"ÖL geht niemals aus"
Ökonomen gehen teilweise soweit und sagen, dass Öl niemals ausginge. Eine gewagte These? Nein, denn Ökonomen denken und handeln rational. Und es ist rational, die Förderung von Öl zu beenden, wenn der Preis dafür höher ist, als die Nutzung eines Ersatzstoffes, so Peter Davies, der Chefökonom von BP. Er ist auch Herausgeber des "Statistical Review of World Energy", der seit über 50 Jahren die weltweiten Entwicklungen im Energiebereich beschreibt. BP sagt, dass die nachgewiesenen, zu wirtschaftlichen Bedingungen erschließbaren weltweiten Öl- und auch Gasvorkommen bei gegenwärtigem Verbrauch mindestens 40 bzw. 60 Jahre reichen werden. Verglichen mit den wichtigsten Szenarien der Ölexperten ist diese Aussage sehr realistisch. Nimmt man das Potenzial an vermuteten Reserven, die stetigen Fortschritte in der Fördertechnologie und die großen Teersand- und Schweröl-Ressourcen hinzu, ergeben sich wesentlich längere Reichweiten, so dass es genügend Öl und Gas für den Rest des Jahrhunderts gibt. Zu dieser Aussage passt auch, dass BP in 2005 zum 13. Mal in Folge eine Erneuerungsrate von genau oder über 100 % erreicht hat, d.h., in jedem Jahr hat das Unternehmen mehr Ressourcen gefunden als eigene Reserven verbraucht bzw. verkauft.
Wir befragten den stellvertretenden Chefökonom der BP Group – Christof Rühl – zu der Endlichkeit von Ölressourcen:
Besonnenheit Mehr Besonnenheit in der Ölfrage
Natürlich leugnen auch Ökonomen nicht, dass die Ölproduktion eines Tages einen Höhepunkt erreicht haben wird. Doch liegt dies aus ihrer Sicht eher an der zurückgehenden Nachfrage nach Öl. "Die Steinzeit ging auch nicht zu Ende, weil es keine Steine mehr gab", sagte einmal der ehemalige Ölminister Saudi-Arabiens – Sheik Ahmed Zaki Yamani. Deswegen fordern Ökonomen zu Recht mehr Besonnenheit in der Frage, "wann uns das Öl ausgeht". Eine zu pessimistische Sichtweise könnte weltweit schwere wirtschaftliche Folgen haben, so Peter Davies von BP. Auch andere Fachleute wie Leonardo Maugeri vom italienischen Energieunternehmen ENI weisen darauf hin, dass das Kohlezeitalter in Großbritannien begann, weil die Preise für Holz anstiegen; 20 Jahre später übernahm Öl die Rolle der Kohle als Energieträger Nummer Eins, obwohl Kohle nach wie vor in ausreichender Menge vorhanden war. nach oben Fazit Das Ende ist noch weit entfernt
Das Erdölzeitalter wird eines Tages zu Ende sein. Wann dies sein wird, kann derzeit niemand zuverlässig sagen. Jedenfalls sind wir davon noch weit entfernt. Was nach dem Öl kommt, lässt sich noch nicht mit Sicherheit prognostizieren. Es spricht aber viel dafür, dass auf lange Sicht die Erneuerbaren Energien, insbesondere die Solarenergie eine große Rolle spielen werden . Gewiss ist nur, dass es auch ohne Öl weiter gehen wird. Das belegt die bisherige Geschichte. Der Erfindergeist des Menschen darf nicht unterschätzt werden. Welche Technik in zehn oder mehr Jahren die beherrschende sein wird, vermag zum heutigen Zeitpunkt niemand zu sagen. Aber möglicherweise gelingt den Forschern bereits morgen der technische Durchbruch, von dem gestern niemand zu träumen wagte.
Quelle: Deutsche BP AG
|