TUI 2007: Erholung oder Zerschlagung?

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neuester Beitrag: 14.11.24 17:57
eröffnet am: 23.11.06 19:09 von: fuzzi08 Anzahl Beiträge: 25328
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09.05.08 20:46

363 Postings, 6812 Tage wolff27Ich weiss nicht was ihr habt...

Wer intelligent investiert kann mit Derivaten auf TUI viel Geld machen. Ob DB1VFU oder DB0QLQ oder TUAG05 oder DR0D6T oder oder oder........
 

28.05.08 13:50

334 Postings, 6148 Tage LeoFHepha (posting 564):

seit ein paar tagen, also seit der ägypter wieder draußen ist, weißt du, was das für eine mehrheit war.

den rest sagt dir jeden tag dein kontostand.

leof

 

30.05.08 10:18

363 Postings, 6812 Tage wolff27@ Fuzzi

Hoffe du hast deinen KO noch im Gewinn verkauft, mein DR0D6T steht besser da als nie zuvor.
 

30.05.08 10:44

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08wolff - Scheinhalt

Ich halte meinen Schein nach wie vor. An den fundamentalen Bedingungen hat sich
ja nichts geändert.

Gestern hat Jans O. Bernecker (der Sohn von Hans A.) in seiner TB-Daily zu einem
TUI-Put geraten, mit dem Hinweis, es stehe ein steiler Kursabfall bevor.
Ich habe mir dahin die Technik angeschaut und an den Kopf gefasst: der Kurs hat
seit seinem Erholungstop bereits wieder 3 EURO verloren. RSI und Stochstik stehen
absolut tief und deuten eine unmittelbar bevorstehende Kehrtwende nach OBEN an.
Der MACD hat bereits ein Kaufsignal generiert.
Das hat mich erst recht dazu bewogen, weiter zu halten.  

30.05.08 11:59
1

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08Bernecker: so wird Hapag gerechnet

In seiner heutigen AB-Daily geht Hans A. Bernecker auf den anstehenden Hapag-
Verkauf ein. Seiner Meinung nach geht TUI von einem VKP "oberhalb 5 Mrd. EURO"
aus. Per heute dotiert die Marktkapitalisierung des TUI-Gesamtkonzerns auf gerade
mal 4,2 Mrd. EURO. Da sind Zweifel am Geisteszustand des Marktes angebracht:

"Nächste Woche gibt es die ersten Zahlen für die Berechnung von HAPAG-LLOYD. Das wird nicht minder spannend.
An sich ist es erstaunlich, wie vorsichtig der Markt ist. HAPAG-LLOYD steuert 141 Schiffe und eine halbe Millionen Container rund um den Globus. Umsatz in diesem Jahr wohl um 6,35 bis 6,4 Mrd E. Der Bruttowert ohne Schulden wird am Ballin-
Damm zwischen 3,8 bis 4,5 Mrd E. geschätzt, also in einer relativ großen Spanne. TUI als Verkäufer rechnet mit einem Wert oberhalb von 5 Mrd E. Um diese Frage geht es nun in der Preisfindung. Das Problem:
Ausländer würden mehr bieten, aber sie wissen, daß sie politisch blockiert werden. Denn Hamburg wird sich mit mindestens 20 % beteiligen wollen und der Rest entfällt auf deutsche Investoren, was völlig vertretbar ist, auch richtig, aber den Preis nicht begünstigt. Daran ist nichts zu ändern. Deshalb ist die Preisfindung nicht ganz leicht auszuloten."  

31.05.08 13:55

334 Postings, 6148 Tage LeoFDas Problem

ist nur, wieviel Schulden die TUI Hapag in die "über 5 Mrd" draufpackt.

Viele Grüße

LeoF

 

03.06.08 23:53

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi087 Milliarden für Hapag

bietet Neptune Orient Lines (NOL), der Reeder aus Singapur, nach neusten Verlautbarungen.
Auch die Stadt Hamburg will mitbieten - die nötigen Mittel habe man zusammen
(was immer darunter zu verstehen ist). Die Analysten indessen sehen in einem
Merger mit NOL die weitaus bessere Lösung und favorisieren sie deshalb. Hier eine
Zusammenfassung der Situation von Kirsten Bienk / DOW JONES NEWSWIRES (Auszüge):

"... Das TUI-Containergeschäft wird von Branchenkennern mit rund 5 Mrd EUR bewertet. Darüber hinaus dürfte eine strategische Prämie von rund 1,5 Mrd EUR fällig werden. "Es muss eine strategische Prämie zuzüglich zum Kaufpreis bezahlt werden, weil Synergien zu heben sind", sagt Rothenbacher. Wer sich die höchsten Synergien ausrechne, biete den höchsten Preis, fügte ein anderer Analyst hinzu.

