Mein letzter Kommentar zum Thema, denn er ist weder mein Guru noch soll das hier ausarten oder offenbar persönlichen Fehden dienen. Und noch einmal: Ich sehe ihn möglichst objektiv. Deshalb kritisiere ich auch einiges, keine Frage.
Was Traderfox angeht, deren Zahlenwerk Du ja angeblich kennst, so ist nach meinem Wissen Finanzen.net mit 25.1% daran beteiligt und die gehören als Tochter bekanntlich zu Axel Springer, kann man schnell googeln. Daher liegt der Verdacht nahe, dass dort Interesse bestehen könnte, nicht muss.
Traderfox ist in erster Linie eine Software, was das mit Reutlingen zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Aber ich ahne, dass Du die Örtlichkeiten abwerten möchtest. Dann arbeiten dort einige Leute, für Traderfox, fürs aktien Magazin etc. Ich bin kein Insider, sehe auch dort Fluktuation, aber das tut nichts zur Sache, die gibt es überall und macht die Software nicht besser oder schlechter.
Du benötigst keine Informationsquellen, das ist doch schön! Ich erinnere mich, dass Du ein Freund von ETF's bist. Damit übertriffst Du ohne großen Aufwand die meisten Börsianer, wunderbar.
Andere hingegen bezahlen für qualitativ hochwertige Informationen, selbst der Gründer dieses Threads ist/war (ich kenne den aktuellen Stand nicht) bei Mr. Market, nicht wahr? Auch ich bezahle noch für Börsendienste, wenn auch nur noch für sehr wenige nach all den Jahren, räusper Jahrzehnten.
Jeder wählt halt seinen Weg, nicht immer klappt es. Nimm Sascha Gebhard, der einst ein erstklassiges Wikifolio geführt hat, dann mit einem Partner einen Fonds gründete, der nun abgewickelt wird. Ist Sascha deshalb ein schlechter Börsianer? Ganz sicher nicht!
Auf Simons Tradingchannel lasse ich performancemäßig wenig kommen, wenn man davon absieht, dass man viele Ideen inzwischen zeitnah auch ohne Gebühren lesen kann (MT, Twitter, Traderfox). Auch die Erscheinungsweise des Bullboard lässt in 2019 zu wünschen übrig, ganze 2 Ausgaben bislang. Abwägungssache, ob man dafür bezahlen möchte, klar.
Was Traderfox angeht, muss man schon unterscheiden. Die Software selber ist sehr gut, was nicht heißt, das im Details nicht einiges zu verbessern ist. Typisches Problem, wenn man mit aller Macht immer mehr integrieren will. Mein größter Wunsch wäre ein ausführliches Handbuch, denn ich verliere den Überblick über die ganzen Funktionen und immer Videos gucken ist mir zu zeitaufwändig.
Und dann gibt es noch das aktien Magazin. Dort gibt es zig Ranglisten, Portfolios, Musterdepots, "eigene" Indices etc. Grundsätzlich lautet das Thema dort aber "investieren". Wir reden hier also doch über eher langfristige Zeiträume. Schon heute von Scheitern zu reden, finde ich daher unangemessen.
Ich habe ja schon kritisiert, dass z.B. die Rückrechnungen der regelbasierten Portfolios "unsauber" sind. Es lässt sich sicher einiges mehr finden. Aber nüchtern betrachtet kann man Simon nur vorwerfen, dass er bei seinem Streben einige offene Baustellen nicht ganz sauber abarbeitet und gedanklich schon gerne beim nächsten Projekt ist. Das hierbei Dinge auch scheitern, gehört wohl dazu. Wer verweist schon gerne auf ein Misslingen? Lieber wendet man sich neuen Dingen zu. Personen wie Simon, die sich wohl als "Macher" sehen, die ohne Zweifel gerne hoch hinaus wollen, ärgern sich in der Regel selbst am meisten darüber.
Fazit: Ich mache oft genug eine Faust in der Tasche, ärgere mich mitunter maßlos, bin genervt von lange bekannten Fehlern, mag seinen emotionalen Rundumschläge nicht. Aber man muss auch sehen, was er leistet und schafft. Und wie sagte meine (geschäftlich sehr erfolgreiche) Oma immer: nur wer nichts tut, macht keine Fehler. Statt also sich auf die negativen Aspekte zu konzentrieren, sollte man objektiv auch das Positive sehen. Wer das nicht will, kann es ja selbst besser machen ;-)
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