Dass SGL übernommen wird glaube ich nicht. Da sind die Ankeraktionäre vor. SGL ist wegen seiner Werkstofftechnologie wertvoll und strategisch essentiell. Aber etwas anderes könnte passieren - wie heute früh ein Analyst mutmaßte: Rückzug von der Börse oder Delisting. Die gesetzlichen Voraussetzungen für einen verbesserten Anlegerschutzes beim Delisting wurden per 07.09.2015 geschaffen: das Unternehmen muss vor dem Delisting seinen Anteilseignern/Aktionären ein Abfindungsangebot machen. Und:
"Die Gegenleistung bzw. Abfindungszahlung muss im Regelfall mindestens dem gewichteten durchschnittlichen inländischen Börsenkurs während der letzten sechs Monate entsprechen. In bestimmten Ausnahmefällen ist eine Unternehmensbewertung erforderlich. " (Wikipedia)
Im Zweifelsfall können Aktionäre zudem ein Spruchverfahren anstrengen, bei dem häufig verbesserte Konditionen herausspringen. Meines Wissens gibt es sogar darauf spezialisierte Fonds, die Aktien von Unternehmen nach Bekanntwerden von Delisting-Plänen kaufen, um durch das Spruchverfahren Gewinne zu erzielen.
Da der gewichtete Durchschnitt des SGL-Kurses bei gut 7,- Euro liegen dürfte, brächte ein Einstieg zum aktuellen Zeitpunkt reichlich Gewinn, nämlich rund 60%.
Aber auch wenn das Delisting nur eine Fiktion bleibt: das Gap dürfte wohl in jedem Fall geschlossen werden. Und das bedeutet Kurse von 5,40 Euro bzw. Gewinne von 25%. Ein netter und lukrativer Zock.
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