Dass die JPS nicht ins Geld kommen, bedarf es entweder: 1. ewigen Conservatorship 2. Receivership, beim dem die „Konkursmasse“ , also der Verkauf von Fannies Vermögenswerten, nicht einmal oder gerade so für das Bedienen der höherrangigen SPS reicht. Fannies SPS haben einen Wert von ca. 119 Milliarden USD. Und ihre aktuelle Liquidationspräferenz beträgt rund 220 Milliarden USD. Sollte also der Verkauf von Fannies Assets (Vermögenswerten) nach Abzug ihrer Liabilities (Verbindlichkeiten) rund 220 Milliarden USD einbringen, bleibt nichts für die JPS und auch nichts für die Stammaktien, die den JPS nachrangig sind, übrig.
Nehmen wir einmal an, dass Fannie und Freddie tatsächlich 500 Milliarden USD wert sind, wie Personen aus der Trump-Admin laut neuesten Medienberichten zu Folge angeblich behaupten. Und nehmen wir an, dass Fannie dann 300 Milliarden USD wert wäre und das im Falle eines Receiverships auch tatsächlich einbringen würde. Und nehmen wir in diesem hypothetischen Beispiel ebenfalls an, dass die Regierung die volle LP von rund 220 Milliarden USD haben will. Dann ergibt das folgendes Szenario:
1. 300 - 220 = 80 Milliarden USD übrig nach Bedienung der vollen SPS 2. 80 - 19 = 61 Milliarden USD übrig nach der Bedienung der JPS, die mit 19,1 Milliarden USD zu Buche stehen. Das heißt, Du erhältst die volle Liquidationspräferenz von 25,54 USD pro FNMAT- Aktie. 3. Der Rest, also 61 Milliarden USD, blieben übrig für die Stammaktionäre. Bei 1,158 Milliarden ausstehenden Stämmen würde jede Aktie 61 / 1,158 = 52,67 USD erhalten. Sollte der Finanzminister vor Beginn des Receiverships seinen Warrant einlösen und mit 79,9% aller dann ausstehenden Stämme in die Abwicklung gehen, dann gäbe es rund 5,7 Milliarden Stammaktien und die Rechnung sähe wie folgt aus: 61 / 5,7 = 10,70 USD pro Stammaktie
Sprich: Sollte Fannie nur 300 - 61 = 239 Milliarden USD im Receivership einbringen, würden die JPS ihren vollen festgeschriebenen Wert erhalten und die Stämme gleichzeitig komplett leer ausgehen. Und jeder weitere Dollar, den Fannies Abwicklung weniger einbringen würde, ginge zu Lasten der JPS, und zwar gleichermaßen zu allen Serien, da alle gleichberechtigt sind. Hier könntest Du dann von mir aus von einem Haircut sprechen; auch wenn das mit dem Wort nicht gemeint ist. Denn ein Haircut bezieht sich auf den freiwilligen teilweisen Wertverzicht von Aktionären im Rahmen einer Restrukturierung der Kapitalstruktur. Und dass hier bei Fannie irgendein Vorzugsaktionär freiwillig auf einen Wert verzichten würde, sehe ich nicht. Allerdings glaube ich, dass der Finanzminister auf den Wert seiner SPS verzichten könnte. Die Gründe dafür habe ich bereits des Öfteren dargelegt. Aber eine Garantie dafür gibt es nicht.
Und über Wahrscheinlichkeiten möchte ich nicht nochmal spekulieren. Aber für wie wahrscheinlich hältst Du es, dass Trump in 3 Tweets auf seiner Plattform Truth Social, die voll von seinen Anhängern ist, einen Börsengang verspricht? Und wie wahrscheinlich ist es, dass Trump dort Fannie und Freddie in den höchsten Tönen lobt, seine Anhängerschaft somit in diese Aktien treibt, und dann am Ende eigenmächtig entscheidet, dass diese Aktien nichts wert sind, obwohl ihm niemand dabei reinreden kann und es ganz und gar seine eigene Entscheidung wäre, dies zu tun?
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