Klasse Artikel, der es auf den Punkt bringt - dem ist nichts hinzuzufügen ! Wer jetzt noch einsteigen möchte, dem ist dringend davon abzuraten. Den anderen, die von Anfang an dabei waren - Glückwunsch ! Quelle: https://www.lynxbroker.de/boerse/boerse-kurse/...-das-rennen-verloren " CureVac hat das Rennen verloren News: Aktuelle Analyse der Curevac Aktie von Tobias Krieg, 9. Dezember 2020 Zur Curevac Aktie Die CureVac-Aktie geht durch die Decke. Wie sieht die Prognose aus? Ist das erst der Anfang der Rallye oder sollten Anleger besser ihre Gewinne eintüten? Ziele CureVac ist ein biopharmazeutisches Unternehmen und strebt danach richtungsweisende Medikamente zu entwickeln. Haben Sie genau gelesen? Nach eigenem Bekunden „strebt“ CureVac. Das bedeutet im Klartext, dass man nach zwei Jahrzehnten der Forschungsarbeit keinerlei Erfolge vorweisen kann. Bisher hat das Unternehmen nur Geld verbrannt und nie ein Medikament oder irgend etwas bis zur Marktreife gebracht. Ein Forschungsprojekt nach dem anderen ist gescheitert. Das ist leider die harte Wahrheit. Kein Wunder Man muss aber auch sagen, dass sich CureVac keine einfachen Forschungsgebiete ausgesucht hat. Das Ziel des Unternehmens war nie ein kommerzieller Erfolg. Das erklärte Ziel war von Beginn an, Forschung in Bereichen zu betreiben, die die kommerziellen Pharmakonzerne aus verschiedenen Gründen links liegen lassen. Zum Beispiel, weil die Aussicht auf Erfolg minimal ist, oder sich damit kein Geld verdienen lässt. Im Endeffekt war CureVac ein gigantisches Charity-Projekt von SAP-Gründer Dietmar Hopp. Ein Wunder Doch dann kam Covid. Nachdem man zwei Dekaden nur Geld verbrannt hat, bekam man endlich die Möglichkeit, auch mal Geld zu verdienen. Durch einen Börsengang. Doch selbst die bisherigen Besitzer wie Dietmar Hopp oder die KfW konnten sich nicht vorstellen, dass das Unternehmen mehr als 2,3 Mrd. USD Wert sein könnte – trotz Corona und der Möglichkeit eines Impfstoffs. Daher brachte man CureVac auch zu diesem Preis an die Börse. Seitdem ist es zu einer regelrechten Hysterie gekommen, die wohl nur mit dem neuen Markt vergleichbar ist. Unbedarfte Anleger eröffnen Depots, nur um blind Aktien wie CureVac zu kaufen. Dadurch ist der Kurs durch die Decke gegangen. Inzwischen ist das Unternehmen 22,3 Mrd. USD Wert. Wie ist das zu rechtfertigen? Da CureVac kein einziges Produkt am Markt hat, kann es nur am Covid-Impfstoff liegen. CureVac müsste mit dem Impfstoff aber Milliarden einnehmen, oder besser Milliarden verdienen, um diesen Börsenwert zu rechtfertigen. Leider ist das aber äußerst unwahrscheinlich, um nicht zu sagen unmöglich. Es ist auch nicht schwer zu verstehen, warum das so ist. Schauen wir uns die aktuelle Lage gemeinsam an. Die Realität Das Unternehmen selbst rechnet erst im dritten Quartal 2021 mit einer Zulassung des Impfstoffs. Es ist fraglich, ob bis dahin überhaupt noch eine nennenswerte Nachfrage besteht. Das hat vor allem drei Gründe: Jeden Tag stecken sich Menschen mit Covid an und die natürliche Immunisierung schreitet voran. Weltweit wurden bisher rund 70 Millionen Fälle nachgewiesen. Studien haben allerdings gezeigt, dass die Dunkelziffer selbst in Deutschland beim vierfachen liegt. Wir können also davon ausgehen, dass weltweit bereits mehrere hundert Millionen Menschen infiziert waren. Bis zum dritten