Halbjahresbericht mal näher angeschaut, vor allem auch im Hinblick auf die hier und in anderen Foren laufende Diskussionen .......
– Risikobericht
Würden andere Vorstände von AGs, hier insbesondere die im Nebenwertebereich, dieses Thema Risikobericht ernster nehmen, dann würden in allen AGs die Berichte ähnlich ausfallen. Denn der Risikobericht ist eine Absicherung des Managements gegenüber Ansprüchen Dritter wenn mal was schief laufen sollte ....., also packt man hier alles an Eventualitäten hinein was man sich so vorstellen kann – der Begriff „Beipackzettel“, der hier schon mal gefallen ist, sehe ich als sehr zutreffend an ....
Der aller größte Teil des Risikoberichtes bei Group T. könnte so für jede x beliebige AG und hier insbesondere hier für Softwareentwickler stehen .....
Was bleibt, abgesehen von diesen eher allgemeinen Risiken, noch aus dem Risikobericht speziell/alleine für Group T.?
1 - Unsicherheit über die vorhandenen Verlustvorträge und deren Nutzbarkeit in voller Höhe für die Zukunft. Diese Verlustvorträge unterliegen der Prüfung des zuständigen Finanzamtes. So wie ich das sehe dürfte es eher unwahrscheinlich sein das alle Verlustvorträge der Fusionpartner und Töchter wegfallen werden ...... ( Stichwort: Geschäftszweig Weiterführung). Selbst wenn die Hälfte wegfallen würde, wären da immer noch Verlustvorträge in 2 stelliger Mio. Höhe .... wenn alles weg fallen würde dann müssten eben von den Gewinnen Steuern gezahlt werden .....
2 – Im Rahmen der Fusion/Verschmelzung von Globelware, Gap und Group (alt) wurden Anträge auf Spruchverfahren zur gerichtlichen Überprüfung des jeweiligen Umtauschverhältnisses gestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, nachdem mehrere Wirtschaftsprüfer ein Bewertungsgutachten im Rahmen der Verschmelzung nach den konservativen Bewertungstandards des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) erstellt haben, nach dem auch die Umtauschverhältnisse ermittelt wurden, das die Anträge Erfolg haben sollten. Darüber hinaus wurden auf den jeweiligen HVs mit großer Mehrheit der Fusion zugestimmt.
3 – die Gap, einer der Fusionspartner, hatte 149.559,64 Euro Vorsteuern beim Finanzamt in 2000 geltend gemacht und auch erhalten, nun macht dieses Finanzamt den bereits seiner Zeit ausgezahlten/genehmigten Betrag wieder geltend. Eine Aussetzung auf Vollziehung und Einspruch wurde erstmal stattgegeben. Also abwarten was daraus wird .....
wenn ich den Risikobericht heute lese und ihn mit dem Risikobericht aus dem Fusionsbericht vergleiche dann hat sich da schon einiges zum positiven verändert, sprich die Art der Abfassung des Risikoberichtes gibt es bei Group schon länger ....
Dem gegenüber stehen aber auch Dinge bei denen Group T. die Aussicht haben zusätzliche Erträge zu generieren, wie z.B. Rückerhalt von ehemaligen Ausleihungen ( siehe Vergleichsbeschluss letzte HV – immerhin im 7 stelligen Bereich), Rechtsstreite über eigene Lizenz- und Urheberrechte die von Dritten verletzt wurden, usw. .... und somit sind wir schon beim nächsten Thema
- sonstige betriebliche Erträge
hier wurden 1,106 Mio. ausgewiesen und schon wird von einigen Diskussionsteilnehmern impliziert der ganze Betrag von 1,1 Mio. komme von der Vorabausschüttung der Cyonic AG und eigentlich hätte man ein negatives Halbjahresergebnis ausweisen müssen .....
wenn man solche Aussagen in den Raum stellt sollte man sich nach m.M. vorher schon mal mit dem Posten „sonstige betriebliche Erträge“ auseinander setzten und vielleicht sich auch mal die Arbeit machen in die Historie zu schauen, dann würde man selbst als „Außenseiter“ schon sehen was alles in dieser Posi. steckt. So z.B. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (1. Hj. 2006 0,36 Mio. und 0,62 Mio. in 2006 gesamt), Untervermietung, Sachbezüge an Mitarbeiter (z.B. Kfz – Kosten) Erträge aus Fördergelder, Erträge aus Wertberichtigungen zu Forderungen, Werbekostenzuschüsse, usw. und natürlich haben solche Posten auch Gegenposten bei den Aufwendungen (auch die Cyonic Geschichte – Aufwendungen für z.B. Rechtsberatungskosten .... Also solange der Betrag nicht genannt wird (vielleicht kommt da ja was in den Ausführungen im Jahresbericht) kann man hier nur spekulieren, aber mit Sicherheit sind es keine 1,1 Mio., vielleicht ist es ja die Hälfte oder auch etwas mehr ? - das kommt der Realität dann sicher schon etwas näher ....! und relativieren dann auch die getätigten Ausführungen von Diskussionsteilnehmern .....
- Erträge aus aktivierten Eigenleistungen
hier wurde eigen entwickelte „marktfertige“ Software aktiviert, so wie in der Vergangenheit auch und das ist völlig normal und selbstverständlich gibt es dafür auch einen „Gegenposten in den Aufwendungen, siehe in den Abschreibungen .... aber was macht man dann aus diesem Posten, man zieht ihn mal ab .... etwas sachlicher wäre da schon fördernder, aber das ist ja auch nicht beabsichtigt, da redet man lieber von seinem „Bauchgefühl“ ......
