Ist es Altersweisheit oder Alterssturheit? Nach dem Interview würde ich auch nicht von Demenz ausgehen. Im Alltag gibt es das ja öfter auch, sei es in Familienbetrieben oder auf Bauernhöfen, "der Alte", meist sind es die Männer, will nicht loslassen, doch die tägliche Arbeit überlässt er gerne den jüngeren, aber will die Kontrolle behalten, alles immer noch bestimmen usw. Da spielen aber die Besitzverhältnisse jeweils eine grosse Rolle. Biden zog sich ja auch dann mit der Familie zurück zur Beratung, wie ein Familienoberhaupt, doch die USA oder das Präsidentenamt gehören nicht ihm, er tut aber fast so, er lasse sich nicht verdrängen. Ist das ein Verdrängen, wenn man ihn nicht mehr für weitere vier Jahre für fit genug hält so ein stressiges Amt auszuüben? Vier Jahre sind recht lang. Die Umfragewerte will er nicht glauben. Doch ist das nicht eine persönliche Glaubensfrage. Es ist offensichtlich, dass sein Auftreten Zweifel wecken muss. Beraten ihn seine Familienmitglieder, doch das ist eben nicht eine Familienangelegenheit. Ich empfinde das alles als beängstigend und tragisch.
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