verbräuche".
Informative und kompakte Ausarbeitung mit anschaulichen Charts zu den in Deutschland in Rede stehenden LNG-Terminals / von der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. und
Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH.
"Fazit
Durch die zügige Bereitstellung von FSRUs zum Import von LNG und der anschließenden Fertigstellung von Landterminals soll die Versorgung Deutschlands mit Erdgas in den nächsten Jahren sichergestellt werden. Sollten alle für die obige Auswertung berücksichtigten Projekte realisiert werden, ist zu erwarten, dass nach der Fertigstellung aller FSRUs die Versorgungssicherheit ab Ende 2023 auch bei einem vollständigen Ausbleiben russischer Erdgaslieferungen gewährleistet werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt wäre jedoch eine relevante Mangellage zu erwarten, die wohl zu Einschränkungen und Preissteigerungen führen würde.
Im weiteren Zeitverlauf erscheint es allerdings realistisch, dass bereits vor 2030 relevante Überkapazitäten für den Import von LNG bestehen. Dies ergibt sich, bei Realisierung aller Projekte in der momentan bekannten Kapazität, aufgrund eines in Zukunft weiter rückläufigen Bedarfs an fossilem Erdgas. Bei entsprechend dieser Auswertung über 2030 hinaus weiterhin stattfindenden Erdgasimporten per Pipeline könnte frühestens ab dem Zeitraum von 2035 bis 2039 komplett auf den Import von LNG verzichtet werden.
Da voraussichtlich auch zukünftig – dann klimaneutrale – Energieträger nach Deutschland auf dem Seeweg importiert werden müssen, sollte die Umrüstbarkeit der geplanten LNG-Terminals auf grüne Energieträger technisch und wirtschaftlich möglich sein. Andererseits würden Lock-In-Effekte drohen, die zu Importen von LNG über den gemäß der deutschen Klimaziele zulässigen Zeitraum hinaus führen könnten.
Je nach zu importierendem grünem Energieträger unterscheiden sich die technischen und finanziellen Herausforderungen, so dass es gilt, dies bereits in der Planung zu berücksichtigen. Insbesondere im Falle von LH2 dürfte eine entsprechende Umrüstung jedoch schwierig sein. Dass über die jetzt geplanten Terminals grüne Energieträger importiert werden können, erscheint aufgrund unproblematischerer Alternativen wie grünem Ammoniak oder synthetischem Methan trotz mancher Herausforderungen als eher wahrscheinlich.
Würde es zu einer entsprechenden Umstellung oder Umrüstung freiwerdender LNG-Kapazitäten kommen, ließe sich der komplette Bedarf an Wasserstoff und Derivaten bis über 2040 hinaus über diese Terminals decken. Auch anschließend dürften die Kapazitäten angesichts Eigenproduktion und Importen via Pipeline ausreichend sein, so dass wohl keine weiteren Terminals nötig wären und voraussichtlich auch nicht alle Terminals umgerüstet werden müssten."