Der Dax konnte sich in den vergangenen Handelstagen wieder erfolgreich oberhalb der 5.000er Marke etablieren. Unter fundamentalen Aspekten überwiegen gegenwärtig eindeutig die positiven Signale und auch charttechnisch ist dem Index inzwischen wieder Einiges zuzutrauen. Nur drei Gründe, die für eine Zwischenrallye sprechen.
1. ein sinkender Ölpreis)
Hintergrund des jüngsten Ölpreisrückgangs sind das warme Wetter sowie eine (überraschend) gute Angebotslage. Die Herbsttemperaturen sind im Nordosten der USA und in Europa derzeit ungewöhnlich mild und dämpfen somit die Nachfrage nach Heizöl. Da eine Änderung des milden Herbstwetters zunächst nicht in Sicht ist, dürfte sich die Lage an den Ölmärkten weiter entspannen, die Angst vor Versorgungsengpässen schwindet. Zudem sind inzwischen auch über die Hälfte der durch die Hurrikans beschädigten Ölanlagen im Golf von Mexiko wieder in Betrieb genommen worden, was sich ebenfalls positiv auf die Ölversorgung auswirkt.
2. ein schwacher Euro)
Vor allem die exportlastigen Titel im Dax und hier allen voran die Automobilwerte konnten in den vergangenen Handelstagen vom schwachen Kurs der Gemeinschaftswährung profitieren. Da eine generelle Trendwende zugunsten des Euros - abgesehen von kleineren Gegenreaktionen - auf Sicht der nächsten Wochen wohl nahezu auszuschließen ist, dürfte dieses positive Momentum dem Markt noch einige Zeit erhalten bleiben.
3. verbesserte Charttechnik)
Mit der Rückkehr über die 5.000er Marke entspannte sich die Charttechnik nachhaltig. Die Ausweitung der Korrektur ist somit vorerst "vom Tisch". Weitere Gewissheit würde hier der Sprung über den Widerstandsbereich bei 5.050 Punkten geben. Neben einem Horizontalwiderstand verläuft hier auch die ehemalige Aufwärtstrendlinie. Und nicht zuletzt stehen die alten Jahreshochs oberhalb der 5.100er Marke noch zur Disposition. Unterstützt wird die aktuell aussichtsreiche charttechnische Situation im Dax zudem vom positiven Bild der technischen Indikatoren.
Die Chancen auf eine Zwischenrallye steigen unserer Ansicht nach, auch wenn zunächst noch wichtige Widerstände genommen werden müssen!
Dax TecDax
Der TecDax konnte sich zwar in den vergangenen Handelstagen stabilisieren und sich wieder oberhalb der 580er Marke etablieren, doch fehlt dem Index gegenwärtig der Schwung. Belastet wurde der TecDax zuletzt durch schwache Unternehmensdaten. Insbesondere die Zahlen des Indexschwergewichtes Qiagen belasteten erheblich. Die niederländische Qiagen meldete zu Wochenbeginn die Ergebnisse für das dritte Quartal 2005. Demnach konnte der Biotechkonzern das Ergebnis deutlich ausweiten. Das berichtete operative Ergebnis stieg im dritten Quartal 2005 von 20,9 Mio. USD auf nun 25,9 Mio. USD. Der konsolidierte Gewinn stieg von 12,6 Mio. USD auf 17,6 Mio. USD. Das Ergebnis je Aktie stieg im Vergleichszeitraum um 33 % von 9 Cents auf nun 12 Cents. Der konsolidierte Umsatz stieg im dritten Quartal von 90,4 Mio. USD auf nun 98,7 Mio. Dollar. Damit wurden allerdings die Markterwartungen verfehlt. Insgesamt entwickelte sich der Index, wie in unserer letzten Ausgabe prognostiziert. Der Ber! eich 560 Punkte wurde verteidigt. Zudem startete eine Gegenbewegung in den Bereich 580 Punkte. Auf Sicht von 1 - 2 Wochen erwarten wir nun zunächst eine Seitwärtskonsolidierung. Dow Jones Industrial
Unter fundamentalen Aspekten war die Veröffentlichung der jüngsten Verbraucherdaten von großem Interesse. Die Universität Michigan stellte am Freitag den vorläufigen Indexverlauf zum Verbrauchervertrauen für November 2005 vor. Die Stimmung unter den US-amerikanischen Konsumenten hat sich hierbei unerwartet stark aufgehellt. Der Gesamtindex erhöhte sich von 74,2 Punkten im Vormonat auf nun 79,9 Punkte. Volkswirte waren lediglich von einer Verbesserung auf 76,0 Punkte ausgegangen. Diese Daten signalisieren ein verbessertes Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der stark beachtete private Konsum macht etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung aus. Der Index ist an seinen wichtigen Widerstandsbereich 10.700 USD herangelaufen. Die Markttechnik ist "bullisch", so dass wir damit rechnen, dass der Dow bald in Richtung 10.950 USD geht. Nasdaq Composite
