wenn ich das so sagen darf.
Was heute eingepreist wurde ist natürlich die allgemeine Gefahr von terroristischen Angriffen auf auf Pipelines.
In dem Kommentar #102 von HHubersepp, auf den ich mich oben in #121 bezogen hatte, ging es nun aber gar nicht um die Frage, was genau die Märkte dabei heute eingepreist hätten, sondern mal wieder um die Idee, das Deutschland fertig hätte, mit der Implikation dass uns letztlich nichts anderes übrig bliebe als die Sanktionen aufzuheben im Subtext. (da habe ich Hubi doch richtig verstanden, oder?)
...und da bin ich eben völlig anderer Meinung.
Wie es aussieht kommen wir von der Verfügbarkeit zumindest soweit besser durch den Winter als zunächst befürchtet.
Die Entwicklung des europäischen Gaspreises ist natürlich nach wie vor eine Wundertüte.
Ein Gaspreisdeckel hilft da aber nichts, er machte die Geschichte am Ende wie Straubhaar völlig richtig aufzeigt nicht günstiger, sondern in der Gesamtbelastung am Ende nur noch teurer.
Hier nochmal die Kernargumente herauskopiert:
"Der Preisdeckel garantiert ja, dass in Deutschland niemand mehr als einen Maximalbetrag für den Gasverbrauch zu bezahlen habe. Aber so viel so billiges Gas ist nirgendwo zu haben. Vielmehr muss Gas auf dem Weltmarkt zu weit höheren Preisen beschafft werden. Und die Differenz zwischen dem, was auf dem Weltmarkt tatsächlich bezahlt werden muss und dem, was die Verbraucher in Deutschland dafür – staatlich garantiert – maximal zu bezahlen haben, muss dann die Staatskassen finanzieren!
Bei staatlich verbilligtem Gaskonsum haben aber Private und Unternehmen vergleichsweise weniger Anreize, den Gaskonsum einzuschränken, weil sich die Gaskosten nicht ganz so schwerwiegend auf den eigenen Geldbeutel oder die Produktionskosten auswirken. Der Staat finanziert dann mit knappem Steuergeld einen „Überkonsum“ beim Gas.
Und jetzt wird es richtig abwegig. Der deutsche „Überkonsum“ beim Gas steigert die deutsche Gasnachfrage auf dem Weltmarkt. Auf dem Weltmarkt jedoch gibt es keinen Preisdeckel. Vielmehr spielen marktwirtschaftliche Preismechanismen eine entscheidende Rolle. Weil alle Gasanbieter haargenau wissen, wie abhängig Deutschland von Gasimporten ist, werden knallhartes Profitdenken und Machtstreben der Anbieter die Gaspreise auf den Weltmärkten auf hohe Niveaus treiben.
Um es brutal auf den Punkt zu bringen: Der inländische Preisdeckel wird auf dem Weltmarkt zur staatlichen (deutschen) Abnahmegarantie für ausländische Anbieter. Die Gasverkäufer können sich sicher sein, dass Deutschland einen „Überkonsum“ durch Importe einkaufen muss, koste es (die deutsche Staatskasse) was es wolle."
Da ist es doch viel besser, den Gaspreis Gaspreis sein zu lassen, und die Härten dann gezielt abzumildern, man könnte die Sondersteuern und -abgaben, die auf der Energie liegen z.B. streichen, man könnte allgemein die Steuern senken, besonders betroffenen Unternehmen zinslose KfW-Darlehen ermöglichen, und in besonderen Fällen wie bei Uniper bleibt dann eben nur die Verstaatlichung.
Sowohl von der Gasumlage als auch ihrem Gegenstück der Gaspreisbremse sollten wir uns aber lieber verabschieden.
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