Konnte den link nicht einfügen...
Aus: Ausgabe vom 23.11.2021, Seite 8 / Abgeschrieben
Glyphosat: »Manager vor Strafgericht!«
Der Bayer-Konzern musste vor Gericht in den USA eine Schlappe einstecken, dazu erklärte das internationale Netzwerk der Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) am Montag:
Die Glyphosat-Geschädigten Alberta und Alva Pilliod haben den Prozess gegen die Bayer-Tochter Monsanto endgültig gewonnen. Am vergangenen Mittwoch wies der »California Supreme Court« den Einspruch des Leverkusener Multis gegen das Urteil des Berufungsgerichts ab. Der »Court of Appeal« hatte den Anspruch der beiden Rentner*innen auf Schadenersatz am 9. August für berechtigt erklärt. »Monsantos Verhalten zeigte eine rücksichtslose Missachtung der Gesundheit und Sicherheit der vielen ahnungslosen Verbraucher«, befand er damals. Der Court bescheinigte dem seit 2018 zum Leverkusener Multi gehörenden Unternehmen einen »unnachgiebigen Unwillen, die Öffentlichkeit über die Krebsgefahren zu informieren«, und bezeichnete diese Praxis als notorisch. »Über einen Zeitraum von vielen Jahren hinweg bestand Monsantos Verhalten immer wieder aus solchen Aktionen, motiviert durch das Streben nach Verkäufen und Profit«, konstatierten die Richter*innen.
Bayer muss den Pilliods nun 86,7 Millionen Dollar an Strafe und Schmerzensgeld zahlen. Sie hatten auf ihren Grundstücken über 30 Jahre lang das unter dem Produktnamen Roundup vermarktete Glyphosat genutzt. 2011 erkrankte Alva am Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), einer speziellen Art des Lymphdrüsenkrebses, 2015 seine Frau. Zwei Jahre später reichte das Ehepaar Klage ein. Erstinstanzlich bekam es 2019 zwei Milliarden Dollar zugesprochen. Später reduzierte der »Alameda County Superior Court« die Summe auf die jetzt letztinstanzlich bestätigten 86,7 Millionen Dollar.
|