1) Wenn ich Nicknames nenne, dann ist das nicht gleichbedeutend mit einer Geringschätzung anderer. Wenn ich andere madig machen wollte, mache ich das direkt. So erwarte ich es eurerseits auch mir gegenüber! Meine Auflistung diente daher eher symbolisch, dass sich jene am wenigsten fürchten/ärgern müssen, je besser diese mit dem Unternehmen vertraut sind.
2) Ich bzw. man kann den Medien und den Shorties (nicht klassische HFs, die im Bundesanzeiger stehen, sondern die von der schlimmen, anonymen Sorte) mehr Vorwürfe machen, als Wirecard. Auch sind sie verantwortlich für die Begleitmusik. Letztes Jahr, aber nicht nur dann, wurde z.B. die Deutsche Post zerrissen. Gut, sie hatte auch eigene Probleme, okay. Abr ständig wurde das Amazon-Damoklesschwert aufgegangen und als besonders scharf und spitz bezeichnet, obwohl es doch ziemlich stumpf war und weiterhin ist. Dann wurden die Zustellpraxis und diverse schlechte Kundenerfahrungen durchs Dorf getrieben, der Handelskrieg, etc. pp. Der Kurs verlief letztes Jahr entsprechend. Dieses Jahr ist es anders. Die öffentliche und veröffentliche Meinung sind wie ein Fähnchen im Wind. Muss man leider Gottes und zu allem Ärger akzeptieren. Will ich zwar auch nicht, muss ich aber.
3) Das Rezessionsgespenst geistert hier schon seit Jahren herum. Und ich kann nicht erkennen, warum es sich demnächst verwirklichen sollte. Insbesondere sehe ich Wirecard nicht sonderlich gefährdet. Mein Lieblingsbeispiel, auch wenn es nicht 1:1 übertragbar ist, ist Microsoft. Während der Weltwirtschafts- und Finanzszene erlitten die keinen Verlust, konnten sogar Skalierungsfaktoren über und nahe 1 halten. Es wird also wenig an Software bzw. an Digitalleistungen gespart. Wirecard bedient vielerlei Länder und Branchen, diese Diversifikation wirkt kompensatorisch in Krisenzeiten. WDI mag den Gürtel engerschnallen müssen, wie jedes andere Unternehmen auch. Aber doch deutlich weniger, als andere, da ihr Rohstoff, die Daten gratis sind und die wenigsten Kunden gehen. Warum sollte ein Shop, sofern er die Rezession überlebt, woanders hingehen und WDI verlassen? Das ist doch nur mit Kosten verbunden und gerade die will man doch vermeiden, wenn man kein Geld hat. Und täte der GuV durchaus gut, wenn WDIs Mitarbeiter weniger reisen würden ;-) Forderungsausfälle würden sich auch in Grenzen halten, weil WDI ja direkt das Geld bekommt und vor allem (noch) kein Kreditinstitut ist.
4) Ich bin den Übernahmequatsch überdrüssig. Der Kurs von WDI wird allein wegen o.g. Faktoren niemals stark fallen, dass WDI nur noch nen Appel und nen Ei kostet. Und vor allem, wenn WDI vor der vermeintlichen Rezession auf 400 Euro steigt, kann sie meinetwegen um rund 300 Euro fallen. Zu 100 Euro gab es bislang auch kein Übernahmeangebot. Und die ganzen anderen Hindernisse, die einer Übernahme entgegen stehen, verbleibe ja weiterhin. Übernehme ein Finanz- oder ein Techgigant WDI würde es entweder kartellrechtliche Probleme geben oder es würden unzählige Partner und Kunden von WDI abspringen. Google sage tschüss, wenn Apple WDI übernehme, genauso wie VISA, wenn Mastercard es kaufe.
5) Ja, angreifbar wird WDI immer sein; so wie jedes andere Unternehmen auch. Die Frage ist nur, auf welches Unternehmen es die Medien und Shorties abgesehen haben. Genauso, wie auch jedes Adelshaus angreifbar ist. Nur haben die Medien mehr Interesse an den britischen Royals, als an den liechtensteinischen Durchlauchten. Man wird dieses Pack nicht los, sondern muss sie stoisch ertragen. Hier ist eine offensichtliche Parallele zwischen der Queen und Markus Braun. Und sie werden wohl auf Lebenszeit immer ihre Frisur tragen und nicht mehr ändern. Das war dann aber auch ;-)
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