Wie von uns erwartet, verhielt sich der Nasdaq Composite in den vergangenen zwei Wochen. Der Index konnte die Unterstützung bei 2.050 USD verteidigen und hat sich wieder oberhalb der Marke wieder oberhalb von 2.100 USD festgesetzt. Dies gelang dem Index, obwohl die vorgelegten Unternehmensdaten einiger "Dickschiffe" leicht enttäuschten. Jüngstes Beispiel ist hier Dell. Der weltgrößte PC-Hersteller Dell Inc. gab am Donnerstag nach Börsenschluss die Zahlen für das dritte Fiskalquartal 2006 bekannt. Demnach belief sich der Gewinn auf 606 Mio. USD bzw. 25 Cents pro Aktie, nach 846 Mio. USD bzw. 33 Cents pro Aktie im Vorjahr. Exklusive Sondereffekte belief sich das EPS auf 39 Cents, nach 33 Cents im Vorjahr. Analysten hatten jedoch einen Gewinn von 40 Cents pro Aktie erwartet. Der Umsatz erreichte im Berichtszeitraum 13,91 Mrd. USD gegenüber 12,50 Mrd. USD im Vorjahr. Analysten waren von Erlösen in Höhe von 14,02 Mrd. USD ausgegangen. Der Index hat nun wieder sein altes Jahre! shoch (2.220 USD) vor Augen. Kann er dieses überwinden, generiert sich ein großes Kaufsignal mit einem Kursziel von 2.350/2.400 USD. Palladium
Während andere Edelmetallmärkte - allen voran das Gold - bereits deutliche Anzeichen einer Top-Bildung aufweisen, kann das Palladium weiterhin zulegen. Mit der jüngsten Kursentwicklung stemmt es sich auch erfolgreich gegen den starken Greenback. Die fundamentale Lage des Palladiums ist weiterhin als aussichtsreich einzustufen. Die sinkenden Lagerbestände dokumentieren weiterhin eine hohe Nachfrage. Und auch zukünftig ist mit einer anhaltend hohen Nachfrage bzw. sogar mit einem kleinen Nachfrageanstieg zu rechnen. Unter charttechnischen Aspekten wurde mit dem Break des 240er Widerstandes ein Kaufsignal zunächst in Richtung 260 USD generiert. Obwohl der Markt bereits Überhitzungstendenzen aufweist, ist ein "Durchmarsch" auf 300 USD derzeit nicht unwahrscheinlich. Euro/USD
In den letzten Handelstagen und -wochen bildete der Euro zwischen 1,19 USD und 1,22 USD eine Tradingrange aus, aus dieser er nun vor kurzem herausfiel. Unter charttechnischen Aspekten kündigt sich eine obere Trendwende an. Im Chart bildet sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Wendeformation (SKS) aus. Wird die Nackenlinie (akt. 1,18 USD) nun signifikant unterschritten und danach sieht es ja gegenwärtig aus, generiert sich ein großes Verkaufssignal mit Richtung Parität (!). Der zeitliche Horizont zum Erreichen der Parität könnte hierbei durchaus 6 - 12 Monate betragen. Kurzfristig stünde zunächst einmal die Marke von 1,15 USD zur Disposition! Ein weiteres Etappenziel läge dann im Bereich 1,10/1,09 USD. Für den Greenback spricht gegenwärtig auch das Momentum im Markt. Nach dem Verlassen der Tradingrange (1,19/1,22 USD) dürften einige Marktteilnehmer zu Umschichtungen gezwungen sein. Für risikobereite Anleger bieten sich unterhalb von 1,18 USD somit aussichtsreiche Tradingchance! n auf der Shortseite an! USD/JPY
Das übergeordnete Bild stellt sich folgendermaßen dar. Der US-Dollar markierte zum Jahreswechsel 2004/2005 im Bereich 102 JPY sein Tief und schaffte anschließend die Trendwende. Zunächst setzte nur eine zögerliche Erholung ein. Diese Entwicklung beschleunigte sich jedoch in den vergangenen Wochen. Die steiler verlaufenden Trendlinien (grün) sind ein Beleg dafür. Mit dem Ausbruch aus der Bull-Flag (rot) generierte sich zuletzt ein Kaufsignal. Zügig wurde der massive Widerstand bei 116 JPY erreicht. Hier konsolidierte der US-Dollar zunächst. Profitieren konnte der Greenback in der jüngsten Vergangenheit von robusten Konjunkturdaten. Neben dem ISM-Service-Index waren es auch die Daten zum US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan. Abgerundet wird das positive Fundamentalumfeld von den weiterhin hohen Kapitalmittelzuflüssen in den US-Dollarraum. Mit dem Überwinden des Widerstandes bei 116 JPY hat sich der Greenback weitere Luft nach oben verschafft. Als nächstes dürfte der Be! reich um 120 JPY getestet werden. Diese Zone besitzt zudem eine psychologische Bedeutung. Ausblick auf die Handelswoche Die neue Handelswoche steht ganz im Zeichen der Inflationsdaten. Am Dienstag wird in den USA der Erzeugerpreisindex für Oktober veröffentlicht. Am Mittwoch folgen dann die US-Verbraucherpreise für Oktober. Aus deutscher Sicht ist die morgige Veröffentlichung des ZEW Konjunkturindex für November von Relevanz. Darüber hinaus warten die Märkte auf den US-Einzelhandelsumsatz für Oktober (Dienstag), auf den NY Empire State Index für November (Dienstag) sowie am Donnerstag auf die US-Industrieproduktion für Oktober und den Philadelphia Fed Index für November. Gruß Moya
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