das werden die Sozi-Romantiker radikal abstreiten,aber weshalb nur lief dann das Volk ausm Arbeiterparadies weg??? Trotzdem immer wieder intressant:
Am 11. Oktober 1989 verwies die Stasi-Hauptabteilung XVIII darauf, dass der für 1990 geplante Anstieg der Westschulden auf 49,2 Mrd. VM zu einer Schuldendienstrate von 150 Prozent führe. Und jetzt, in den Tagen unmittelbar vor Honeckers Sturz, handelten die Wirtschaftsplaner. Doch anders als 1982 von der Stasi vorgeschlagen, warfen sie den Notanker in Richtung Westen aus. Planungschef Schürer entwarf ein Geheimkonzept für eine Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik. Im Gegenzug für ein wirtschaftliches Entgegenkommen - inklusive Krediten in Höhe von acht bis zehn Mrd. Mark - sollte Bonn versprochen werden, "dass die Mauer noch vor Beginn des Jahres 2000 überflüssig geworden ist".
Am 27. Oktober trafen sich die Wirtschaftsfachleute der Stasi zu einer Lagebesprechung. Ganze Industriezweige, stellte die Runde fest, seien verrottet. Um sie zu modernisieren, erläuterte Stasi-General Kleine, bestehe ein dringender Investitionsbedarf von 500 Mrd. Mark - was zwei Jahres-Nationaleinkommen entsprach. Kleine damals: "Jeder von uns hat so viel ökonomische Kenntnisse, um einschätzen zu können, dass die Überwindung dieses Zustandes nicht in einem, nicht in zwei und auch nicht in fünf Jahren erfolgen kann, sondern einen langen Zeitraum einnehmen wird."
14 Tage später war die Mauer offen. Das hatte die SED-Spitze unter dem Druck der Ereignisse und der wirtschaftlichen Lage als langfristiges Projekt geplant: Die Mauer als letztes Faustpfand sollte sukzessive verkauft werden. Der Plan wurde am 9. November über Nacht Makulatur. Alexander Schalck-Golodkowski, der Devisenbeschaffer, erklärte das später so: "Det Volk is' praktisch der Führung zuvorjekomm'...."
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