- Geschäfts- und Firmenwerte
auch so eine Diskussion über die Werthaltigkeit, eventuellem Abschreibungsbedarf usw.
Der Firmenwert und nebenbei bemerkt auch die heutige Aktienanzahl, resultiert aus der gemeinsamen Fusion der Globelware, Gap und Group (alt) zur heutigen (nach der Umbenennung) Group Technologie Der Höhe des Firmenwertes resultiert nicht aus irgendwelchen überteuerten Firmen Zukäufen oder ......, sondern aus einem Bewertungsgutachten mehrerer Wirtschaftsprüfer die im Rahmen der Verschmelzung nach den konservativen Bewertungsstandards des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) diese Werte ermittelt haben. Hier noch mal zur Erinnerung :
Globelware = 1,17€/Aktie Gap AG = 1,18€/Aktie Group Technologies = 15,28€/Aktie
Daraus wurde das Tauschverhältnis ermittelt, d.h.
für 1 Gap Aktie bekommt man 1 Globelware Aktie + 1 cent in bar (1:1) für 1 Group T. Aktie bekommt man 13 Globelware Aktie + 7 cent in bar (1:13)
Anmerkung: eine Globelware Aktie = eine heutige Group T. Aktie ( nach der Umbenennung von Globelware zu der heutigen Group Technologie)
Grundsätzlich ist es natürlich möglich das es mal zu Teilabschreibungen kommen kann, deswegen werden ja auch laufend Überprüfungen durch einen Niedrigst-Werte-Test (Impairment Test) durchgeführt. Die Werte wurden vor 2 Jahren ermittelt, und seit der Fusion entwickelt sich Group T. nach m.M. positiv und
- die Zukunftsaussichten in beiden Geschäftsbereichen (man hat also 2 Standbeine ist sicherer als eins) werden allgemein positiv beurteilt - den Produkten wird ebenfalls eine gute Marktstellung eingeräumt - Group T. hat den Turnaround im letzten Jahr geschafft - die Prognosen sehen ein hohes Wachstum für die 2007 und 2008 vor
nach m.M. wird es bei diesen Vorlagen z.Z. sicher nicht zu Teilabschreibungen kommen ....! Darauf hin einen Wert von 0,4 Euro/Aktie ( = ca. 9 Mio. für Group T.) zu sehen, halte ich gelinde gesagt für stark untertrieben ......
- zu Cash flow statement
da kann man mal sehen was in der Firma steckt.
4,264 Mio. aus laufender Geschäftstätigkeit im 1. Halbjahr
und was wir daraus wieder von interessierten Seiten gemacht ? die ganze Sache wird mit irgendwelchen Thesen so gerechnet das für weniger erfahrene Anleger ein Chaos daraus wird ....., anscheinend um diese in ihrer Investition zu verunsichern ...., so wie man es gerade braucht, das hat für mich dann schon einen sehr faden Beigeschmack .....,
Wenn man nun die von mir geschätzten 0,5 – 0,7 Mio. (das ist natürlich eine spekulative Annahme siehe Begründung/Ausführung oben unter „sonstige betriebliche Erträge“) herausnehmen würde, sind das immer noch 3,5 - 3,7 Mio. im ersten Halbjahr !
weiter wurde dann Investition von 1,224 Mio. getätigt, Erwerb von immateriellen Anlagenvermögen, mit dem man sich wohl in der Zukunft zusätzliche Gewinne verspricht, sonst hätte man das ja wohl nicht gemacht ......
und unter Finanzierungstätigkeit hat man noch ein minus von 365.000 Euro ausgewiesen, das ist nichts anderes als eine Teilrückzahlung des Restdarlehn an die West LB, das sich nun noch auf ca. 1,5 Mio. beläuft.
zusammen mit dem Zahlungsmittelbestand vom 1.1. 07 von 1,5 Mio. hat man nun zum 30.6. einen Zahlungsmittelbestand von 4,06 Mio.
bei dem aufgeführten Posten „Währungsausgleich“ in Höhe von minus 95.000,- handelt es sich nach meinen Infos um eine kalkulatorische Verlustvortragsherabsetzung von Auslandsgesellschaften deren Hauswährung nicht der Euro ist...., also da nichts verwechseln ......
- was mir beim lesen des Berichtes noch aufgefallen ist, hier steht unter den „Sonstigen betrieblichen Aufwendung die Posi. Prüfungs- und Beratungskosten mit einem recht hohen Wert von 0,688 Mio., wenn man dann aber überlegt das im Gegensatz zum letzten Jahr die HV und der Abschluß 2006 im 1.Hj. waren, hat man hier praktisch Aufwendungen bereits ins 1. Hj. gezogen die in dieser Höhe dann im 2. Hj. nicht mehr anfallen sollten .....
für meinen Teil, sehe ich Group T. auf gutem Weg und die nun erhöhte Ergebnisprognose für 2007 von 1,58 Mio. auf 2,6 Mio. kommt mit Sicherheit nicht alleine aus der Vorabausschüttung der Cyonic AG, sondern ist eine Mischung aus verbesserter Ertragslage und der Vorabausschüttung....... - es sei denn wir bekommen im 2. Halbj. noch mal eine weitere Ausschüttung von 0,4 - 0,6 Mio........
Gruß megalith
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