Das mit den günstigen Rohstoffen und Energie basiert noch auf dem alten, recht oberflächlichen Artikel des Handelsblattes und hat schon eine gewisse Eigendynamik entwickelt, die kaum einer hinterfragt. Covestro produziert an 50 Standorten weltweit. Die einzigen, die derzeit an Adnocs billigem Flüssigerdgas interessiert sind, dürften die 6 in Deutschland sein und das auch nur übergangsweise.
Und was die Rohstoffe anbelangt, Petrokokse oder Öl braucht Covestro nicht. Es ist eher, so dass Covestro genügend know how in Polymeretechnik besitzt, dass sie Adnoc Nutzungsrechte einräumen könnten, um weitere Felder zu erschließen. Das sind aber alles keine goodies für Covestro. In fünf oder acht Jahren mögen sich vielleicht Vorteile ergeben, aber das sind alles keine Faktoren, die jetzt der Aktie aufs Fahrrad helfen. [Für Adnoc ergäben sich durchaus strategische Tore, europäische Territorien irgendwann mal bspw. mit H2 zu beliefern, und solche Beteiligungen würden da die betreffende, politische Administrationen schon etwas beindrucken. Kennen ja schon oder?]
Sowas erlebt man bei Fusionen querbeet, egal ob US-Stahl oder im Banken- und Versicherungsbereich. Solange mir keiner konkrete Synergien und Einsparpotentiale benennen, durchkonjugieren und vorrechnen kann, bleibe ich bleibe dabei; ich halte nach wie vor Covestro von der Technik, von der Marktdurchdringung her bis hin zum Ceo für ein Spitzenunternehmen, aber der Kurs hat sich vom operativen als auch prognostizierten Gewinnwachstum entkoppelt und seine Konsolidierung noch nicht abgeschlossen, dass jetzt die Übernahmephantasien den Kurs noch mal auf über 50 - 60 € beflügelten, täte dem Wert erstmal nicht gut.
|