Ja - dieser WiWo-Artikel beschreibt es gut.
Mit Blick auf die Probleme bei seiner Tochter Kontec sieht Baumot also eher wie ein Leidtragender des Abgasskandals aus und nicht wie ein Profiteur.
Wenn man sich die enormen Belastungen durch die Insolvenz für die Gesamtgruppe anschaut, dann ist das eindeutig der Fall. Das was hier in kurzer Zeit an Kapital vernichtet wurde, wird die restliche Baumot Group ja voraussichtlich in vielen Jahren nicht wieder als Gewinn einfahren können. Da müsste ein Wunder passieren. Auch 2017 sollen ja Verluste anfallen.
Und das Schlimme ist, das die mitgeteilten Begründungen nicht plaubsibel sind. Denn als Grund wurde angeführt, das die Autohersteller jetzt ihre Diesel-Entwicklungspläne eingestellt und stattdessen auf Elektroautos setzen und deshalb die Kontec GmbH keine weiteren Aufträge mehr erhalten habe.
Aber jeder weiss, das allein bei VW nach Dieselgate für zigtausende Konfigurationen neue Abgas- und Motortests durchgeführt werden mussten. Und andere Organisationen hatten auch Bedarf an Tests. Und das E-Auto lässt doch noch auf sich warten und die Hersteller betonen, wie wichtig der Dieselantrieb für sie auch in der Zukunft ist. Das passt einfach nicht.
Wahrscheinlich ist doch, das die obere Managementebene bei VW Tabularasa gemacht hat und alle, die auf unterer Ebene irgendwie mit Dieselgate in Verbindung gebracht werden konnten, von ihren Aufgaben entbunden hat. Und in diesem Rahmen hat es dann auch die Kontec GmbH getroffen - ob sie nun als Partner der Motor- und Abgasentwicklung von Dieselgate wussten oder nicht.
Jetzt wo nach der Kapitalerhöhung bei der Baumot Group wieder oder mehr Geld vorhanden ist, wird es interessant, was der Insolvenzverwalter der Kontec GmbH macht. Einem Mann mit leeren Taschen braucht man erst gar nicht versuchen hineinzugreifen. Bei einem Mann mit etwas in den Taschen ist es vllt. einen Versuch wert.
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