Die Hersteller verbauen schon seit einigen Jahren SCR Systeme in PKW ein. Allerdings meist in der Premiumklasse. Bei den bisher verwendeten SCR Systemen wird die Harnstofflösung (Adblue) direkt in den Abgasstrang injiziert und es reagiert dort zu Ammoniak .(Bei Temperaturen ab ca. 200 Grad und höher). Die stehen allerdings oft nicht im Kurzstrecken oder Stadtbetrieb zur Verfügung. Es ist auch bekannt das bisher die Fahrzeuge mit SCR Filter zu wenig Harnstoff einspritzen damit im Realbetrieb die NOx Emissionen der PKW eingehalten werden. Daher wird ein Softwareupdate eine höheren Einspritzmenge an AdBlue verursachen. (Hat man bisher vermutlich nicht gemacht um 1000 % eine Ammoniakemission der PKW zu verhindern. Dadurch würden die PKW wie Schweineställe riechen ;-)
Zu Baumot: Baumot hat ein Patent auf ein SCR System welches mit einem Generator arbeitet. D.h. die Harnstofflösung wird im Generator mittels Strom aus dem Bordnetz in den gasförmigen Zustand überführt. Vorteil: Das Ammoniak muss nicht durch hohe Temperaturen im Abgasstrang entstehen sondern entsteht außerhalb des Katalysators im Generator. Bedeutet das insgesamt der Katalysator bei niedrigeren Temperaturen den Anteil des NOx im Abgas verringert. Als Nachrüstung für Euro 5 oder schlechter denkbar. Evtl. auch für alte Euro 6 ohne SCR Kat aber mit z.B. NOx Speicher.
Euro 5/4 Diesel haben meist anstatt eines SCR Katalysators eine innermotorische Variante zur NOx Verringerung. Diese leiten das Abgas über ein Abgasrückführungsventil (AGR) teilweise zurück in den Brennraum und senken dort die Verbrennungtemperatur. Effekt: Weniger NOx aber mehr Ruß und etwas mehr Verbrauch, da nacheinspritzungen an Treibstoff notwendig sind. An den Stellschrauben wird mit den Softwareupdates gedreht (Auswirkungen auf Haltbarkeit der Motoren, des AGR Ventils und des Dieselpartikelfilters nicht bekannt. Wird die Zukunft zeigen)
Zukünftige PKW die nach Euro 6 d zugelassen werden.
Daimlers neuste Motoren z.B. besitzen SCR Katalysatoren sehr nah am Motor. Vorteil: Hohe Temperaturen stehen sehr schnell zur Verfügung und es wird somit kein Generator zur Vorheizung benötigt um Ammoniak herzustellen. Die Vorheizung mittels Generator benötigt wie gesagt Strom aus dem Bordnetz, welcher vom Motor bzw. der Lichtmaschine hergestellt werden muss (Energieverbrauch höher = Verbrauch höher).
Daimler und auch andere Hersteller werden bei zukünftigen Dieselmotoren daher vermutlich ehr auf diese kompakte Bauweise von Motor und SCR Kat setzen.
Fazit: Vielleicht wird es eine Hardwarenachrüstung für ältere Diesel geben. Nur ein Teil der Euro 5 Motoren kann durch Softwareupdates so geändert werden, dass die NOx Emissionen sinken. Bei denen wo das nicht geht könnte eine Nachrüstung helfen. Alternative zur Nachrüstung wäre bei älteren und meist nicht mehr hochwertigen Fahrzeugen eine Abwrackprämie und wechsel zur aktuellen Dieselmotorengeneration...
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