Das Wochenende nach der Silicon-Valley-Bank-Pleite war nervenaufreibend – auch für deutsche Gründer. Panik, zig Gespräche mit Investoren, Gründermeetings am Samstagmorgen. Und über allem die Frage nach dem Worst Case. ...
Als dann Freitag gegen Mitternacht die Nachricht kam, dass auch die britische Einheit der SVB von der Pleite betroffen ist, lag Oberhauser schon im Bett – im Gegensatz zu seinen Kollegen, anderen Gründern und Investoren, hatte er immerhin eine ruhige Nacht. Samstagmorgens dann Treffen des Führungsteams. Schon auf dem Weg ins Büro habe er mit seinen Investoren gesprochen, erzählt Oberhauser. Diskussionen über Zwischenfinanzierungen über diverse Anbieter. Schnell war klar: Im schlimmsten Fall wären nur 20 Prozent der Gelder weg. „Davon wäre unsere Firma nicht untergehen, aber es wäre viel Geld weg gewesen. Das ist als Start-up sehr schmerzhaft.“ Der anonyme Berliner Gründer blockte über das Wochenende erst einmal alle Kreditkarten, alle Aufträge, bei denen Geld rausgehen würde. „Wir wollten nicht in die Gefahr kommen, dass unser Cash rasant ausgeht“, sagt er. Sondern lieber mit den Lieferanten sprechen können und sich auf spätere Zahlungen einigen. Wie Oberhauser und dem Berliner Gründer geht es einigen Start-ups in Deutschland. Zwar legen die ihre Gelder immer noch mit Vorliebe bei traditionellen Banken an. Einige waren aber auch Kunden bei der SVB. Die wohl prominentesten Start-up-Kunden der SVB in Deutschland sind etwa der Kochbox-Lieferant HelloFresh und das Münchner Lufttaxi-Start-up Lilium. Auch das Reise-Start-up Getyourguide und das Fintech Recap waren Kunden. Einige der deutschen SVB-Kunden bezogen Kreditlinien beim deutschen Ableger der SVB, die meisten von ihnen hatten ihre Einlagen bei der britischen Tochter geparkt. ...
https://www.wiwo.de/unternehmen/banken/...-erlebt-haben/29035748.html
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