ARCANDORMiddelhoff erwartet Aufschwung erst Ende 2010 Foto: dpaDer scheidende Chef des Essener Touristik- und Handelskonzerns Arcandor, Thomas Middelhoff, rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Konjunkturkrise. "Ich glaube, vor Ende 2010 werden wir keinen Aufschwung sehen", sagte er der "Welt am Sonntag". Außerdem räumte Middelhoff eigene Fehler ein.Thomas Middelhoff warnt in dem Interview mit der "Welt am Sonntag" vor zu viel Engagement des Staates zur Rettung angeschlagener Unternehmen. "Niemand in der Politik will schließlich eine Staatswirtschaft wie in der DDR zurück. Auch der Staat kommt an seine finanziellen Grenzen", sagte Middelhoff, der am 1. März seinen Posten als Arcandor-Chef an den bisherigen Finanzvorstand der Deutschen Telekom, Karl-Gerhard Eick, abgibt. Middelhoff räumt Fehler ein, zog aber ein überwiegend positives Fazit seiner vierjährigen Tätigkeit an der Spitze des Essener Konzerns. "Wir haben den Umsatz um 50 Prozent und das Ebitda-Ergebnis um den Faktor fünf erhöht und dem einst insolvenzgefährdeten Unternehmen wieder eine Perspektive gegeben", sagte der Manager. Dagegen habe die Konzern- Entschuldung "nicht komplett im Zeitrahmen" funktioniert. Auch seine Ankündigung, der Aktienkurs könne auf mehr als 40 Euro steigen, "war sicherlich ein Fehler", so Middelhoff. Derzeit steht das Arcandor-Papier bei etwa 1,40 Euro. Auf die Frage, wie lange es Arcandor mit den Sparten Tourismus, Versand und Warenhäuser noch geben wird, sagte der scheidende Konzernchef: "Das kann nur Herr Eick beantworten. Wir haben jedenfalls die Weichen dafür gestellt, dass jede einzelne Sparte auch für sich allein überlebensfähig wäre. Wir schauen uns nach Partnern für die Warenhäuser und die Homeshopping-Sparte um", sagte der 55jaehrige. Öffentliche Kritik an der Arbeit, wie er sie erfahren hat, "geht an keinem spurlos vorbei, das ist doch klar", räumte der Manager ein. Trotz der Kritik habe er nicht daran gedacht, die Brocken hinzuschmeißen, "nie, nicht einmal". Middelhoff wird in Zukunft die Arcandor-Hauptaktionäre, die Bank Sal. Oppenheim und Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz, beraten. Das ausführliche Interview lesen Sie in der aktuellen "Welt am Sonntag" Artikel erschienen am 28.02.2009Hagen Seidel ARCANDORMiddelhoff erwartet Aufschwung erst Ende 2010 Foto: dpaDer scheidende Chef des Essener Touristik- und Handelskonzerns Arcandor, Thomas Middelhoff, rechnet nicht mit einem schnellen Ende der Konjunkturkrise. "Ich glaube, vor Ende 2010 werden wir keinen Aufschwung sehen", sagte er der "Welt am Sonntag". Außerdem räumte Middelhoff eigene Fehler ein.Thomas Middelhoff warnt in dem Interview mit der "Welt am Sonntag" vor zu viel Engagement des Staates zur Rettung angeschlagener Unternehmen. "Niemand in der Politik will schließlich eine Staatswirtschaft wie in der DDR zurück. Auch der Staat kommt an seine finanziellen Grenzen", sagte Middelhoff, der am 1. März seinen Posten als Arcandor-Chef an den bisherigen Finanzvorstand der Deutschen Telekom, Karl-Gerhard Eick, abgibt. Middelhoff räumt Fehler ein, zog aber ein überwiegend positives Fazit seiner vierjährigen Tätigkeit an der Spitze des Essener Konzerns. "Wir haben den Umsatz um 50 Prozent und das Ebitda-Ergebnis um den Faktor fünf erhöht und dem einst insolvenzgefährdeten Unternehmen wieder eine Perspektive gegeben", sagte der Manager. Dagegen habe die Konzern- Entschuldung "nicht komplett im Zeitrahmen" funktioniert. Auch seine Ankündigung, der Aktienkurs könne auf mehr als 40 Euro steigen, "war sicherlich ein Fehler", so Middelhoff. Derzeit steht das Arcandor-Papier bei etwa 1,40 Euro. Auf die Frage, wie lange es Arcandor mit den Sparten Tourismus, Versand und Warenhäuser noch geben wird, sagte der scheidende Konzernchef: "Das kann nur Herr Eick beantworten. Wir haben jedenfalls die Weichen dafür gestellt, dass jede einzelne Sparte auch für sich allein überlebensfähig wäre. Wir schauen uns nach Partnern für die Warenhäuser und die Homeshopping-Sparte um", sagte der 55jaehrige. Öffentliche Kritik an der Arbeit, wie er sie erfahren hat, "geht an keinem spurlos vorbei, das ist doch klar", räumte der Manager ein. Trotz der Kritik habe er nicht daran gedacht, die Brocken hinzuschmeißen, "nie, nicht einmal". Middelhoff wird in Zukunft die Arcandor-Hauptaktionäre, die Bank Sal. Oppenheim und Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz, beraten. Das ausführliche Interview lesen Sie in der aktuellen "Welt am Sonntag" Artikel erschienen am 28.02.2009Hagen Seidel
|