Folgt man der Stimmung der Börsianer, so hellt sich die deutsche Wirtschaft zum Sommer abermals auf. Das ZEW-Barometer für die Konjunkturaussichten in den kommenden sechs Monaten stieg im Juli um 5,2 Punkte auf 52,7 Zähler. Der zunehmende Optimismus dürfte sich auf den geplanten Investitionsbooster und die Infrastrukturausgaben der Bundesregierung stützen. Gleichzeitig geben die bisherigen Zinssenkungen der EZB sowie die Perspektive auf eine mögliche Reduzierung des Leitzinses um weitere 25 Basispunkte Anlass zur Hoffnung, dass die Finanzierungskonditionen sich weiter verbessern könnten. Dies, gepaart mit der Aussicht auf eine mögliche Einigung im Handelsstreit mit den USA, sollte Schwung in die hiesige wirtschaftliche Entwicklung bringen. Auch die ZEW-Lagebeurteilung verbesserte sich deutlich - wenn auch weithin im mittleren negativen Bereich - und zwar von -72 auf nunmehr -59,5 Punkte. Hier besteht also weiterhin viel Potenzial für eine weitere Verbesserung. Dennoch ist Vorsicht geboten: Die jüngste Eskalation des Handelskonflikts dürfte von den befragten Finanzmarktanalysten nur teilweise berücksichtigt worden sein.
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