Das fehlende Synergiepotenzial könnte sich dabei für einen branchenfremden Käufer nach Ansicht von Analysten als kleine Hypothek auf die Zukunft von Hapag-Lloyd auswirken. Kommt es nämlich tatsächlich wie von einigen Bankhäusern befürchtet zu einer zyklisch bedingten Abkühlung in der Containerschifffahrt, wären die damit einhergehenden sinkenden Frachtraten für einen Branchenkäufer noch am ehesten zu verkraften.

Ein strategischer Käufer wie NOL könnte nämlich auf Grund der erreichten Größe seines fusionierten Geschäftes ganz andere Konditionen am Markt aushandeln und sinkende Raten besser verkraften. NOL und Hapag-Lloyd würden als fusioniertes Unternehmen bei der Transportkapazität den dritten Platz im weltweiten Container-
schifffahrtsmarkt belegen.
...
Analysten halten eine Branchenhochzeit deshalb für die bessere Lösung. Neptune Orient Lines und Hapag-Lloyd passen nach Einschätzung von Branchenkennern "einfach gut zusammen", sagt Martina Noß, Analystin der Norddeutschen Landesbank. NOL sei auf den asiatischen Schiffahrtsrouten sehr stark, Hapag-Loyd auf den Nordatlantikrouten. Eine gute Kombination, um zu einer weltweiten Routenabdeckung zu kommen und gleichzeitig Synergien zu heben."  

08.06.08 13:39

334 Postings, 6148 Tage LeoFFuzzi:

weißt Du Näheres über die 7 Mrd? Ein Angebot in dieser Höhe käme mir sehr hoch vor. Der Norweger hat vor ca. 4 Wochen in einem Interview den derzeitigen Wert von Hapag mit 5 Mrd, Tendenz mit den Frachtraten eher fallend, umrissen.

Wieviel Hapag gibt es für 7 Mrd?

Wieviel von den 7 Mrd geht an die TUI und wieviel an Banken (für Schulden)?

Es erscheint mir schwer vorstellbar, daß, wenn an dem Gerücht etwas dran wäre, der Aktienkurs der TUI bei 16 EUR stünde. Grob geschätzt entstünde eine Bewertungslücke bei der Marktkapitalisierung der TUI von 4-5 Mrd...

Viele Grüße

LeoF 

 

08.06.08 14:14

4152 Postings, 7119 Tage Warren B.@ LeoF...

Wieso sollte da eine "Bewertungslücke" entstehen? Bei der aktuellen
Bewertung der Aktie ist doch der Wert von Hapag Lloyd mit einbezogen.

Wenn man jetz Hapag Llooyd verkauft, fällt der Wert von Hapag aus der
Bewertung von Tui! Diese entstandene Lücke wird durch den Preis dann
wieder (in etwa) ausgeglichen, so dass unterm Strich sich an der
Bewertung der MK von TUI eigentlich nichts erheblich ändern dürfte...

Oder sehe ich das falsch?

Sincerely,

Warren B.  

08.06.08 16:15

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08Warre B. - das siehst Du

falsch. Logisch betrachtet würde es stimmen, aber eben nicht arithmetisch:
Fiele Hapag aus der Bewertung des TUI-Gesamtkonzerns, so enstünde mitnichten
eine Lücke, die durch den Preis (von Hapag) wieder geschlossen würde. Es ent-
stünde sogar mehr, nämlich eine "Negativbewertung" von Rest-TUI. Denn Gesamt-
TUI ist mit 4 Mrd. bewertet, Hapag alleine hat 6-7 Mrd. Wert - möglicherweise
wird in einem Bietergefecht sogar mehr geboten.

Wo liegt der Pferdefuß?
Daran, dass gesamt-TUI momentan mit rund 11-12 Mrd. bewertet werden müsste.
Rechne nach - dann geht die Rechnung nämlich auf.
Für die Aktie bedeutet das: innerer Wert: rund 8 Mrd. (netto, ohne Schulden).
Fairer Kurs: 34 EURO.  

