DJ TUI und Albert Ballin nähern sich bei Reedereiverhandlung an 19:20 02.02.12
DJ TUI und Albert Ballin nähern sich bei Reedereiverhandlung an
Von Kirsten Bienk DOW JONES NEWSWIRES
HAMBURG (Dow Jones)--Die Verhandlungen über den Verkauf der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd sind offenbar einen Schritt weiter gekommen. "Wir befinden uns in fortgesetzten Gesprächen und haben die Anrufung des Wirtschaftsprüfers um einen Monat verschoben", sagte TUI-Sprecher Robin Zimmermann Dow Jones Newswires auf Anfrage. Details zum Inhalt nannte er aber nicht.
Die TUI AG will ihr Engagement in der Containerschifffahrt beenden und hatte aus diesem Grund von ihrem Andienungsrecht Gebrauch gemacht und dem Hamburger Konsortium Albert Ballin 33,3% der Reederei-Aktien zum Kauf angeboten.
Dem Optionsvertrag zufolge hatten die beiden Partner vom 2. Januar 2012 an 30 Tage Zeit, sich auf einen Preis für das Paket zu einigen. Finden TUI und Ballin keinen Kompromiss, bewertet ein Wirtschaftsprüfer die Reedereianteile. Diese Anrufung des Wirtschaftsprüfers ist nun verschoben, die Unternehmen haben damit mehr Zeit für eine Lösung.
Erwirbt die gegenwärtige Mehrheitsgesellschafterin Albert Ballin das Hapag-Lloyd-Paket, hat TUI spätestens Ende 2014 das Recht, dem Konsortium auch die restlichen 5,1% der gegenwärtigen Reedereibeteiligung von 38,4% zu verkaufen. Damit wäre der Ausstieg des Touristikkonzerns aus der Containerschifffahrt endgültig vollzogen.
Lehnt Albert Ballin den Kauf der 33,3%igen Beteiligung ab, kann TUI ihre 38,4% an der Reederei an einen Dritten veräußern. Albert Ballin muss diesem Investor seinerseits 11,6% plus eine Aktie zu dem von TUI ausgehandelten Preis verkaufen, damit der künftige Eigner eine Mehrheit an der Reederei erhält.
Beobachter halten es allerdings auch für möglich, dass die Unternehmen einen anderen Kompromiss finden. Denkbar ist, dass TUI erst einmal ein kleineres Paket an Ballin verkauft und erst zu einem späteren Zeitpunkt den Rest. Als denkbar gilt auch, dass TUI den Rest zu einem späteren Zeitpunkt an die Börse bringt.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf will TUI die Verschuldung reduzieren und das Touristikgeschäft ausbauen.
- Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0) 40 3574 3116, kirsten.bienk@dowjones.com DJG/kib/jhe
February 02, 2012 12:47 ET (17:47 GMT)
Quelle: Dow Jones & Company, Inc
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