Ich sehe das "nieder mit der Wallstreet-Mafia" eben als Momentum an, sicherlich auch durch überflüssige Zeit im Lockdown. Aber eben ein Momentum, was primär online ausgelebt wird.
Du darfst ja nicht vergessen, dass auch diese Gruppe nur ein Quentchen darstellt. Ähnlich wie Pegida (um mal ein Beispiel für Rechts zu nehmen), die Antifa-Gruppierungen (links) oder die Querdenker (der von dir angesprochene Mix) nur ein ein Quentchen der Bevölkerung darstellt und von dem man nur durch die Medienwelt und ihre clickbait- und schlagzeilengetriebene Berichterstattung (mehr Zeitgeist denn je) überhaupt nur in den Ausprägungen wahrnimmt und die trotz Echochamber Internet und Medienwelt weiterhin so klein bleiben.
Auf Dauer ist das nämlich doch zu zeitraubend, zu nervenaufreibend und zu risikobehaftet, um jetzt dauerhaft solche Aktionen in der Ausprägung zu sehen. Irgendwann arbeiten und studieren die Leute dann ja doch wieder normal und fragen sich, ob sie wirklich mal wieder in ner Klausur sitzen wollen, während sie sich fragen, ob ihr Depot just in dem Moment 50 Prozent im Minus oder 300 im Plus ist.
Guck Dir Fridays for Future an. Hatte sich vor Corona als BEwegung schon ein wenig ausgelaufen, ebenso wie Pegida mittlerweile nur noch als Randerscheinung wahrgenommen wird.
Jetzt ist es gerade der Kampf gegen die SHorties, in zwei Wochen gibt's vielleicht den nächsten Meme-Hype. Am PC sitzen und tippen ist eben doch die einfachere Revolte. Vor allem, wenn man in einem abgesicherten Sozialstaat lebt und nicht in einer Zeit von Rassentrennung, Unterdrückung oder ähnlichem.
Wie Du selbst ja indirekt sagst: Hier geht's ja nur um (etwas mehr) Geld. Und nicht um alltägliche Lebensstandards.
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