Wenn jemand kaufen muss, weil der Short-Verlust steigt und die Bank zusätzliche Sicherheiten fordert, dann sind dem die Fundamentalzahlen egal. Manchen Analysten genügt es völlig, wenn Quartalszahlen "besser als befürchtet" ausfallen, dann werden gleich die Prognosen angehoben, weil die Analysten auch wissen, dass jemand kaufen muss.
Es ist jedenfalls rätselhaft, wieso bei Nebenwerten überhaupt so große Shortpositionen eröffnet werden, zudem werden diese Positionen manchmal über Jahre gehalten. Möglich, dass jemand versucht den Kurs nach unten zu manipulieren um eine Privatisierung oder Übernahme zu verbilligen. Das hatte ich zumindest einmal bei einer China-Aktie erlebt.
Das mit DryShips ist nun auch schon einige Jahre her, damals waren auch 100% short und zusätzlich gab es hohe Dividende, dann ging es über Monate stark aufwärts, aber mit hoher Volatilität, und erst nach einer großen Kapitalerhöhung, Fusion u.ä., kam dann der Niedergang. Grund für die Probleme waren wohl auch starke Überkapazitäten in der Seefracht.
Ähnlich auch bei Weight Watchers, da ging es damals erst nach dem Einstieg von Oprah Winfrey steil hoch, weil wohl zu viele auf den Niedergang der Firma spekuliert hatten.
Meine beste Position ist derzeit Atlanticus (ATLC). Da fällt auf, dass es gar nicht nur um die absolute Zahl "Short Interest" geht, sondern eher um deren Verhältnis zum "Average Trading Volume", d.h. "Short Ratio".
http://shortsqueeze.com/?symbol=atlc&submit=Short+Quote™ATLC wird mit wenig Volumen gehandelt, das bedeutet, dass längst keine großartige Kauflaune ausgebrochen ist, deshalb können sich größere Eindeckungskäufe noch über Monate und Jahre hinziehen.
Ich werde meinen Screener demnächst noch entsprechend anpassen, denn der Screener bei finviz enthält immer wieder falsche Zahlen und es sind längst nicht alle Aktien enthalten.