mich an diesen Naziführer von Den Identitären aus Berlin, der in der Doku meinte, er wäre deshalb vom Linken zum Rechten geworden, weil es bei ihm in der Schule so viele Türken gegeben habe, die Nationalisten seien. Das Dumme ist immer, dass es dann niemandem gab, der ihm bei dem Argument mal Paroli geboten hat. Ich hätte wahrscheinlich einfach nur ein bißchen gegrinst und ihn gefragt, ob er als Linker zum Nationalisten wird, weil es andere Leute auch tun. Das soll sein Argument sein? Als nächstes sagt er dann, weil andere Leute eine Waffe in die Hand nehmen, mache ich das auch.
Man sieht es doch in Ländern wie Russland, Polen, Ungarn und der Türkei wohin die ganze patriotische Argumentation führt.
Herr Gauland meint ja immer an die Adresse der etablierten Parteien gerichtet, nur weil man heutzutage heimatliebend sei, würden die Linken gleich einen direkten Weg nach Auschwitz herstellen. Darauf würde ich am liebsten immer antworten, dass es ja noch was zwischen heimatliebend und Auschwitz gibt. Nämlich eben das was wir in Osteuropa derzeit sehen, wo sich in Ungarn Sinti und Roma nämlich durchaus fast wie Freiwild fühlen müssen, wo in Polen Muslime (aber auch Juden wieder) zunehmend Hetze und Gewalt (insbesondere durch geduldete Hooligans) ausgesetzt sehen. Von den Anfeindungen gegenüber Homosexuellen überall in diesen Ländern mal ganz zu schweigen. Die Nazis und Hools machen die Drecksarbeit, und die rechten Politiker waschen sich in Unschuld. Sprache und Politik von Rechtspopulisten und selbsternannten Patrioten führt halt genau dorthin, erst recht wenn sie dann auch noch an der Macht sind. Und beim Konflikt zwischen der Türkei und den Kurden sieht man es genauso, wo Nationalismus hinführen kann. Erdogan sieht sich gewiss auch nicht als Nazi. Wenn ich ihn so bezeichnen würde, käme ich wohl in den Knast. Er beschwört aber eben genau diesen nationalen Patriotismus und Nationalismus, der ihm die Unterstützung bei seinem Vorgehen gegen Opposition und Kurden Zuspruch gibt.
Ich könnte jetzt noch von der Weimarer Republik anfangen. Auch damals hat wohl niemand (außer den damals schon straffen Nazis) gedacht, dass die Hitlerdiktatur zu Auschwitz führt. Nur ganz wenige sprachen verklausuliert von der Verdrängung des Juden aus dem deutschen Volkskörper. Heutzutage haben wir hingegen schon wieder Rechtspopulisten, sogar selbsternannte Rechtsintellektuelle, die von Rückführung von Millionen Ausländern sprechen, um die deutsche Kultur und Sprache und damit das Volk zu bewahren. Das Wort Rasse vermeidet man dabei natürlich, aber was die Rechten machen, ist nichts anderes als völkischer Rassismus, den man nur versucht durch die Verharmlosung von Begriffen wie Patriotismus zu befeuern. Der ganz normale Deutsche dürfe nicht mal mehr patriotisch sein, obwohl ja total harmlos. Mit diesen Argumenten wandern wir jetzt seit einigen Jahren immer weiter in den Nationalismus, europaweit, auch leider in Deutschland. Man merkt es ja hier im Forum. Mit manchen Usern, mit denen man noch vor 5 Jahren ganz gut auskam, ist heutzutage kaum noch zu diskutieren. Die sind dermaßen auf dem Trip, wir werden von Systemmedien und einem linksversifften System regiert und der Islam würde uns alle bald unterjochen, dass man da gar keinen Zugang für Argumente und Fakten mehr findet. Schon erschreckend, teilweise auch im eigenen Familienkreis. Ich bin gespannt, wann es die ehemals liberalen Menschen bemerken, wie weit es schon gekommen ist. Hoffentlich ist es nicht dann schon zu spät und wir haben wieder ein Europa mit nationalistischen Bestrebungen. Bis dann mal 2-3 "Führer" dieser Nationen ihr Volk auch für mehr hinter sich weiß als nur keine Ausländer mehr reinzulassen. ----------- the harder we fight the higher the wall
|