OMV schafft locker die Milliarde und erhöht die Dividende Der Öl- und Gaskonzern OMV erfüllt die Erwartungen: Im Vorjahr wurde mehr als eine Milliarde € verdient. 1,10 € je Aktie werden ausgeschüttet. OMV-Chef Gerhard Roiss Mehr zum Thema OMV-Chef Gerhard Roiss kann Anleger und Analysten zufrieden stellen. Der Konzern hat im Vorjahr wie erwartet den Gewinnsprung geschafft. Mehr noch: Bei einem Umsatzplus von 46 Prozent auf 34 Milliarden € wurde das EBIT um sechs Prozent auf 2,473 Milliarden € verbessert. Das EGT stieg um zwölf Prozent auf 2,2 Milliarden €. Der Gewinn nach Minderheiten und Hybridzinsen erhöhte sich von 921 Millionen auf 1,069 Milliarden € (plus 16 Prozent). Der Gewinn je Aktie beträgt 3,38 €. Roiss stellte den Anlegern eine Dividende von 1,10 € je Aktie in Aussicht, zehn Cent mehr als zuletzt. Möglich wurde das gute Jahresergebnis durch deutlich höhere operative Gewinne der rumünischen Tochter Petrom (das EBIT stieg um 73 Prozent auf 1,235 Milliarden €) und durch ein starkes Schlussquartal. In den Monaten Oktober bis Dezember fiel zwar da EBIT um acht Prozent auf 533 Millionen €, doch der Periodengewinn zog um 134 Prozent auf 207 Millionen €, womit die Erwartungen (von 180 Millionen €) klar übertroffen wurden. OMV konnte die Nettoverschuldung von 5,167 auf 4,6 Milliarden € drücken, der Verschuldungsgrad fiel von 46 auf 34 Prozent. Der Konzern beschäftigt 29.800 Mitarbeiter, davon 22.900 bei Petrom, wo im vergangenen Jahr mehr als 1700 Leute abgebaut wurden. Schiefergas und neue Märkte Der Bereich Exploration und Produktion ist auf eine Stabilisierung der Produktionsmenge von reifen Feldern in den Kernländern Rumänien und Österreich fokussiert. In Libyen soll die Produktion zurück auf das Niveau vor der Krise gehoben werden. Im Jemen sei die Sicherheitslage nach wie vor ungewiss. Bis zur Wiederaufnahme der Produktion werde es länger dauern und dies werde nur angestrebt, sofern dies sicher und nachhaltig erreicht werden kann, heisst es. Roiss hält auch an der Evaluierung der wirtschaftlichen Förderbarkeit der Schiefergasvorkommen in Österreich fest. Die erste von zwei Probebohrungen ist für 2013 geplant. Insgesamt strebt die OMV heuer 30 Explorations- und Erweiterungsbohrungen an. Zusätzlich werden Akquisitionsziele im Mittleren Osten, in der Kaspischen Region und im afrikanischen Raum geprüft und mögliche neue Markteintritte vorbereitet OMV-Chef Gerhard Roiss zum Jahr 2011, das vom arabischen Frühling geprägt war, der einen hohen Ölpreis sowie Produktionsausfälle in Libyen und im Jemen nach sich zog: "Ich bin stolz auf das Erreichte." Nun würde die im September vorgestellte neue Strategie verwirklicht, dazu gehört der teilweise Rückzug aus dem margenschwachen Tankstellenschäft, etwa in Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Die Bereich R&M hat im Gesamtjahr 2011 einen EBIT-Rückgang um 32 Prozent auf 271 Milllionen € gebracht, im Schlussquartal sogar einen operativen Verlust von 84 Millionen €. Roiss: "Das Veräußerungsprogramm im R&M-Bereich wurde gestartet, und unsere Explorationsaktivitäten zeigen zunehmend größere Auswirkungen. Wir werden unsere Umsetzungsfähigkeit unter Beweis stellen und mit der Implementierung eines konzernweiten Programms zur Performancesteigerung beginnen. Damit wollen wir den ROACE bis 2014 um zwei Prozentpunkte erhöhen." Roiss hat für 2011 bis 2014 eine durchschnittliche Nettoinvestionssumme von rund 2,4 Milliarden € eingeplant, Akquisitionen nicht berücksichtigt. Das Pipeline-Projekt Nabucco werde von zentraler Bedeutung sein. Die West-Austria-Gas-Pipeline werde weiter ausgebaut. In der Türkei werden Stromverkaufsaktivitäten vorbereitet.
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