UWWU: "Wie will man das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen, wenn man die Alteigentümer quasi enteignet? Auch kann man die neuen Eigentümer - anteilig auch die, die ihre Vorzüge (JPS) irgendwann einmal gewandelt bekommen - mit dieser Enteignungsoption nicht überzeugen. Sie stehen dann nämlich in der gleichen Situation, wie die jetzigen Stammaktienhalter."
Ich habe ähnliche Argumente vor kurzem bei iHub vorgetragen (unten kursiv) und erhielt die folgenden ernüchternden Antworten:
https://investorshub.advfn.com/boards/replies.aspx?msg=165985275
deepL + edit
Zitat: Ich [bin der Ansicht] dass [eine Warrantsausübung und/oder SPS-Umwandlung] die Zeichner der neuen Aktien abschrecken könnte. Diese werden sich sehr genau ansehen, wie die Regierung in den letzten 13 Jahren mit den Altaktionären umgegangen ist, denn etwas Ähnliches würde nach der nächsten Immobilienkrise (falls sie kommt) auch Ihnen blühen. Die neuen Zeichner werden sich nicht freiwillig abschlachten lassen.
Ich habe dieses Argument nie geglaubt. Was auch immer die Regierung den Aktionären in den letzten 13 Jahren angetan hat, kann nicht wieder rückgängig gemacht werden, und ein Geschenk an die derzeitigen Aktionäre wird die neuen Anleger kein bisschen beruhigen...
Das neue Geld wird in die Fußstapfen der Aktionäre von 2008 treten, nicht in die von 2022 (oder wann immer die Kapitalerhöhung stattfindet). Die einzige Möglichkeit, wie die Regierung Geld zur Beruhigung der neuen Investoren verteilen könnte, bestünde darin, dass sie die Aktionäre von 2008 auszahlt, unabhängig davon, ob sie ihre Anteile inzwischen verkauft haben, während alle, die nach 2008 gekauft haben, ausgeschlossen werden.
Ich denke, dass es den neuen Investoren völlig egal sein wird, wie die alten Stammaktien vor der Kapitalerhöhung unter den bestehenden Stammaktionären, dem Schatzamt und den JPS-Haltern aufgeteilt werden.
Zitat:Es besteht also bis zu einem gewissen Grad auch ein psychologischer Druck auf die Regierung, die Altaktionäre nicht zu schlecht zu behandeln.
Wenn man sich die Machtverhältnisse in der Regierung anschaut, denke ich, dass eher das Gegenteil der Fall ist: Das Narrativ von den "gierigen Hedgefonds" [die an der Rettung Fannie/Freddies verdienen wollen] ist sehr mächtig, und ein allzu großes "Geschenk" würde von vielen der aktuellen Machthaber sehr negativ gesehen werden.
Eine Löschung der SPS-Aktien, statt sie in Stammaktien umzuwandeln, läuft im Grunde darauf hinaus, dass das Finanzministerium den bestehenden Stammaktionären einen riesigen Scheck ausstellt. Warum um alles in der Welt sollte sich das Finanzministerium für einen solchen Weg entscheiden, wenn dieser weniger Geld für die Regierung und ein schlechtes politisches Image mit sich bringt?
Und bitte antworten Sie nicht mit: "Klagen". Denn das Einzige, was Bestand haben könnte, ist eine Klage wegen Enteignung, die lediglich zu einer Entschädigung in Höhe des Kursrückgangs der Aktien vor und nach der Umwandlung in Stammaktien führen kann, also [den Klägern] höchstens ein paar Milliarden einbringt. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den Vorteilen für das Schatzamt (A.L.: das für sich bis über 100 Mrd. $ rausholen kann).
Zitat: Ein SPS-Swap in Stammaktien könnte formal damit gerechtfertigt werden, dass FnF 2008 tatsächlich bankrott waren und daher eine Umstrukturierung ähnlich dem Chapter 11 auch heute noch akzeptabel wäre.
Die Regierung muss nicht einmal so weit gehen. Die Begründung für eine Umwandlung der SPS in Stammaktien wäre die gleiche wie die für die Ausübung der Warrants: Die Aktionen würden den Wert für die Steuerzahler erhöhen, ihm also Geld bringen. Ein anderer Grund ist nicht erforderlich, auch wenn das Schmälern der "Hedgefonds-Windfall-Profite" ein netter politischer Zusatz-Bonus ist.
Zitat: Dennoch wäre es ein sehr "brutales" Verfahren, das die Stammaktionäre effektiv enteignen würde.
Ich stimme dieser Darstellung überhaupt nicht zu. Eine Umwandlung der SPS in Stammaktien wäre mitnichten eine "Enteignung", da diese Bezeichnung implizit den Vergleich mit einer kontrafaktischen Situation beinhaltet. Die Stammaktien haben im Moment praktisch keinen wirtschaftlichen Wert, und der Aktienkurs liegt unter 1 $. Es gibt für das Finanzministerium ohnehin fast nichts zu "enteignen".
Zitat: Die Streichung des SPS und die bloße Ausübung der Warrants wäre ein Signal an die Zeichner der neuen Aktien, dass die Regierung - nach all dem Missbrauch, den sie z. B. in Gestalt des NWS während der Zwangsverwaltung getrieben hat - zumindest ein gewisses Maß an Fairness zeigen will.
Das Problem bei der Verwendung des Begriffs "Fairness" ist, dass es so viele Definitionen dieses Wortes gibt, wie Menschen, die man fragt. Leute wie John Carney und Scott Foster sind der Meinung, dass der "fairste" Weg, mit den bestehenden FnF-Aktionären umzugehen, darin besteht, sie alle auf Null zu setzen.
Und, wie ich oben schon sagte, glaube ich nicht, dass ein neuer Investor durch eine "faire" Behandlung der Aktionärsbasis von 2022, die sich wahrscheinlich kaum mit der der vor 2008 überschneidet, beruhigt würde. Alles, was es ihnen sagt, ist, dass sie ihre Aktien auf unbestimmte Zeit halten müssten (was 13 Jahre oder mehr sein könnte), um ihr Geld bei einem weiteren Abschwung zurückzubekommen....
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