Energie. Die Produktion in Libyen und die Tochter in Rumänien haben 2012 zum höchsten Ergebnis der Geschichte beigetragen. Petrom fährt einen Rekordgewinn ein. Wien/Bukarest. Der börsenotierte Mineralölkonzern OMV kann erfreuliche Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 zu vermelden. So sind sowohl Umsatz als auch Gewinn gestiegen. Der Umsatz legte um ein Viertel auf 42,65 Milliarden € zu, der Jahresüberschuss nach Steuern beträgt 1,79 Milliarden €. Im vergangenen Jahr hatte dieser Wert 1,59 Milliarden €ausgemacht. Das um Lagereffekte bereinigte EBIT wird mit 3,4 Milliarden € angegeben: ein Plus von 35 Prozent. "Trotz des herausfordernden Umfeldes haben wir ein Rekordergebnis erzielt", sagt OMV-Chef Gerhard Roiss laut Aussendung. Ausschlaggebend dafür seien vor allem das gute Management der Raffineriekapazitäten sowie der Umstand gewesen, dass "wir in Libyen immer Ruhe bewahrt haben", so Roiss weiter. Es mache sich jetzt bezahlt, dass man dort auch in den schwierigen Zeiten durchgehalten habe. "Wir haben unseren Mitarbeitern auch während des Krieges die Gehälter gezahlt." Im vergangenen Jahr hat die OMV demnach in Libyen 30.000 Barrel pro Tag produziert, das entspricht fast dem Vorkriegsniveau. Zudem haben die Bohrfelder in Österreich und Rumänien weiterhin gute Erträge geliefert. Nicht zuletzt trugen die im Vergleich zu 2011 höhere Raffineriemarge, der stabile Ölpreis und ein günstiger Euro-Kurs zum Ergebnis bei. Rekordjahr 2012 Auch von der rumänischen OMV-Tochter Petrom kommen unterdessen positive Nachrichten: So konnte die Gruppe im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von knapp vier Milliarden Lei (umgerechnet 886 Millionen €) erwirtschaften, berichtet die Agentur Mediafax. Alleine im letzten Quartal 2012 ist das um Lagereffekte bereinigte EBIT laut Aussendung im Vergleich zum selben Zeitraum 2011 um sieben Prozent auf 1,82 Milliarden Lei (rund 420 Millionen €) gestiegen. "Nach einer Periode, geprägt von volatilen Erdölpreisen und makroökonomischer Unsicherheit, war 2012 mit einer starken operationellen und finanziellen Leistung ein relativ stabiles Jahr für Petrom", so die Generaldirektorin der OMV-Tochter Mariana Gheorghe, die den Erfolg auch in den hohen Investitionen seit der Privatisierung von Petrom im Jahre 2004 begründet sieht. Vergangenes Jahr hat Petrom rund 1,1 Milliarden € investiert. Ebenfalls 2012 stieg das Unternehmen in Rumänien in die Stromproduktion ein. Mitte Oktober wurde das Gas-Kombiwerk in Brazi mit einer Leistung von 860 Megawatt offiziell eröffnet. Das Kraftwerk kann acht bis neun Prozent des rumänischen Bedarfs decken und produziert seit August 2012 bereits Strom. Im letzten Quartal hat Brazi laut Unternehmensangaben bereits fünf Prozent des rumänischen Stroms geliefert. Insgesamt kann das Gaskraftwerk bis zu 800 Millionen Kubikmeter Gas verbrennen und daraus rund 5000 Gigawattstunden Strom gewinnen. Dialogjahr 2013 Um solch langfristige Investitionen stemmen zu können, müsse Bukarest allerdings einen "stabilen" und "vernünftigen" Steuerrahmen schaffen, so Gheorghe in Richtung der rumänischen Regierung. Diese hatte im Februar Sondersteuern für den Energiesektor eingeführt. Unter anderem werden seither die Mehrgewinne, die aus der Liberalisierung des Gasmarktes resultieren, fiskalisiert. Laut Gheorghe soll 2013 deshalb ein "Jahr des Dialoges" werden. Die fiskalischen Gegebenheiten sollen demnach sowohl dem Staat als auch dem Unternehmen zum Vorteil gereichen. Sind die Steuern zu hoch, werden Investitionen aber zurückgehalten, so die Petrom-Chefin.
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