08.06.08 16:44

4152 Postings, 7119 Tage Warren B.Habe ich das gerade richtig gelesen ...

Belaufen sich die lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten bei TUI auf
etwa 10 Mrd.€ ???  

08.06.08 16:45

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08LeoF - Gebotsfragen

Über die näheren Umstände der NOL-Avancen weiß ich nur das, was ich oben
geschrieben habe. Ich halte es aber für stichhaltig. Ganz einfach deswegen,
weil sich der Wert eines Unternehmens nie generelisieren lässt, sondern immer
von der strategischen Ausrichtung (inclusive der möglichen Synergien) eines
Interessenten abhängt.

Von Hapag (inclusive der einverleibten CP-Ships) weiß man, dass sie sich viel
zu viel auf den immer unrentabler werdenden Nordatlantikrouten tummeln. Insoweit
sind auch Fredericks Einlassungen zu den sinkenden Frachtraten zu verstehen.
Ganz anders sehen die prosperierenden Ostasienrouten aus. Hier wird in Zukunft
gewaltiger Bedarf entstehen. Wer hier breit aufgestellt ist, wird Platzhirsch. Aber
die Tonnage: woher nehmen, wenn nicht klauen? Einen dicken Fisch zukaufen.
Der mit Abstand weltweit interessanteste ist Hapag. Wer die kriegt, shiftet sich
mit einem Schlag in eine andere Liga. Eine Milliarde hin oder her - Kinkerlitzchen.
Das hat selbst Frenzel erkannt, als er seinerzeit CP-Ships (über)teuert(t) gekauft hat. Der Kaufpreis lag übrigens höher, als die gesamte aktuelle Marktkapitalisierung des TUI-Konzerns.

Wieviele Schulden auf Hapag gehen, weiß ich nicht. Das dürfte auch Gegenstand
der Verkaufsverhandlungen sein.

Bewertungslücken ergeben sich übrigens immer schon alleine durch den Konzern-
abschlag. Wird eine Konzern aufgeteilt, kommt es zur Hebung der Mehrwerte der
Einzelteile durch den Entfall des Abschlags undzusätzlich durch die Synergien
des/der Übernehmer/s.  

08.06.08 16:48

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08Warren B. - ich weiß nicht

wie Du auf 10 Mrd. kommest.
Soweit ich mich entsinne, lagen die Netto-Schulden Ende 2007 bei knapp 3 Mrd.  

08.06.08 16:53

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08Fredricksen hat seinen Anteil übrigens

wie angekündigt aufgestockt. Er müsste nun kann unter 15 Prozent liegen.
Ich gehe davon aus, dass F. so lange aufstockt, bis er bei TUI die Mehrheit
hinter sich hat. Und dann: GOOD BYE Frenzel, GOOD BYE Krumnow...

P.S.:
Einen Wikinger sollte man nie unterschätzen  

08.06.08 17:04

4152 Postings, 7119 Tage Warren B.hab´s sie gefunden...

"Finanzschulden

Die Finanzschulden setzten sich zum 31. März 2008 aus langfristigen Finanzschulden in Höhe von 4,3 Mrd. € und kurzfristigen Finanzschulden in Höhe von 0,9 Mrd. € zusammen. Zum 31. Dezember 2007 beliefen sich die langfristigen Finanzschulden auf 4,7 Mrd. € und die kurzfristigen auf 0,8 Mrd. €. Am Ende der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2008 betrug die Netto-Verschuldung 3,5 Mrd. € (nach 3,9 Mrd. € am Ende des Geschäftsjahres 2007)." ...

Sincerely,

Warren B.

Bei Tui sind die Bilanzen aber echt undurchsichtig!?!   Oder?  

08.06.08 23:03

4152 Postings, 7119 Tage Warren B.Hapag-Lloyd...

"DJ TUI/Mordaschow: Hapag-Lloyd soll an den Meistbietenden gehen

17:20 08.06.08

DJ TUI/Mordaschow: Hapag-Lloyd soll an den Meistbietenden gehen

FRANKFURT (Dow Jones)--Alexej Mordaschow, mit rund 10% Großaktionär der TUI AG, Hannover, will beim anstehenden Verkauf der Containerschiffsparte Hapag-LLoyd niemanden bevorzugen und an den Meistbietenden verkaufen. In einem vorab veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sagte er: Wer am meisten bietet, soll das Unternehmen bekommen."

