, dass er gleich mehrere Tage nicht auf der eingerichteten Hotline durchkam – obwohl er sich nur erkundigen wollte, ob sein Antrag tatsächlich auch eingelangt ist. Erst nach Überwindung mehrerer Hürden wurde ihm mitgeteilt, dass sein Formular von Anfang Dezember zwar da sei, die Bearbeitung jedoch noch zwei Monate dauern werde.
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