Intressanter Bericht in 3Sat/Börse Vision 2030: Energie
2030. Nicht nur die Welt hat sich verändert, auch die Energie-Politik: Die Industriestaaten wie Amerika, China und Deutschland setzen mehr und mehr auf grünen Strom. Das bedeutet Unabhängigkeit von der willkürlichen Ölversorgung Russlands, die 2007 zu Beginn des Jahrhunderts, die Welt in Atem gehalten hatte. Heute, 2030, ist die Umweltindustrie eine der größten weltweit. In Deutschland arbeiten dafür mehr Leute als in der einst gefeierten deutschen Automobil-Produktion.
Sonnige Zeiten
Die Welt vor 25 Jahren. Die damalige Verschwendung von Strom hatte schnell Folgen: Energie wurde knapp. Vielerorts gingen die Lichter aus. In der Supermacht China setzte daraufhin ebenso ein Umdenken in der Energiepolitik ein wie im Rest der Welt.
Heute, 2030, ist die Welt unabhängig vom Öl aus Russland und Nahost. Inzwischen sind die altmodischen Quellen – Öl und Gas – so gut wie versiegt. Bei einem Ölpreis von 240 Euro war Energie ohnehin zu teuer. Das bekamen auch einstige Öl-Profiteure wie Shell zu spüren, die damals an der Börse Furore machten. Auch sie versorgen heute mit günstigeren, effizienteren Energie-Träger die acht Milliarden Menschen auf der Erde. Energie etwa aus Kalifornien zum Beispiel
Das Silicon Valley hier war einst die Technologie-Schmiede der Wirtschaftsmacht Kalifornien. Hier begann vor sechs Jahrzehnten das Computer-Zeitalter. Vor 30 Jahren fand hier die grüne Revolution statt: Amerika überholte Deutschland und Europa bei der Entwicklung alternativer Energien. Solarstrom avancierte zur Haupt-Energiequelle, und Unternehmen aus dem Sonnenstaat zu dessen Vorreiter.
Thin Film aus Silicon Valley
Was einst als Hightech mit Hinterhof-Charme begann, ist heute, im Jahr 2030, eine Milliarden-Industrie. Beispiel Nanosolar: Aus ganz dünnen Folien produziert das Unternehmen Solarzellen. Das Besondere daran: Die Zellen sind viel dünner als noch vor wenigen Jahren, aber effizienter und damit viel billiger. Nanosolar rüstet als Weltmarktführer mit diesen Zellen heute fast jedes Haus weltweit aus. Goldgräber-Stimmung in der Branche. 200 Milliarden Dollar fließen weltweit in erneuerbare Energien.
Rückblende. Kapitalgeber wie Erik Straser, der das einstige Start-Up Nanosolar finanziert hat, haben das Potenzial der neuen Energie schon vor Jahren erkannt: „Das ist eine derart gigantische Industrie,“ freut sich Straser, „Auch nur einen kleinen Teil der Energie-Versorgung mitzubestimmen, ist eine Riesenchance.“
Fußballfeldgroße Solar-Anlagen, die die Landschaft verschandeln, sind aber Vergangenheit. Ebenso das teure Silizium zur Herstellung. Heute, 2030, sind die Solarzellen handtellergroß, ganz dünn und viele tausend Mal effizienter. Nano-Technologie statt Silizium bestimmt die Leistung. 10 Cent kostet Solarstrom. Atomstrom, der zu Beginn des Jahrhunderts Anwendung fand, war doppelt so teuer.
Vision 2030: Energie
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