Ausweichend reagierte Mordaschow auf die Frage nach der Zukunft für die 8.000 Beschäftigen der Hapag-Lloyd. Dies sei eine Frage an das Management. "Die Schiffe sind schon immer gefahren und werden es auch weiter tun", sagte er. Mit dem Verkaufserlös soll TUI nach seinen Vorstellungen die Schuldenlast verringern." ...

Sincerely,

Warren B.  

09.06.08 02:34

334 Postings, 6148 Tage LeoFZahlenspiele zu zugegebenermaßen sehr später Stunde:

TUI 4,16 Mrd + 3,5 Mrd Schulden = Hapag 7 Mrd + derzeitiger Anteil von ca. 40,3 % an den 3,25 Mrd Marktkapitalisierung von TUI Travel

(Nebenbemerkung: Dabei ist mir leider nicht klar, wie die Umtauschanleihe vom Januar auf 10,7 % der TUI Travel-Aktien (mit Rückkaufsoption) verbucht wurde.)

Ich rechne also 7,66 Mrd = 8,25 Mrd.

Auf einen fairen inneren Wert der TUI Aktie von 34 Euro komme ich dabei also noch nicht auf dem direktesten Weg, wenngleich die 3,5 Mrd Nettofinanzverbindlichkeiten in einer fair-value Rechnung sicher nicht in dieser Höhe anzusetzen wären, evtl sogar quasi überhaupt nicht, da sie nur im Moment belasten und den Handlungsspielraum einschränken, nicht aber, wenn das Geld aus dem Hapag-Verkauf fließt.

Warren hat aber absolut recht, daß das Zahlenwerk der TUI seit Jahren undurchschaubar ist.

Zurück zur Rechnung: das langfristig Entscheidende ist für mich nicht unbedingt die Frage, ob es 5 oder 7 Mrd für Hapag gibt, sondern DIE FRAGE EINES FAIREN WERTES FÜR TUI-TRAVEL. 3,25 Mrd für einen der großen Player im Tourismussektor erscheinen mir absolut absurd. Bisher gibt es dazu nur Studien von JP Morgan, die derzeit, wenn ich ungefähr richtig Pfund in Euro umrechne, etwa 5 Mrd ansetzen. Auch dies erschiene mir, wenn es gelingt, die Synergien der Fusion zu heben, schon auf Sicht von 2-3 Jahren eher die unterste Grenze. 700 Mio Nettogewinn pro Jahr müßte sich mittelfristig bei diesem Umsatz schon machen lassen, wenn erst mal kein Zinsdienst mehr zu leisten ist.

Es stellt sich damit indirekt bereits jetzt die Frage, in welchen Wert man stärker investieren sollte. Eine schöne erste Party könnte man mit TUI wohl feiern, wenn der Verkauf von Hapag klappt. Aber gibt es evtl. erst danach das richtige Fest, das Hauptfest? Wenn die Mrd in den Touristiksektor fließen? Die Beteiligung an TUI-Travel erhöht wird? Frenzel war immer dafür bekannt, notfalls Höchstpreise zu bezahlen. Genau besehen muß er ja kaufen, wenn er weiter mitmischen will. Sonst kann er seine ganze Struktur nicht mehr rechtfertigen (hätte ja bis, ich glaube, 2013 nur 40 % Beteiligung an einer in London ansässigen Firma).

Bei aller langfristigen Kursphantasie darf man aber wirklich nicht vergessen, daß man es mit einer Firma zu tun hat, die an der Börse seit langem völlig zu Recht ein echtes "Verlierer-Image" hat. Das Management der Holding ist wenig vertrauenswürdig. Außerdem mischen viele Touristikpartner als Großaktionäre mit, denen es nicht um Aktienkurssteigerungen, sondern um Belegung ihrer Betten geht.

Theoretisch ist die TUI, ist vor allem TUI Travel für mich eine Riesenchance. Aber praktisch? Ich habe mir geschworen, erst dann voll zu investieren, wenn Frenzel und Feuerhake ihren Abschied einreichen.

Viele Grüße,

LeoF

 

09.06.08 10:28
1

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08LeoF - Zahlenspiele

Ein Investment in TUI Travel halte ich für deplaziert. Der Touristiksektor ist kein Wachstumsmarkt mehr. Seine typische Hochphase ist abgelaufen. Die fortschrei-
tende Geldentwertung (USA 7% bzw.11,5%) und in Europa an die 6%, sowie die Rohstoffkrise werden ihre Opfer fordern. Dann werden die Leute alles über Bord gehen lassen, was nicht essentiell sein muss. Selbst der eherne Lehrsatz: 'gefressen wird immer' gilt nicht mehr: die Umsätze in diesem Sektor brechen dramatisch ein. Keine Frage also, dass die Touristik (zumindest die Massentou- ristik) ihre besten Zeiten gesehen hat.

