Rund 80 % der Frauen klagen im Winter über kalte Füße. Männer tun dies oft als wehleidiges Gejammer ab. Tatsächlich kann die Temperatur in den Zehen der Frauen bis auf acht Grad sinken.
Die weiblichen Eisfüße sind evolutionsbedingt. Während der Mann als Jäger zu 40 % aus Muskeln besteht, sind es bei der Frau als Hüter nur 23 %. Fast zwei Drittel der Muskelarbeit werden jedoch in Wärme umgewandelt. Das heißt: Je mehr Muskeln man hat, desto besser funktioniert die Wärmeproduktion. Zudem ist Männer-Haut etwa 15 % dicker als die der Frauen und kann Wärme so besser speichern.
Weiterer Grund für die Eisfüße: Die Frau kühlt schneller aus. Denn das Verhältnis von Körperoberfläche und Masse ist bei ihr ungünstiger als beim Mann. Ihre Überlebensstrategie: Die Wärme wird im Körperkern konzentriert.
Das Resultat: Füße und auch Hände werden extrem schnell kalt. Die Temperatur in den Zehen kann sogar bis auf acht Grad sinken. Kalte Füße machen jedoch danfällig für Erkältungen. Die Nasenschleimhaut wird weniger durchblutet, Viren und Bakterien können sich leichter ansiedeln. Die B.Z. gibt zehn Tipps, die gegen Ihre Eisfüße helfen können.
1. Stehen Sie auf Filzsohlen! Gerade beim Rumstehen auf Schnee und Eis geht jede Menge Wärme über die Schuhsohlen verloren. Isolieren Sie also Ihre Schuhe nach unten gut ab! Filzsohlen gibt es ab ca. 2,50 Euro in Schuhgeschäften. Sohlen aus Lammfell haben den Nachteil, dass sie mit der Zeit dünn gelaufen werden und die Wärme nicht mehr so gut abhalten.
2. Leben Sie auf großem Fuß Lassen Sie den Füßen Luft im Schuh. Zu enge Schuhe nehmen ihnen den Atem. Zudem speichert ein kleines Luftposter zwischen Schuh und Fuß Wärme.
3. Doppelt hält wärmer! Ziehen Sie lieber zwei Strümpfe übereinander an (Socken aus Alpaka-Wolle halten warm, ohne dass die Füße schwitzen, ab ca. 10 Euro). Achten Sie darauf, dass sie locker sitzen. Finger weg von engen Strümpfen: Der Druck auf die Blutgefäße hemmt die Durchblutung.
4. Massieren Sie Ihre Füße! Rollen Sie jeden Abend Ihre Füße etwa sieben Minuten auf einem Igelball (ab circa 2 Euro in Drogerien und im Sporthandel). Das regt den Stoffwechsel an.
5. Setzen Sie auf Kirschkerne! Kirschkernkissen wurden schon im Mittelalter geschätzt. Einfach im Backofen oder in der Mikrowelle erwärmen, Füße draufstellen und Sie spüren, wie wohlige Wärme in den Körper steigt (ab ca. 8 Euro in Reformhäusern).
6. Werden Sie eine Wärme-Pantoffel-Heldin! Die Heizhausschuhe Slippies Boots wirken wie ein heißes Fußbad auf der Couch oder im Bett. Schuhe einfach in Mikrowelle oder Backofen erwärmen. So bleiben sie bis zu zwei Stunden warm (von greenlife Valuev, ab ca. 25 Euro).
7. Ölen Sie Ihre Zehen mit Zimtöl ein! Das kurbelt die Durchblutung an und wärmt wunderbar. Für das Massageöl 50 ml Mandelöl mit 1 Tropfen reinem ätherischen Zimtöl (ab etwa 13 Euro im Reformhaus)) mischen. Vorsicht: Nicht für Schwangere und Menschen mit Erkrankungen wie hohem Blutdruck geeignet!
8. Schlagen Sie die Beine nicht übereinander! Das hemmt die Blutzirkulation und den Wärmetransport.
9. Baden Sie Ihre Füße! Machen Sie ein Fußbad in fünf Litern heißem Wasser und 20 Gramm Senfmehl. (100 Gramm ab ca. 2 Euro, in Apotheken, Bioläden erhältlich) Zehn Minuten baden. Das wärmt die Füße wieder.
10. Treten Sie im Schnee! Um Eisfüßen vorzubeugen, treten Sie im frisch gefallenen Schnee. Das verbessert Kreislauf und Stoffwechsel. Am besten gleich nach dem Aufstehen mit noch warmen Füßen!
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