deine Aussage: "Das es sich dabei angesichts der immensen Schulden nur um eine kurzfristige Weiter-Überlebenschance handelt, möchte ich nicht glauben. Dafür ist der Aufwand der mit der Fortführung verbunden ist sicher zu groß." Von welchem Aufwand redest du denn ?
Grundsätzlich kann man doch drei absolute Fakten bei der Entwicklung in den letzten Tagen bei Conergy erkennen:
1. Es hat nicht nur ein Hedge Fonds zu Diskounterpreise Conergy aufgekauft, sondern gleich zwei mit Sothic und York Capital. Das heißt doch, dass einem Hedge Fonds das Risiko bei Conergy viel zu hoch ist und das obwohl beide Hedge Fonds zusammen nur so rd. 30 Mio. € ausgegeben haben. Für Hedge Fonds ist das alles andere als eine hohe Summe. So was nennt man dann die Risikominimierung. 2. Zwei Hege Fonds haben mit einer lächerlichen Summe von gerade mal so 30 Mio. € den Machtkampf bei Conergy gewonnen und Conergy-Kredite werden derzeit mit einem Abschlag von 70% gehandelt. Das zeigt welch High Risk-Investment Conergy überhaupt ist. 3. Die Commerzbank hat trotz seinem Großaktionärsdasein und als größter Kreditgeber den Machtkampf mit den beiden Hedge Fonds verloren und das zeigt dann schon, dass die Commerzbank nicht gewillt war bei Conergy noch höhere Risiken einzugehen.
Jetzt zu deinem Aufwand lehmannsbrother. Ich sehe da überhaupt keinen großen Aufwand. Die beiden Hedge Fonds haben so rd. 120 Mio. € Conergy-Kredite für ca. 30 Mio. € aufgekauft und werden mit dieser geringen Summe die Macht bei Conergy übernehmen. Schon sehr erstaunlich diese geringe Summe, wenn man davon ausgehen würde, dass Conergy lange überleben kann. Bei dieser Entwicklung der letzten Tage, im Prinzip seit Freitag vor einer Woche, bin ich noch skeptischer wie vorher bei Conergy.
Wie es jetzt erst mal weiter geht ist zwar reine Spekulation, aber dass die Hege Fonds nur ihr Ziel erreichen können, wenn die Cobank unter 25% bei Conergy kommt und die beiden Hedge Fonds über 25% kommen, ist wohl logisch. Rd. 80 Mio. €, der von den beiden Hedge Fonds gehaltenen Conergy-Kredite, dürften in neue Conergy-Aktien umgewandelt werden. Bei einem Ausgabepreis von 0,27 € würden somit die beiden Hedge Fonds knapp 300 Mio. neue Conergy-Aktien bekommen. Somit hätte dann Conergy rd. 700 Mio. Aktien im Umlauf und die beiden Hedge Fonds halten dann 43% von Conergy für gerade mal so um die 30 Mio. €. Die Commerzbank hätte dann nur noch 16% bei Conergy. Mit diesem Deal von gerade mal 30 Mio. € hätten dann die beiden Hedge Fonds das komplette Sagen bei Conergy.
Wenn man sich mal die Aktienanzahl so anschaut, die die Hege Fonds so von Conergy für gerade mal 30 Mio. € bekommen könnten, dann gehen doch die Hedge Fonds eigentlich so gut wie gar kein Risiko ein. Selbst wenn die Conergy-Aktie auf 0,10 € fallen würde, hätten die beiden Hedge Fonds immer noch keine Verluste zu verbuchen. Außerdem können die beiden Hedge Fonds so nebenbei die eine oder andere Mio. dazu verdienen mit dem Aktienhandel mit Conergy. Das haben sie auch sicher schon getan. Gestern wäre dafür ein guter Tag gewesen. Auch Ende Juli, als die ersten Gerüchte um Yorkl Capital aufkam hätten Insider schönes Geld mit Conergy-Aktien gemacht. Da ging es dann auf bis zu 0,86 € hoch. Dass die Conergy-Aktie bei guten News nach oben hüpft ist ja nun wirklich kein Geheimnis und Conergy hat mit ihren 400 Mio. Aktien auch ein relative hohes Handelsvolumen bei solchen News. Somit ist Conergy für solche Hedge Fonds ideal um auch direkt zu handeln. Die brauchen doch nur eine gute News lancieren und schon geht es rauf und dann kann man die Conergy-Aktien, die man billig eingekauft hat, problemlos teuer verkaufen. Mit dieser Strategie können die beiden Hedge Fonds sicher auch noch die eine oder andere Mio. so nebenbei verdienen.
Wie gesagt lehmannsbrother, aufgrund der ganzen Fakten, die man gestern so lesen konnte, kann ich nun wirklich nicht erkennen, dass Conergy über dem Berg sein sollte. Das Risiko für die beiden Hedge Fonds ist wie schon erklärt sehr gering und die Cobank verabschiedet sich still und heimlich von Conergy. Ist doch wohl alles andere als ein gutes Zeichen für die Zukunft von Conergy. Außerdem ist es für mich schon sehr erstaunlich, dass nicht ein Hedge Fonds mit dabei ist, sondern gleich zwei. Schon alleine diese Tatsache ist bezeichnend wie äußerst schwierig die Lage bei Conergy ist. Sollte, wie von einigen Analysten vorhergesagt, die PV-Nachfrage in 2011 in den ersten sechs Monaten wirklich stark nachlassen und die Modulpreise um 15% sinken, dann würde das für Conergy mal ganz unabhängig davon was die Hedge Fonds wirklich vorhaben, nicht nur sehr gefährlich werden, sondern wohl auch das Ende bedeuten. Jedoch dürfte in den nächsten Wochen der Kursverlauf nicht von der fundamentalen Seite determiniert werden, sondern eher davon bei welchem Kurs die Kapitalerhöhung durchgezogen wird. Dahin wird sich dann wohl auch der Kurs bewegen. Q-Cells ist das beste Beispiel dafür.
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