TUI ist m.E. nur interessant als Ganzes, das zur Filetierung ansteht. Der Reiz
besteht einzig und alleine im Wegfall des Konzern-Malus und der Aufdeckung des
inneren Werts.
Daraus folgt: einem Investment in eine Touristik-AG würde die nötige Phantasie fehlen - egal mit wieviel Kapital das Unternehmen ausgestattet wäre. Die Börse interessiert das nicht.
Daraus folgt: ein Investment muss JETZT kommen - oder gar nicht.

Ich hoffe sehr, dass Fredericks den Verkauf unterläuft. Denn die für ALLE beste
Lösung sähe ganz anders aus: ein Spin-Off mit einer selbständigen Hapag-CP-AG.
Damit wäre ALLEN gedient: Fredericks bekäme Firmenanteile gemäß seinem TUI- Anteil. Selbst Hamburg könnte sich angemessen einkaufen. Und die Aktionäre
bekämen ihrem TUI-Anteil äquivalente Hapag-Anteile. Und im nachfolgenden Gerangel um Sperrminorität (25%) bzw. Mehrheit (50%+1Aktie) hätte jeder die
Möglichkeit, nach Gusto zu bieten - und so zum Entzücken der Neu-Aktionäre den Kurs hochzutreiben.

Ich möchte fast wetten, dass der Marktwert dieses Unternehmens dann in noch
ganz andere Regionen als die aktuell diskutierten 5...7 Mrd. vorstoßen könnte.  

09.06.08 10:50

334 Postings, 6148 Tage LeoFEin Spin-Off

wäre, da stimme ich Dir völlig zu, das bei weitem Beste. Leider wird es dazu wohl nicht kommen.

Ansonsten möchte ich Dir energisch widersprechen: wenn Du glaubst, die Leute würden aufgrund von Kaufkraftentwertung etc. sich aufs Essentielle beschränken, dann gehe ich davon aus, daß es dem Reisen im Budget erst ganz am Ende an den Kragen ginge (kurz vor dem Fernseher sozusagen). Derzeitige Diskussionen (mehr netto vom brutto etc.) vernebeln ebenso wie der vermeintliche Siegeszug der Linken (bei Wahlbeteiligungen von 50 %), daß es breiten Schichten in Deutschland, im alten Westeuropa, zusehends aber auch im östlichen Teil Europas SEHR GUT, JA: BESSER DENN JE GEHT.

Wenn Du Horrorszenarien um die Rohstoffpreisentwicklung favorisierst: solltest Du um die allermeisten. eigentlich alle Aktien sowieso einen weiten Bogen schlagen.

Die Touristik, vor allem in der neuen Ausrichtung von TUI-Travel (mit immer stärkerem Fokus auf Nischen), fristet m.E. absolut zu Unrecht ein Schattendasein. Solche Phasen sind nichts Ungewöhnliches (siehe Stahl um die Jahrtausendwende). Sie können allerdings sehr lange andauern.

Viele Grüße

LeoF

 

09.06.08 11:17

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08LeoF - Reiselust?

Warum es Deiner Meinung nach zu keinem Spinoff kommen soll, begründest Du
nicht. Ich halte einen Spinoff so lange für möglich, wie das Rennen um Hapag offen
ist. Und das ist es. Wenn Fredericks und Mordaschow das meinen, was sie sagen, werden sie früher oder später auf diese auch für ihren Benefit günstigste Variante kommen. Vermutlich sind sie es schon, werfen vorerst aber noch Nebelkerzen.

Hinsichtlich der angeblich Konjunktur-resistenten Reiselust kann ich Dir nicht
zustimmen. Die jüngsten Preiserhöhungen im Energiesektor sind beim Großteil der Bevölkerung noch gar nicht angekommen. Bei der großen Gruppe der Mieter werden diese Mehrkosten erst ab Mitte 2009 ankommen - wenn nämlich die Betriebskosten-
abrechnungen für ihre Mietwohnungen ins Haus flattern. Und überlege mal, was die angekündigten Gaspreiserhöhungen von 40% (!) für einen Haushalt bedeuten. Es wäre ein gewaltiger Irrtum anzunehmen, das alles ginge spurlos am Konsumverhalten der Bürger vorbei. Wie wir wissen, kommen Tsunamis in mehreren Wellen. Die größte war noch gar nicht da. Sie wird bei den Bürgern einen wahren Schock auslösen!