Quartal 2021 werden es noch sehr viel mehr sein. Zwischenzeitlich werden Moderna und Biontech/Pfizer rund 2 Milliarden Dosen ausliefern. Das wird einen erheblichen Teil der weltweiten Nachfrage decken. Das Rennen ist verloren Mit Blick auf diese Tatsachen muss man sich fragen, wie viele Impfdosen CureVac danach noch an den Mann bringen kann. Der dritte und wichtigste Grund ist der Umstand, dass CureVac das Rennen um den Impfstoff schlichtweg verloren hat. Derzeit befinden sich die Tübinger noch in Phase 2 der Erforschung, gemeinsam mit 16 Konkurrenten. Leider befinden sich aber bereits 13 Wirkstoffe in der wichtigen und kritischen Phase 3 und sind somit viel weiter. Das würde bereits ausreichen, um folgende Aussage zu begründen: CureVac wurde abgehängt. Es wird aber noch schlimmer. Nach Angaben der New York Times sind neben Moderna und BionTech/Pfizer noch 5 weitere Impfstoffe über Phase 3 hinaus. Sie sind für die „eingeschränkte Verwendung“ zugelassen. („approved for early or limited use“) Darunter Wirkstoffe von Johnson & Johnson, Astrazeneca sowie Sanofi/GSK. Allesamt Pharmagiganten mit erheblichen Produktionskapazitäten, die Monate vor CureVac bereit sein werden und in kürzester Zeit hunderte Millionen Dosen herstellen können. Was bleibt für CureVac übrig? China, Indien und Russland haben eigene Wirkstoffe und die meisten afrikanischen Staaten haben ganz andere Probleme. Die Hälfte der Weltbevölkerung entfällt also als möglicher Absatzmarkt. Großbritannien hat bekanntermaßen bereits mit den Impfungen begonnen. In den USA und der EU dürfte es sehr zeitnah losgehen – mit Wirkstoffen der Konkurrenz. Was bleibt für CureVac da noch übrig? Wenig bis nichts und das scheint dem Unternehmen teilweise auch klar zu sein. In Nordamerika streben die Tübinger nicht mal mehr eine Zulassung an. Andere waren eben schneller. Wenn Sie mir nicht glauben, glauben Sie dem CureVac-Chef: „Nordamerika ist für uns kein Markt. Die jetzige Administration hat sehr schnell und sehr viele Dosen vorbestellt und reserviert, von Johnson&Johnson, AstraZeneca und Sanofi-GSK, Moderna und auch Biontech/Pfizer.“ Ich möchte nicht zu negativ klingen, aber bei einem Preis von 10-15 Euro pro Impfdosis kann CureVac am Ende wohl froh sein, wenn der Impfstoff nennenswert mehr als die rund 700 Mio. Euro an Entwicklungskosten einbringen wird. Womöglich wird man einige hundert Millionen verdienen, aber was ist das im Vergleich zu einem Börsenwert von 24 Milliarden? Wie geht es weiter? Unterdessen geht die Kursrallye unvermindert weiter. CureVac notiert in der US-Vorbörse 7% im Plus bei 139 USD. Es ist verrückt. Für Zocker spielen die in dieser Analyse angestellten Überlegungen aber gar keine Rolle. Es macht bei der derzeitigen Hysterie keinen Unterschied, ob der Unternehmenswert bei 20 oder 30 Mrd. USD liegt. Es wird einfach gekauft und gehofft, dass der Kurs noch ein wenig weiter steigt, damit man mit Gewinn verkaufen kann. Bis die Lage kippt – und das wird sie. Dann wollen plötzlich alle gleichzeitig zur selben Türe raus. Bis dahin kann ich vor Leerverkäufen nur warnen. Man sollte sich der Herde nicht in den Weg stellen, wenn man nicht niedergetrampelt werden will. Shorts ergeben erst Sinn, sobald die Aktie Schwäche zeigt. Das wird früher oder später passieren. "
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