Manchmal ist es so, dass ein Wirkstoff zweckentfremdet wird. So ist der eigentliche Sinn von Ibuprofen, Schmerzen zu lindern. Da es entzündungshemmend wirkt, wird es aber auch gegen Entzündungen eingesetzt. Paracetamol genauso. Manchmal ist es eben so, dass sich für bestimmte Substanzen ganz andere Anwendungsmöglichkeiten ergeben als es eigentlich geplant war. So forschte mal jemand an einem neuen Klebstoff, der aber missriet. Er erkannte die Vorteile seineses schlecht, aber dafür immer wieder klebenden Klebstoffs und erfand den Post-It-Klebezettel. Jedenfalls habe ich sas mal irgendwann gelesen.
Unser geliebtes DPOCl hat nun mal eine doppelte Wirkung: 1.) antiviral und 2.) das Zellwachstum fördernd.
Beinahe das, was in der Tierhaltung die eierlegende Wollmilchsau ist. Auch wenn die Produktpipeline von CytoTools recht kurz ist, könnte die Liste der möglichen Anwendungen noch deutlich an Länge zunehmen. Und weder bei diabetischem Fuß, noch bei offenem bein, noch bei Covid19 oder der Grippe sprechen wir über Anwendungen, die für einen von 100.000 Menschen mit einem sehr seltenen Gendefekt interessant sind, sondern über potenzielle Blockbuster. Wichtig ist nur, dass das Management die großen Potenziale nicht wieder total verpeilt. Aktuell sehe ich das aber nicht. Für die Covid-Anwendung einen Parnter zu suchen, finde ich strategisch genau die richtige Entscheidung. Wenn das gelingt, hat man sicherlich eine prall gefüllte Kasse, eventuell auch Aussicht auf Royalities und kann alle weiteren Projekte rund um DPOCl ohne weitere Kapitalerhöhungen finanzieren.
Daher sehe ich den Zug aktuell noch nicht abgefahren, was weder heißt, dass es keine Risiken gibt, noch dass es nicht Rückschläge geben kann.
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