Gereist, geurlaubt wird immer. Irgendwie. Selbst im Schockzustand wird es Unent-
wegte geben. Aber von 199,- EURO für drei Wochen Mallorca und solchem Gebrösel
wird ein ambitionierter Reiseveranstalter kaum fett.

Zu guter Letzt muss ich Dir in einem Recht geben: Aktien sollte man vor diesem
Hintergrund nicht (mehr) in größerem Umfang haben. Habe ich ja auch gar nicht.
Ich habe den größten Teil meines Depots umgeschichtet: 2/3 der Aktien raus. Und
dafür in Gold & Silber rein. Und zwar schon ab März letzten Jahres. Da war es noch richtig billig. Aber damit ist es wie mit den Reiseumsätzen: Vergangenheit...  

09.06.08 11:40

334 Postings, 6148 Tage LeoFFuzzi, das Konzept von

Peter Long basiert nicht mehr auf Mallorca für 199 EUR. U.a. deshalb will man keinen Spin-Off, sondern Cash für Hapag: um die Touristik zu entschulden und Nischenbieter zu aquirieren.

Daß es keinen Spin-Off geben soll, haben Frenzel und der Russe meines Wissens deutlich kundgetan.

Die gestiegenen Energiepreiskosten sind vor allem ein psychologisches Problem. Diejenigen, die wirklich darunter leiden (ca. 20 %), können sich sowieso keine Reisen leisten. Außerdem weiß kein Mensch, ob die Ölspekulationen (Kontrakte übersteigen die physischen Volumina um das 30-fache) demnächst nicht irgendwann zusammenbrechen und wir im Laufe des Jahres wieder unter 100 USD sein werden. Wie bei allen spekulationsdominierten Preisbildungen kann es natürlich genausogut auf 200 gehen (und irgendwann gibt es wirklich Probleme).

Für einen Benzinpreis bis zu 2,50 gälte dasselbe.

Wobei ich die Bedeutung psychologischer Faktoren natürlich keineswegs kleinreden will. Die Aktienkursentwicklung hängt, wie wir alle wissen, sehr stark davon ab.

Mal sehen, was Du in zehn Jahren zur Touristik sagen wirst.

Viele Grüße,

LeoF

 

09.06.08 12:23

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08LeoF - die Touristik in 10 Jahren

interessiert mich nicht (mehr). Ich habe in meinem Leben nie eine Pauschal-
reise gemacht und werde auch nie eine machen. Wenn, dann bin ich auf eigene
Faust gereist. Selbst in der afrikanischen Savanne.
Auch als Aktionär interessiert mich das Thema nicht: in 10 Jahren werde ich
sicher keine Aktie mehr haben. Mein Zeithorizont endet schon sehr viel früher.

Dass die gestiegenen Energiekosten nur ein psychologisches Problem sein sollen,
halte ich für ein krasses Fehlurteil. Wie sonst sollte man sich die deutlich rück- läufigen Benzinverbräuche erklären? Und das Übelste: die Explosion dieser Kosten kumuliert sich ja mit der allgemeinen Teuerung, also auch die der Lebensmittel
usw. Diese Teuerung wird -absolut unvermeidlich- über kurz oder lang auf ALLE Bereiche durchschlagen.
Das auf die Ölpreisspekulation (die irgendwann zusammenbricht) zu schieben, ist
viel zu einfach. Der Ölpreis ist ganz gewiss spekulationsgetrieben. Aber er ist in erster Linie eine negativ-korrelative Funktion des Dollars  und dessen Entwertung. Da der Dollar aber ein verglühender Stern ist, sollte man sich nicht der selbsttrü-
gerischen Hoffnung hingeben, das sich das alles wieder einrenkt.  

09.06.08 13:02

334 Postings, 6148 Tage LeoFEntschuldigung,

Fuzzi, aber was meinst Du damit, daß Du in zehn Jahren ganz sicher keine einzige Aktie mehr haben wirst? Bist Du erkrankt? Das ist keine rhetorische Frage, sondern aufrichtig gemeint!!!

