Die LPKF Laser & Electronics AG ist spezialisiert auf die Herstellung von Lasersystemen zu r Mikromaterialbearbeitung. In vielen Bereichen ist das deutsche Unternehmen dabei weltweit führend. Zum Einsatz kommen die Laseranlagen des Unternehmens beispielsweise in der Elektronikindustrie, in der Kunststofftechnik und bei der Herstellung von Solarzellen.
Die Anfang April von LPKF (Börsenkapitalisierung: rund 150 Millionen Euro) vorgelegten Geschäftszahlen für 2010 können sich sehen lassen. Es wurden Rekordwerte bei Umsatz und Ergebnis gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr steigerte LPKF den Umsatz um 60% auf 81,2 Millionen Euro (2009: 50,7 Mio. Euro) und übertraf damit die eigene Prognose von 79 Millionen Euro. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wuchs um 143% von 7 Millionen Euro auf 17 Millionen Euro. Die EBIT-Marge (Umsatzrendite) konnte stark verbessert werden und stieg um 55% auf 21,3% (2009: 13,7%). Ob die Höhe der EBIT-Marge im kommenden Jahr gehalten werden kann, erscheint angesichts der geplanten starken Expansion und dem damit verbundenen Anstieg der betrieblichen Aufwendungen fraglich. In seinem Ausblick geht das Unternehmen selbst von Werten im Bereich von 15 bis 19% aus.
Die Experten von BÖRSE ONLINE gehen allerdings davon aus, dass der verhaltene Ausblick für 2011 noch einiges an Luft für positive Überraschungen hat. Schließlich hatte LPKF die Prognose im Verlauf des Vorjahres dreimal nach oben korrigiert. Auch wenn es sich bislang nur um Branchengeflüster handle, so dürfte doch davon auszugehen sein, dass bald Meldungen über den erfolgreichen Abschluss neuer Großaufträge folgen dürften. Schließlich habe die LDS-Technologie (Laser-Direkt-Strukturierung) von LPKF in 2009 erst den Durchbruch zur Massenfertigung geschafft und das Unternehmen habe in 2010 erst einen kleinen Anfang gemacht, davon auch in der Geschäftsentwicklung zu profitieren. Anfang des Jahres hatte LPKF schon einen Großauftrag über 7 Millionen Euro aus der Solarindustrie erhalten und darf nach Ansicht von BÖRSE ONLINE aufgrund der Wachstumsfantasie in diesem Sektor auf Folgeaufträge hoffen. Solange der wirtschaftliche Aufschwung weiter anhält, sollte LPKF zu den Konjunkturgewinnern zählen und an die erfolgreiche Unternehmensgeschichte anknüpfen können, in der schließlich noch nie ein Verlustjahr ausgewiesen werden musste. Auch wenn die Aktie des Unternehmens bereits eine starke Rallye in den letzten Jahren hingelegt habe, sei sie mit einem geschätzten 2012er-KGV von 10,7 immer noch nicht zu teuer für einen Wachstumswert. Bei einer Trendfortsetzung erwartet BÖRSE ONLINE einen Anstieg bis zum Kursziel von 18,00 Euro.
Charttechnische Einschätzung: Innerhalb von nur zwei Jahren explodierte die Aktie von LPKF von 2 Euro auf 14 Euro. Seit einem halben Jahr sind für das Kursgeschehen zwei Marken wichtig, die als Grenzen einer seitwärts gerichteten Tradingrange anzusehen sind. Bei rund 14,60 Euro kamen zuletzt alle Aufwärtsbewegungen zum Erliegen. Auf der anderen Seite boten aber auch immer wieder 11,50 Euro bei Kursrücksetzern Halt. Für alle Anleger, die schon auf ordentlichen Kursgewinnen nach einem Kauf innerhalb der letzten zwei Jahre sitzen, dürfte es sich bei der Aktie momentan um eine Halteposition handeln. Neueinsteiger können einen risikoarmen Kauf im Falle eines Rücksetzers im Bereich von 12,00 – 12,50 Euro in Erwägung ziehen oder bei einem Ausbruch über 14,50 Euro auf den losfahrenden Zug aufspringen. Als Stopp bietet sich in beiden Fällen an, sich bei einem Unterschreiten von 11,50 Euro auf Tageschlussbasis erst einmal von dem Investment zu trennen.
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