Kann mich da nur anschließen. Ich glaube Trustone hat das nicht ganz so intensiv verfolgt, was mit russischen Aktien und ADRs bzw. GDRs geschehen ist. Letztlich gibt es das Risiko bei Haier in gleicher Form, denn die Probleme, die man aktuell mit russischen Aktien hat, haben nichts mit dem ADR-Konstrukt zu tun. Die Probleme hat man, wie von meinem Vorredner geschrieben, genauso mit russischen Aktien ohne GDR-Konstrukt.
Das Problem ist hier a) dass Dividenden aufgrund der Restriktionen bzgl Kapitalfluss zwischen EU und Russland nicht fließen dürfen und b) dass sämtliche Handelsplätze nahezu zeitgleich entschieden, den Handel mit russischen Papieren einzustellen (noch bevor die Politik das (öffentlich) zu unterbinden probierte) und dt. Banken auch den Handel über russische Plätze nicht mehr anboten.
Warum sollte das bei chin. Werten und Haier nicht auch passieren können? Das Risiko ist da...diskutieren kann man höchstens darüber, wie wahrscheinlich ein eskalierender Taiwan-Konflikt ist und wie wahrscheinlich es ist, dass „der Westen“ dann ähnliche Sanktionen auch im Falle von China erlassen würde und ob die Handelsplätze auch im Falle von China dann wieder „freiwillig“ den Handel frühzeitig und quasi synchron einstellen werden.
Ich selbst sehe hier bei Haier trotz dieses Risikos ein positives Chance-Risiko-Verhältnis und bin ja auch selbst investiert. Ein Delisting würde mich auch nicht mal groß stören, solange die Dividende weiter fließt. Wobei natürlich auch fraglich ist, ob die noch gehalten werden kann, sollte es so ein geopolitisches Szenario geben. Haier verdient ja auch im Ausland inzwischen gut und die Nachfrage im eigenen Land würde im Konfliktfall sicher auch zurückgehen.
Aber ja, ich betone es nochmals: Auch VW, BASF usw. hätten aufgrund des China Exposures dann operativ extreme Probleme, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Kurs. Unterschied zu Haier (mit möglicher Handelsaussetzung/Zwangs-Delisting) ist, dass es vermutlich nicht zu einem Totalverlust käme, da man die Aktien als deutscher Anleger weiter handeln könnte und der Staat vermutlich zumindest verhindern würde, dass so bedeutende Unternehmen komplett über die Wupper gehen. Dennoch - und darum bin ich bei Haier investiert - sind die Chancen bei Haier exorbitant höher als mögliche Risiken, sollte es geopolitisch bei einem kalten Konflikt bleiben, was ich hoffe und was ich aktuell auch noch als wahrscheinlicher einschätze, weil ich glaube, dass die chin. Regierung die wirtschaftlichen langfristigen Ziele über Taiwan stellen wird (in Sachen Taiwan evtl über die nächsten Jahre/Jahrzehnte an einem alternativen Weg arbeiten wird oder auf eine in dem Punkt verhandlungsbereite US-Regierung warten wird...Chinas Trumpf ist hier, dass sich die Regierung und Ansprechpartner in westlichen Ländern ja alle paar Jahre ändert) Aber mit der Einschätzung kann ich natürlich daneben liegen, daher sollte man das weiter verfolgen und mit dem China Exposure nicht übertreiben.
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