Lebensmittel sind auch so ein Punkt. Fundamental ebenso wie historisch gesehen, sind die Preise für Lebensmittel ein Witz. Teuer sind nur Autos.

Ich habe in meinem Leben auch noch keine einzige Pauschalreise gemacht und meine einzige wird meine Beerdigung sein.

Man mußte aber um die Jahrtausendwende kein Handtelephon haben (ich habe bis heute keines), um trotzdem sehen zu können, daß hier der Telekom fast aus dem Nichts in D 2 ein starker Gegenspieler entsteht. Man mußte vor 5 Jahren kein Internet haben, um zu sehen, daß einem immer mehr Bekannte gmx-Adressen zuschickten. Usw. usw.

Und das, was ich in meinem Umfeld sehe ist: daß Reisen für viele Leute Droge, Medikament, Religion in einem ist. Reisen ist essentiell. Der gesamte Freiheitsbegriff der westlichen Gesellschaften hat sich auf Reisefreiheit reduziert. Außerdem wäre es etwas wirklich Neues, wenn sich die individuellen Züge im Einzelnen verstärken würden. Die Pauschalreisen der Zukunft sind der Wellnessurlaub und der Golfurlaub. Die Nachfrage in der Generation der geburtenstarken Jahrgänge wird gigantisch sein.

Damit will ich niemanden in TUI-Travel reintreiben. Wie überall wird das Management ausschlaggebend sein. Und das ist weder bei der TUI noch bei der Thomas Cook-Mutter vertrauenerweckend.

Viele Grüße,

LeoF  

 

09.06.08 13:33

11820 Postings, 7614 Tage fuzzi08LeoF - danke für

Deine Fürsorglichkeit. Nein, ich bin nicht krank. Ich bin nun seit fast 10 Jahren
an der Börse und irgendwann will ich damit aufhören. Ich hoffe, in den kommenden 1-2 Jahren meine Anlagenziele zu erreichen (i.M. ca. 42% p.a.) um mich dann gemütlich zurückzulehnen und anderen beim Großen Spiel zuzuschauen.  

11.06.08 13:02

334 Postings, 6148 Tage LeoFGott sei Dank,

aber wenn ich mir Deine fundierten Threads und Deine stets so überaus kundigen wie sachlichen Beiträge vor Augen führe (eine, wie ich mittlerweile gesehen habe, echte Ausnahme!!!), halte ich es, obwohl ich Dich nicht kenne, für völlig ausgeschlossen, daß Du je wieder von der Börse wegkommst.

Nicht nur die Bedürfnisse, sondern auch die Wünsche passen sich leider in der Regel dem Kontostand an.

Fredriksen fordert übrigens dem Vernehmen nach eine üppige Sonderdividende aus einem Verkauf von Hapag. Damit wird es ernst: eine nächstes Jahr mit ca. 29 Prozent zu Buche schlagende Sonderdividende bzw. ein logischerweise unmittelbar vor Ausschüttung hoher Aktienkurs schädigt jeden, der Aktien hat, die innerhalb von Jahresfrist erworben wurden. Nachdem der Verkaufsprozeß nach heutigen Angaben der TUI gegen Ende des Jahres zum Abschluß kommen könnte, dürfte es bei einer Sonderdividende ca. Mai/Juni 2009 jetzt schon sehr dumm oder äußerst knapp aussehen für alle, die, wie ich, weitere Zukäufe in Erwägung ziehen und dann der neuen Abgeltungssteuer unterstünden.

Ganz anders wäre es natürlich bei einem Spin-Off, der in jeder Hinsicht besten und fairsten Lösung außer für die durch verfehlte Zukäufe hochverschuldete TUI.

Allerdings fordert Fredriksen für die Entscheidung über die Verwendung des Verkaufserlöses von Hapag eine außerordentliche HV, was evtl. die ganze Sache nächstes Jahr noch etwas verzögern könnte, so daß es mit der Steuerfreiheit vielleicht noch klappen könnte.

Ich stehe wirklich auf dem Standpunkt, daß man Kauf- und Verkaufentscheidungen am Aktienmarkt total unabhängig von steuerlichen Aspekten treffen sollte, aber dieser Fall ist wirklich unangenehm. Ich traue dem TUI-Management nicht zu, daß sie beim Hapag-Verkauf das Beste oder Zweitbeste für uns Kleinaktionäre herausholen können oder wollen, daher möchte ich eigentlich noch abwarten.

Viele Grüße,

LeoF

 

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