über den noch gar nicht geschrieben oder gesprochen wurde.
Es handelt sich um die Rolle der Post in, während und nach der Pandemie. Schon jetzt ist den Anlegern klar geworden, dass die anfänglichen Einbußen der Post zu Beginn der Pandemie nur faule Eintagsfliegen gewesen sind, die der Vorstand der Post zu einem reinigendem Gewitter genutzt hat und alle anstehenden Belastungen schon mit dem zweiten Quartal (!) vollständig beglichen hat (Prämie und Streetscooter). Nur sind die Zahlen trotzdem so stark gewesen, dass sie nicht nur über den Erwartungen gelegen haben, sondern sogar über die Einmalbelastungen hinaus gewachsen sind. Schon für die Zahlen des dritten Quartals und aller folgenden bedeutet das, dass das ganze Niveau der Gewinne der Post - egal wie man sie ansieht oder berechnet genau so gestiegen ist wie die Umsätze.
Das aber steht nicht für sich alleine.
Das steht zumindest vor der Rückkehr der gesamten Wirtschaft zur Normalität, wie sie vor der Pandemie war, im direkten Vergleich aller anderen Daxwerte. Nur da falllen alle anderen Werte, die keine Gewinnsteigerung erzielen können gegenüber der Post ab. Das beginnt der Markt einzupreisen, indem er die Post im Dax höher gewichtet. Da die Zahlen schon für alle Daxwerte zumindest tendenziell ausreichend genau bewertet werden können, gibt es keine 10 Werte, die mit der Post mithalten können. Da jedoch der Index selbst ziemlich hoch bewertet ist, fällt bei einer gleichzeitigen Bewertungsänderung ein hoher Wert besonders hoch anzuheben und ein besonders tiefer Wert besonders tief zu fallen ins Gewicht. Schließlich müssen alle Werte, die gut und hoch bewertet werden sollen auch gute und hohe Zahlen liefern. Alle Aktien, die wegen der Pandemie verringerte Gewinne oder gar Verluste melden, passen somit nicht mehr zur gegenwärtigen Indexbewertung.
Deswegen wird die Post wie ich geschrieben habe natürlich gekauft und nicht verkauft. (Obwohl natürlich immer ein Verkäufer vorhanden sein muss. Nur wenn der Kurs dabei steigt, wird gekauft und nicht verkauft - so jedenfalls der gängige Börsenjargon.)
Aber damit nicht genug. Durch die nunmehr vorerst unbefristeten Aufkäufe der EZB ist soviel Liquidität im Markt, dass Großanleger massiv in Aktien und Gold (!) einsteigen. Hier wird mindestens nach mittelfristigen Strategien, meistens jedoch nach langfristigen investiert. Das bedeutet, dass es nicht die gegenwärtigen Zahlen der Post sind, die für einen Kauf den Ausschlag geben. Hier sind es die Aussichten, die bei der Post eben auch in der kommenden Zeit und erst recht nach der Pandemie die gegenwärtigen Gewinne weiter vergrößern werden. Schon jetzt zittert der ganze Logistikbereich vor der laufenden Vergrößerung der weltweiten Marktanteile der Post. Im TV hat dabei schon ein US-Analyst zum Kauf geraten, denn die vorhandenen Gewinne der Konkurrenz machen nur einen Bruchteil derjenigen der Post aus. Und auch nach dessen Meinung bleiben die Kunden weltweit einem Lieferdienst sehr treu, wenn der gut geliefert hat.
Die vorhandenen Gewinnzuwächse werden in der gesamten Branche über den Zeitraum der Pandemie hinaus andauern und weiter gehen. Besonders wird in diesem Zusammenhang auf die fehlende Wiederaufnahme der Luftfracht durch die Passagiermaschinen hingewiesen. Hier werden ab sofort weitere Kapazitäten benötigt, die nur diejenigen Anbieter überhaupt verwenden können, die entsprechende Frachtslots besitzen. Aber genau das ist weltweit nur die Post. UPS und FedEx haben außerhalb der USA nur sehr begrenzte Landerechte. Hier übernimmt die Post sogar die Lieferungen für die beiden Konkurrenten. Trotzdem ist der gesamte Markt so weit gewachsen, dass alle Logistiker ihre Gewinne während der Pandemie steigern konnten.
Das aber wiederum steigert die gesamte Branche zusätzlich gegenüber allen anderen Branchen. Das Kurswachstum diesbezüglich hat aber gerade erst begonnen und wird über viele Quartale andauern, weil dieses Wachstum zumindest bis zum Erreichen des Normalwerte der Weltwirtschaft andauern wird. Das aber ist selbst beim sofortigen Beginn von Massenimpfungen nicht vor dem Ende des nächsten Jahres. Nur haben wir noch keinen Impfstoff.
(Wir haben in den letzten Wochen schon von zwei zusätzlichen Bestellungen umgebauter Frachtflieger gelesen. Bleibt die Nachfrage so, so werden noch weitere hinzukommen müssen. Nur ist es damit nicht getan. Irgendwann wird es auch zu Engpässen der Autoflotte führen, nur dann kann man nicht einfach zu Mercedes gehen und ein paar Sprinter bestellen. Die werden genau so wie bei VW die Transporter zu Zeit auch nicht gebaut; und die vorhandenen Lagerbestände sind langsam aufgebraucht. Dann wird dem Vorstand nichts weiter übrigbleiben als weitere Works herzustellen. Dazu braucht man ja nicht die still gelegten Vertriebskanäle sondern nur die weiter im Betrieb befindlichen Fabriken. Ursprünglich sollten schon im September 2020 die Produktion der Works eingestellt werden. Das ist inzwischen schon bis Juni 2021 verlängert worden in dem zusätzliche Autos bestellt worden sind. Das aber kann jederzeit weiter verlängert werden, wenn die Umstände es erfordern.)
Ich kann ja mal grob rechnen, was für das dritte Quartal an Zahlen erwartet werden darf :
Als grundlegende Größenordnung war über die Jahre das dritte Quartal ähnlich groß wie das zweite. Nehmen wir nur mal den gleichen Wert an, so müssen wir von diesem die Belastung des zweiten Quartals abziehen, da diese schon darin voll enthalten war. Erstes und zweites Quartal haben zusammen 700 Mio. Belastungen bezahlt. Der Gewinn nach Steuern wird also entsprechend noch höher liegen. Das aber gibt Aussichten für eine Dividende für 2020, die mindestens um den jetzt als Prämie an die Mitarbeiter gezahlten Betrag. Bei 300 Mio. sind das deutlich mehr als 20 Cent pro Aktie. ( Fast 25 Cent) Nur ist das Jahr noch lange nicht vorbei und das Wachstum dauert an. Da kann es noch deutlich mehr werden.
Alles Gute
Der Chartlord
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