Die Zahlen sind sehr gut. Es ist insgesamt das obere Ende der Erwartung von mir, und ich bin nun mal ein glühender Optimist.
Das heißt konkret die Konsensschätzungen wurden deutlich übertroffen.
Was mir ganz außerordentlich gefallen hat:
Endlich, endlich hat Watzke/Treß mal mit zahlreichen Märchen, die hier im Zusammenhang mit der BVB Aktie jahrelang aufgetischt wurden, aufgeräumt!!! Und zwar nicht nur hier im Forum, sondern in der Süddeutschen, im Handelsblatt, bei ARD Börse, Interviews bei Börse Stuttgart, sowie zahlreichen weiteren Zeitschriften und Internet Medien.
1 . Die Marktkapitalisierung ist seit dem Börsengang gestiegen. Und zwar deutlich.
Dieses unglaublich naive und volksverdummende Argument, mit der BVB Aktie könne man nichts verdienen, weil ja nach der Erst Emission alles gesunken ist, wird damit mal richtig ad absurdum geführt. Sie haben es in Grafiken sehr anschaulich vorgeführt. Es ist ganz eigentlich sowieso sehr simpel, aber anscheinend muss man den Praktikanten in den Wirtschaftsredaktionen die Sache Grundschulmäßig erklären. Und das taten sie. In netten Grafiken veranschaulicht, falls man nicht lesen kann.
2. Die Personalkosten
Es ist ein immer wieder heiß diskutiertes Reizthema. Die vollkommen unterirdische Attacke von Hoeneß, Watzke würde Märchen erzählen, ist da nur die Spitze. Aber auch bei sämtlichen Analysten, inkl. Close Brothers & Seydler wurde hier komplett der Überblick verloren. Zwar hat Treß in zahlreichen Interviews die Sache klargestellt, das nütze nur nichts. Also wird es nun schon bei den vorläufigen Zahlen explizit und gesondert genannt, eben weil es alle interessiert:
Die Personalkosten für den Lizenskader liegen bei 76 - 77 Millionen.
Im Falle eines Ausscheiden aus der Champions League und ähnlichem Abschneiden in den übrigen Wettbewerben sinken diese Personalkosten auf unter 70 Millionen.
Ich sage jetzt wirklich nichts pushendes oder zu optimistisches, das ist eine unfassbar gute Zahl. Die zahlreichen Pessimisten haben ständig darauf verwiesen, daß die um 40% steigenden Personalkosten ein großes Problem darstellen würde. Das Gegenteil ist der Fall. Man müsste erneut das Champions League Finale erreichen. Das als negativ zu bezeichnen, geht aber nicht. Und zwar gar nicht.
3. Schulden
Wird von allen generell falsch verstanden, Fussballfans sind nun mal keine Bilanzexperten. Die 44 Millionen für Götze kamen erst nach dem Bilanzstichtag 30.6.
Das Geld floss am 2.7. Das heißt, es wurde als Forderung verbucht und fließt in den Umsatz und Gewinn ein, nicht aber in die Schuldentilgung.
Man kann Hausmeister mäßig sagen, Dortmund ist schuldenfrei. Punkt.
4. Einmaleffekte
Das wurde hier und überall immer und immer wieder gesagt: Rekordergebnis in der Saison 2010/11, schön und gut ohne den Sahin Transfer wäre das nicht möglich gewesen. Rekordergebnis in der Saison 2011/12, ohne die Transfers Kagawa/Barrios wäre das nicht möglich gewesen und so weiter und sofort.
Nun hat man in dieser Pressekonferenz mit diesen Märchen ein für allemal aufgeräumt:
Ohne Transfers stieg der Umsatz 253 Millionen. Das ist eine ganz krasse Steigerung auf allen Ebenen. Inklusive Transfers lag der Umsatz das Jahr davor deutlich niedriger. Klarer geht es gar nicht mehr.
5. Dividende
Sie wird um 60% angehoben. Ein ganz klares und deutliches Zeichen. Das wurde von einigen erhofft, konkret wurde aber weniger erwartet. So etwas hat es in Europa noch nie gegeben.
6. Rekordergebnis
Endlich wird es mal klar und nüchtern beschrieben: Schon das letzte Ergebnis war ein Rekordergebnis in 50 Jahren Bundesliga Geschichte. Dieses Rekordergebnis wurde nun deutlich übertroffen.
Fazit: Die BVB Führung pusht nicht, sie stellt die Dinge keineswegs euphorisch dar, man kommt bei den bloßen Fakten eigentlich von ganz allein drauf. Nun wurde es endlich auch mal für die zahlreichen Praktikanten in den Wirtschaftsredaktionen von Handelsblatt (schwarz gelbe Traumbilanz in Gefahr) bis Süddeutsche (Eine Aktie für die Wand) in Grundschulmanier so erklärt, daß es jeder Trottel verstehen muss. Geht gar nicht anders. Sorry, daß ich das jetzt mal so deutlich sagen musste.
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