Wie funktioniert das eigentlich? Die tatsächliche Temperatur regelt doch der Mieter am Thermostat, oder? Ich dachte immer ein Thermostat funktioniert so: Solange die Solltemperatur im Raum nicht erreicht ist, wird mehr oder weniger dosiert der Vorlauf durch den Heizkörper gelassen und kommt als Rücklauf abgekühlt zurück.
Nun kann ich ja unten an der Heizung nicht einstellen, dass der Vorlauf 20°C ist. Dann müssten die paar Dutzend Liter im Heizungssystem ja einen Marathon rennen, wenn sie immer nur 2°C abgeben können, mit dieser Temperaturdifferenz aber ein ganzes Haus heizen sollen. (Der erwähnte magische Wert von 18°C.) Ein kühler Vorlauf von 30°C mag bei einer grossflächigen Fussbodenheizung funktionieren, aber nicht bei Heizkörpern. Also wird der Vorlauf nicht 18°C sein, sondern zumindest mal 40 oder 50. Und damit kann ein Zimmer im Extremfall eben doch auf 30 °C geheizt werden. Nämlich dann, wenn alle anderen ihre Heizung abdrehen. Aus physikalischer Sicht: Wenn in das Haus eine gewisse Menge Energie eingebracht werden muss, muss ich dafür eine gewisse Menge Gas verbrennen. Ob ich das über 1h oder über 5h mache, ist der physikalischen Arbeit egal. Die Leistung ist eben nur geringer.
Und was die Mieter machen: Die drehen einfach dem Thermostat ganz auf, weil es einfach eh nicht warm genug wird. Und das Wasser im Heizsystem rennt Runden während der Brenner unten möglicherweise nie unter Volllast also auch nicht effizient läuft, da der ja nur bis 30°C heizen soll. Ausserdem wird das Zimmer einfach nicht schnell genug warm nach dem Stosslüften. Und: Wenn der Heizungsmonteur schlecht geschätzt hat und meinte, dass 40°C Vorlauf zulangt, haben alle die Heizung voll auf und es kommen trotzdem nur 15°C an.
Das einzige, was ich sehe: Die Wärmeverluste bei Speichern und Rohren sind geringer. Aber die sollten eigentlich gedämmt sein. Meine Heizung hat keinen Speicher, nur das Warmwasser. Das heizt nur auf 52°C plus einmal im Monat manuell auf 60°C.
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