ich hab mal für mich überlegt, welchen Zinssatz ich akzeptieren würde, damit ich eine neue Anleihe zur Finanzierung von Vidon in Eigenregie zeichnen würde. Mein Bauchgefühl sagt mit 20%. Warum? Wir müssen bei der Bewertung drei Risiken berücksichtigen.
1) Zulassungsrisiko: Es bleibt eine kleine Wahrscheinlichkeit, dass es in dem Anwendungsfall nicht zur Zulassung kommt. Nach den goutierten Berichten ist das Risiko sehr klein, es gibt vielleicht auch andere Anwendungsgebiete, es bleibt aber immer noch eine Restwahrscheinlichkeit.
2) Preisrisiko: Gerade wer in DE lebt, kennt vielleicht das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG), ein bürokratisches Monster. In Prinzip sollen Medikament billigst und hinreichend sein für alle, die in der gesetzlichen KV sind. Das Risiko ist also, könnte die SAC nur vernünftige (es bleibt eine kleine Marge) oder außerordentliche Preise erzielen (Blockbuster). Ehrlich gesagt ist das für mich ein Argument eine großen ins Boot zu holen zu müssen, weil dieser sicher eine bessere Verhandlungsposition hat.
3) Marktdurchdringungsrisiko: Wenn ich es richtig verstanden habe, benötigt die Anwendung auch ein Update der Methode des Arztes - statt Weißlicht- nun Fluoreszenzendoskopie. Das mag in den Zentren unproblematisch sein, für den Wald- und Wiesenurologen, d.h. die erste Anlaufstelle, durchaus ein Aspekt. Deswegen ist auch der Zusatz, den die SAC immer publiziert "geplant als Therapeutikum" wichtig, weil das dann bedeutet, es wird letztendlich bei der OP eingesetzt, in der der Tumor entfernt wird.
Also insbesondere 2) und 3) zeigen auf, der "ziehende Elefant" ist eindeutig zu bevorzugen.
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