hab ich auch gelesen, Berlin auf vorletztem Platz von 50 weltweiten Metropolen. Darunter 6 deutsche. Da fragt man sich, wo die Wut in Berlin herkommt, wenn es denen statistisch doch noch so gut geht.
Noch von mir dazu fantasiert: Ich glaube, dass die Rentenlücke, die über die Zeit entsteht, wenn Bestandsimmobilien zum nicht steigenden Preis vermietet werden für viele einfach nicht nachvollziehbar ist. Für mich im Übrigen auch erst aus Investorensicht. Der Mieter: Die Immobilie wurde vor 50 Jahren gebaut. Damals wurde dafür ein Kredit aufgenommen. Selbst wenn dieser ewig liefe, also nur Zinsen gezahlt würden (obgleich er defacto inzwischen sogar abbezahlt ist und keine Zinsaufwände mehr generiert), wären die Zinsen auf diesen Wohnraum gering. Vlt 100€ im Monat. Vielfach sind die Modernisierungs- und Instandhaltungskosten auch nicht der gamechanger, der eine Mietsteigerung von 100% auf 10 Jahre rechtfertigen lässt. ABER: Es geht nicht darum, was die Immobilie zum Bau gekostet hat. Es geht darum, was sie jetzt wert ist. Und da sieht man ganz real an den Marktpreisen: Was vor 50 Jahren 500 T gekostet hat, kostet jetzt 3 Mio. Und wenn ich als Investor (Bank oder Aktionär) das Geld zur Verfügung gestellt habe, will ich 5% auf den heutigen Preis, nicht auf den damaligen. Dass sich eine Miete also erhöht, obwohl nur Zeit vergangen ist und keine nennenswerten Massnahmen stattgefunden haben, ist auch tatsächlich nicht Allen zu vermitteln. Ausserdem schiessen sich viele Leute drauf ein, dass ein commitment für immer gilt - auf der subjektiven Geberseite mindestens, auf der Nehmerseite nur geschränkt. Miete bleibt gefälligst immer gleich, was ich an Mehrgehalt verhandle, verhandle ich vorrangig nicht, um gestiegene Lebenshaltungskosten zu beglichen. Nein, ich will davon endlich auf die Malediven und nicht die Mietsteigerung bezahlen müssen. Alles andere wäre auch eine ganz schlechte Arbeitsmotivation - kann man eigentlich nachvollziehen. Sind aber keine Argumente, denen sich der Markt beugt.
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